Warum wollen immer mehr Junge studieren statt eine Lehre machen?

10 Antworten

Weil sie es sich leisten können. Ein Studium kostet Geld, und das muss man/die Eltern erst einmal haben. Bafög hilft zwar ein wenig, aber bei einer Ausbildung verdienst man ja von Anfang an Geld und ist auch schneller von den Eltern finanziell unabhängig.

Studieren als Berufsausbildung ist nicht höherwertig als eine andere Ausbildung. Und nur wenige gehen in die Forschung oder arbeiten auf einen so hohen Abstraktionsniveau, dass ein Studium dafür notwendig ist.

In Handwerksberufe ist der Migrantenanteil hoch, Deutsch ist keine Sprache auf der sich verständigt wird, auch wenn alle Deutsch sprechen können. Spricht man selbst kein Türkisch, Arabisch, Rumänisch etc dann wird man sich auch nicht wohl fühlen in dem Umfeld.


Buildupyourself  13.07.2023, 15:23

Noch nie so einen braunen Unfug gehört

Weil es ständig überall propagiert wird. Erst kürzlich hab ich in ein Podcast gehört "obwohl sie durchaus intelligent genug gewesen wäre um zu studieren, hat sie sich für eine Ausbildung als XY entschieden".

Bitte??? Das heißt sonst macht man nur ne Ausbildung wenn man zu dumm zum studieren ist oder wie??? Und diese Abwertung von Ausbildungsberufen gegenüber Studiengängen ist, zumindest unterschwellig, ständig überall im Alltag zu hören, mittlerweile geradezu in der Gesellschaft verkankert. Ja meine Tocher, die studiert, waas, deine nicht? Balblabla...

Insbesondere in reinen Akademikerfamilien habe ich oft den Eindruck, dass eine Ausbildung erst gar nicht in Betracht gezogen wird, das ist ja was für den Pöbel, das wäre ja ein Abstieg wenn plötzlich die Nachkommen nicht studieren würden. Je mehr aber studieren, desto mehr Akademikerfamilien gibt es. Heutzutage, so könnte man meinen, könnte man sich als Versager fühlen wenn man nicht studiert hat...

Nein sollte man nicht! Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen und sagen, es gibt Ausbildungen die sind anspruchsvoller als manch ein Studium. Tatsächlich, zumindest in meinem Weltbild, muss ein Handwerker der irgenwo irgendwelche kniffligen arbeiten zu erledigen hat mehr aktiv nachdenken, mehr planen und benötigt auch mehr Fachwissen als ein BWL-Absolvent der im Büro jeden Tag die immer gleichen Abrechnungen fertig macht (ja, bei uns machen BWL-Absolventen den Job von einfachen Sekretären)...

Und nur weil man studiert hat ist man auch nicht plötzlich der Großverdiender oder ein Intellektueller...

ich habe mir eine Ausbildung im Handwerk überlegt.

Nach dem ich allerdings da einige Erfahrungen gemacht habe, was Ausbildung eben im Handwerk bedeutet (Stichwort Lehrjahre sind keine Herrenjahre) bin ich froh das nicht gemacht zu haben.

Ein Freund von mir war Koch, bis hin zum Küchenchef. Jetzt arbeitet er im Bereich Audit in einem eher akademischen Umfeld.
Und auch bei Ihm war die Umgangsform eine der Gründe, wieso er dem Handwerk den Rücken zugekehrt hat.

Am Ende muss ich sagen, dass zum großen Teil das Handwerk selber Schuld ist.
Und ja man braucht kein Abitur oder Studium um ein wertschätzenden Umgang mit deinen Mitarbeitern an den Tag zu legen.

Ist da so?

Es kommt eben auf die Zukunftswünsche/späteren Berufe an.

Viele brauchen als Grundlage ein Studium.