Was bedeutet dieses Zitat von Hegel?

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Hallo Merle337!

Vereinfacht gesagt unterscheidet Hegel zwischen Willkür und Freiheit. Außerdem bezieht er Individuen und das Ganze aufeinander.

Jedes einzelne Individuum ist zwar in der Lage, sich willkürlich einem Teil des Ganzen zuzuwenden, seine partikularen Interessen zu verfolgen. Das ist nach Hegel allerdings noch keine Freiheit:

"In der Willkür ist das enthalten, daß der Inhalt nicht durch die Natur meines Willens bestimmt ist, der meinige zu sein, sondern durch Zufälligkeit; ich bin also ebenso abhängig von diesem Inhalt, und dies ist der Widerspruch, der in der Willkür liegt.

Der gewöhnliche Mensch glaubt, frei zu sein, wenn ihm willkürlich zu handeln erlaubt ist, aber gerade in der Willkür liegt, daß er nicht frei ist."

Freies Handeln ist laut Hegel erst dann gegeben, wenn es sich auf vernünftiges Denken gründet.

Vernünftig ist nach Hegel im weitesten Sinn das, was der Gemeinschaft, nicht nur einem einzelnen nützt.

LG

gufrastella

Es bedeutet, dass Freiheit nicht das Bewusstsein ist, sich irgendwie entscheiden zu können, also willkürlich zu handeln, sondern erst entstehen kann, wenn man sich vor einer Entscheidung vergewissert, wie sich andere entschieden haben, wie es im allgemeinen sinnvoll ist sich zu entscheiden, welche Zwänge den eigenen Entschluss einengen, und welche Motivationen zu bestimmten Entscheidungen führen können.

Die Willkürhandlung ist konkret-positiv. Man kann in einem bestimmten Moment so handeln. Die Freiheit ist abstrakt-negativ. Man ist frei, wenn man sämtliche möglichen Handlungsweisen kennt, und auch von der Handlung selbst Abstand nehmen kann, durch eine Abstraktion, d.h. durch die Überlegung eines Normenbegriffs, eines Moralbegriffs, eines Ökonomiebegriffs oder eines Zweckbegriffs.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – private Studien

Das wusste er wahrscheinlich selbst nicht. Wie so oft bei Hegel.

Hegel hat doch eigentlich nur so einen Schwachsinn verzapft.

Sittlichkeit definiert sich bei Hegel als Sache im Dienst der Vernunft, die darin bestehen soll, Einsicht in die Notwendigkeit der Unterordnung zu zeigen und genau dieser preußischen Landstraße zu folgen, "wo jeder geht" ...