Was arbeiten die Menschen eigentlich?

7 Antworten

Oh, die Menschen arbeiten. Auch in diesen Bereichen. Es sind aber einfach nicht mehr genug Menschen für alle offenen Stellen!

Die Generation der Babyboomer, also die in den Nachkriegsjahren Geborenen, war eine äußerst geburtenstarke Generation. Sprich, von denen gab es einfach sehr viele.

Selber hatte diese Generation dann aber deutlich weniger Kinder. Diese Kinder bilden vor allem die Generation X und Y.

Nun befinden wir uns an dem Punkt, wo diese Babyboomer-Generation zunehmend in Rente geht. Die Ältesten, die man in Deutschland dieser Generation zuordnet, wurden 1955 geboren und sind somit jetzt ungefähr 67-68 Jahre alt. Die Jüngsten dieser Generation sind die 1965 Geborenen, die somit jetzt 57-58 Jahre alt sind. Aufgrund diverser Übergangsregelungen müssen diese auch nicht alle bis 67 Jahre arbeiten gehen, sondern können bzw. konnten deutlich früher in Rente gehen.

Dadurch fehlt bereits jetzt ca. eine halbe Million Fachkräfte, um die offenen Stellen zu besetzen. Bis 2030 könnten das schon so 3,5 bis 5 Millionen sein.

Die sinnvollste Lösung wäre hier eine gute Migrationspolitik. Und zwar nicht wählerisch im Sinne von "Aber nur hochqualifizierte Fachkräfte!" oder "Aber nur welche, die zu Dumpinglöhnen Drecksarbeit verrichten!", sondern ein System, was jungen Menschen aus anderen Teilen der Welt Anreize bietet, hier in Deutschland einen Beruf zu erlernen und darin hier auch langfristig tätig werden zu wollen. Denn Menschen gibt's auf der Welt ja genug, nur eben sehr ungleich verteilt ;). Und selbst bei extrem steigenden Geburtenraten wäre es nicht schaffbar, diese Lücke aufzufüllen, da die jetzt geborenen Kinder ja nicht in 7-10 Jahren schon fertig ausgebildete Arbeitskräfte wären, sondern eben gerade mal die Grundschule angefangen bzw. abgeschlossen hätten...

Die studieren im 37sten Semester (und haben noch nicht mal den Bachelor), oder sie haben es aus dem Studium raus geschafft in irgendeinen Bürojob, in dem sie zu fünft an Aufgaben sitzen, die eigentlich auch eine Person in der halben Zeit erledigen könnte, wenn man eben nicht 24/7 Kaffeepause machen würde. Und dabei lästern sie darüber, das Pflege doch nur Ärsche abwischen sei und sie viel zu gut für solche niederen Tätigkeiten sind.
Wenn sie denn überhaupt einen Job finden - in vielen Berufen gibt es grade totalen Akademikerüberschuss, man findet einfach nichts mehr, weil alles voll ist mit jungen, engagierten Leuten.

Außerdem werden in den entsprechenden Berufen mit Mängeln oft die jüngeren schikaniert, weshalb die jüngeren kündigen, und dann werden die nächsten jüngeren nur noch mehr schikaniert, weil "Ihr Jungen wollt nur faul rumsitzen alle kündigen hier".
Oder, die Jüngeren strengen sich dann extra viel an, wenn sie so schikaniert werden um die Älteren vom Gegenteil zu überzeugen, und landen dann mit Burnout beim Therapeuten, weil die Jüngeren ihre psychische Gesundheit ernster nehmen als die Generationen davor.
Hab ich selbst erlebt, und kenne es auch von anderen.

Außerdem, grade in den Berufen in Kliniken: Vor 20 Jahren hat man angefangen, da einzusparen und deutlich weniger neu einzustellen, weil man immer mehr in den Kliniken gewirtschaftet hat. Das heißt, die letzten Jahrgänge, die noch normal eingestellt wurden, sind grade Mitte 30 bis Anfang 40. Heißt, die haben grade Kinder die noch unter 10 sind - heißt, diese Leute arbeiten oft entweder gar nicht oder nur reduziert. Und fehlen dann natürlich auch. "Bei den Kindern, weil sie nur halbtags arbeiten" ist also auch ein Ort, wo die Menschen sind, die fehlen.

Hallo!

Das ist eine sehr spannende Frage.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Bildungslandschaft in Deutschland radikal verändert. Es gibt einen stärkeren Fokus auf akademische Abschlüsse, was dazu führt, dass viele junge Menschen nicht mehr in Betracht ziehen, eine Ausbildung in einem handwerklichen oder anderen Beruf zu absolvieren. Eine der wichtigsten Maßnahmen im Bezug auf diese Änderung war die Einführung des Bachelor- und Masterstudiums im Rahmen des Bologna-Prozesses im Jahr 1999. In den 0er Jahren haben dann junge Menschen vermehrt ein Studium begonnen, statt sich nach Berufen umzusehen, für die kein Studienabschluss notwendig ist.

Man kann es in meinen Augen auch keinem verübeln; das durchschnittliche Einstiegsgehalt, die allgemeine Zufriedenheit und auch die Lebenserwartung sind bei Akademikern durchweg höher als bei Menschen ohne höheren Bildungsabschluss.

Viele Grüße

Es gibt wirklich einen großen Kreis an Menschen, die am liebsten sich vom Staat und von den Steuern anderer fleißiger Menschen aushalten lassen. Das fängt schon in der Schule an, ohne Abschluß, dann notfalls eine Lehre, die ohne Abschluß auch nicht unbedingt atraktiv sein kann, weil ja die verpaßte Schulbildung fehlt und so geht es immer weiter. Mit gutem Willen und Fleiß könnte der Mangel an guten Arbeitskräften besser überwunden werden. Leider gibt es zu viele, die das nicht nutzen und lieber das faule Leben vorziehen. Wenn sie merken, was sie in jungen Jahren verpaßt haben, dann ist es zu spät.

Die BWL blase is komplett überfüllt. Vermutlich gehen da sehr viele hin.