Was am Holster als NotSan?

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Hi,

Was am Holster als NotSan?

Allein schon die Frage "Holster oder nicht" ist eine Glaubensfrage - ich vertrete eher letztere Ansicht.

Kaufen kann man alles, was das Geld und der Körperumfang zwecks Gürtelgröße hergibt - wirklich sinnvoll ist wenig davon.

"Direkt am Mann" haben muss man allenfalls die Sachen, die man für den Erstangriff besonders zügig und häufig braucht - außer Handschuhe, Diagnostikleuchte, Stift und Stethoskop ist das nicht viel.

Am Gürtel selbst hängen bei mir nur Schlüssel und Melder - das war's. Und auch nach acht Jahren Vollzeit-Rettungsdienst kann ich getrost sagen: ein Holster habe ich in keiner Weise vermisst.

Fazit

Ich würde mir überlegen, ob man überhaupt ein Holster samt halben RTW am Gürtel braucht - die praktischen Vorteile sind ziemlich gering, es macht zusätzliche Kosten und es ist unglaublich unpraktisch, wenn man ständig irgendwo damit hängen bleibt oder es anderweitig nach einem Vierteljahr hinüber ist.

Wie meine Vorredner schon gesagt haben: Holsterträger haben im Kollegium einen entsprechenden Ruf weg - und das leider nicht ganz zu unrecht.

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Notfallsanitäter, Blogger, Medizinstudent

Höchstens der Melder und ein Satz Schlüssel.

Ein ganzes Gerätschaftsarsenal am Holster ist nicht notwendig, dafür hast du dein Dienstwagen mit diversen Tragetaschen.

Bei den Kollegen der Polizei macht das "Holsterbunkern" mehr Sinn als bei der Rettung.

Überlege dir selbst, welche Dinge du bei deinen bisherigen Einsätzen mal so dringend brauchtest, dass du keine Zeit hattest, deinen Rucksack/Koffer zu öffnen. Und das billig genug ist, dass du es wegwerfen kannst, wenn du damit mal an 'ner Wand entlang geschrammt bist oder wenn ein Patient drauf gereihert hat.

Gefühlt sind 90% derjenigen, die ein riesiges Holster herumtragen, entweder Poser oder haben nicht nachgedacht.

Was das angeht macht wohl jeder seine eigenen Erfahrungen... die erste Frage ist ja ob es ein Holster sein muss oder einzelne ausgewählte Gerätschaften. Das ist Geschmackssache.

Ich persönlich habe in meinen Klamotten die Sachen verteilt, die unbedingt unablässig für einen "Erstangriff" bei jedem Patienten sind oder wichtig für plötzlich sich verändernde Umstände. Für ersteres habe ich ein Stethoskop und eine Pupillenleuchte in der Tasche sowie eine coole Klapp-Rettungsschere am Gürtel. Das Ding ist echt praktisch, weil eine Schere wirklich oft mal.eben schnell nötig ist, zum Entkleiden meinetwegen oder einfach um eben eine Mullbinde abzuschneiden. Mag schon von manchen belächelt werden, aber ich brauche das Ding wirklich oft. Ansonsten habe ich nur eine Taschenlampe am Gürtel, weil man schnell in einem Keller oder einer verrammelten Wohnung die Orientierung behalten muss. Es mag eine Lampe im Auto geben, aber meistens ist sie dann auch dort und nicht da, wo ich sie brauche, wenn sich die Lichtverhältnisse plötzlich ändern. Außerdem habe ich immer neben den Untersuchungshandschuhen in der Tasche noch ein paar schnittfeste THL-Handschuhe dabei, wenn man doch mal an ekelige oder scharfkantige Sachen gerät. Am Gürtel sind von all den Sachen aber nur die Schere und die Lampe. Alles andere ist sicher in den Taschen verstaut, damit man nicht hängen bleibt.

Oh, eine wichtige Sache hab ich vergessen: ganz wichtig ist eine Rolle Klebeband... es gibt kein Problem in der Medizin, dass man nicht mit Klebeband lösen kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Außer einer Taschenlampe braucht man meines Erachtens gar nichts am Gürtel. Alles, was man braucht, stellt der Dienstherr zur Verfügung.

"Je mehr der Kollege am Gürtel trägt, um so weniger Ahnung hat er".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung