Was bedeutet der Satz "„Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott"?

16 Antworten

Der Satz macht auch wenig Sinn, wenn ich mich auf ein kirchliches Gottesbild beziehe und alles Wortwörtlich verstehe.

Für mich ist dieser „Gott“, den wir auf dem Grunde des Bechers finden können, ein größeres, alles umschließendes und durchdringendes Bewusstsein. „Er“ ist also nicht von uns getrennt, ist in uns bzw. eigentlich sind wir viel mehr in „ihm“ und nicht mit Worten oder unserem Verstand zu erfassen. (Zumindest nicht in unseren alten materialistischen Weltbildern)

Kurzgesagt es ist der Entwicklungsweg von einem vorbewusst magischen Universum (oder einem kindlich, abergläubigen Weltbild) über ein mechanisches Weltbild zu einem beseelten Universum, dessen Grundstruktur Energie, Schwingung und vor allem Bewusstsein ist.

Und es bedeutet keine Rückkehr in den Schoß der Kirche ;-)

nur Antworten von reifen Menschen,

ups, bin schon ausgeschieden. Aber egal :)

Es ist unklar, von wem das Zitat ist. Für Heisenberg gibt es keinen Beleg.

Ähnliche Formulierungen gibt es schon lange, wie etwa von Bacon:

„Essays Of Atheism“ von Francis Bacon (1601) und lautet: „A little philosophy inclineth man’s mind to atheism; but depth in philosophy bringeth men’s minds about to religion.“

Oder von Alexander Popes in "An Essay on Criticism“:

„A little learning is a dangerous thing; drink deep, or taste not the Pierian spring: there shallow draughts intoxicate the brain, and drinking largely sobers us again.“
Mit „Pierian spring“ ist eine Weisheitsquelle aus der griechischen Mythologie gemeint.

https://de.wikiquote.org/wiki/Diskussion:Werner_Heisenberg

Da glauben manche Menschen, dass Unerklärbares wieder zu Gott führt. Bzw die angebliche Komplexität des Lebens.


GuybrushSparrow 
Beitragsersteller
 26.03.2021, 16:05

Obwohl du jung bist, bist du sehr klug und innerlich reif. Verzeih mir mein Vorurteil :-)

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Fontanefan  26.03.2021, 21:07

Dank für die Kommentare zu dem Zitat auf Wikiquote.

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Wieso Dawkins? Meines Wissens ist der Spruch von Werner Heisenberg, Nobelpreisträger und einer der bedeutendsten Physiker in unserem Land.

Wer naturwissenschaftlich denkt, lässt seinen Kinderglauben hinter sich, verliert die alten Gottesbilder.

Heisenberg hat die Quantenphysik beschrieben, ist mit seinem Denken immer weiter vorgedrungen in das, was, wir erkennen können und am Ende auf etwas gestoßen, was er nicht mehr erklären konnte. „Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott!"

Heisenberg gehört zu den Wissenschaftlern, die Gott gar nicht als Gegenbeweis sehen , sondern einfach der Vernunft folgen wollen und dabei Gott dann in ganz neuer Form in Ehrfurcht und Würde begegnen und auch beschreiben können.

Max Planck, ebenfalls Physiker , der auch in der Quantenphysik dem Urgrund allen Seins nachspürte, der sagte einmal: „Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler steht er am Ende aller Überlegungen."

Sondern nur Antworten von reifen Menschen, die Höhen und Tiefen, Freunde und Tränen kennen, und kompromisslose Faktensucher sind - Antworten

Ich mag es nicht, wenn irgendwelche fremden Menschen glauben, mich beurteilen zu dürfen oder gar zu können, die möglicherweise gar keine entsprechenden Qualifikationen haben. Wie "reif" bist DU??? Kennst DU "Höhen, Tiefen, Freude und Tränen" und bist DU ein "kompromißloser Faktensucher"? Außerdem hast du nicht einmal definiert, was für dich "reif", "kompromisslose Faktensucher" bedeutet und was DU unter "Tränen, Freude, Höhen und Tiefen" verstehst. Das sind nämlich Termini, die völlig subjektiv sind!

Der von dir zitierte Satz ist übrigens sehr einfach zu verstehen. Lies ihn langsam und sorgfälig mehrmals durch!

Es suggeriert die Wissenschaften hätten ein Limit... nämlich bis zum Boden des Bechers. Das ist aber nur eine Momentaufnahme, denn die Wissenschaften haben bisher den Boden des Bechers immer weiter nach unten verschoben.

Man kann nun also ungeduldig sein und sofort nach Göttern oder sonstigen Geistern schreien oder abwarten (vielleicht sogar mitwirken) bis es erneute Erkenntnisse gibt und wir tiefer und tiefer in die Geheimnisse des Universums vordringen.

Wenn man diesen Prozess in der Geschichte verfolgt, wird man feststellen, dass man auch Gott immer wieder neu definieren musste. Inzwischen wird er und der Himmel immer abstrakter um noch für irgend eine Erklärung herhalten zu können. Dabei suggeriert es nur eine Antwort aber in Wirklichkeit verschiebt es dann die Fragen nur auf "woher kommt Gott", "wer hat Gott erschaffen" usw..