Warum wird eine Person, die gemobbt wurde und aus Verzweiflung und Hass jemanden getötet hat, verantwortlich gemacht?
Warum wird eine Person, die gemobbt wurde und aus Verzweiflung und Hass jemanden getötet hat, verantwortlich gemacht? Nehmen wir an, jemand wird jahrelang gemobbt, weil er anders ist – sei es wegen seines Aussehens, seiner Stimme oder aus anderen Gründen. In einer Umgebung, in der er nicht gemobbt wurde, war diese Person ganz normal und hatte keine bösen Absichten oder den Wunsch nach Rache. Sie war einfach sie selbst.
Doch nach jahrelangem Mobbing, in dem sie nicht akzeptiert wurde, ausgelacht und geschlagen wurde, entwickelt diese Person schließlich so viel Hass und Verzweiflung, dass sie einen Amoklauf plant, weil sie es nicht mehr ertragen kann. Dabei tötet sie viele Schüler. Diese Person wird dann verurteilt, weil sie gemordet hat.
Ist es nicht unfair, diese Person zu verurteilen, wenn sie durch das Mobbing krank geworden ist? Warum werden die Mobber nicht bestraft? Manchmal haben Menschen sehr schlechte Urteilsfähigkeiten. Wie würdet ihr solch eine Tat in diesem Fall beurteilen? Was wäre eurer Meinung nach die richtige Sichtweise? Natürlich ist es auch falsch, jemanden zu töten, aber wie wäre es aus eure Sicht gewesen?
Diese Frage kam mir in den Sinn, nachdem ich auf YouTube einen Amoklauf gesehen habe. Ich würde gerne eure Meinungen dazu hören.
Liebe Grüße,
Gianpiero545
17 Antworten
In erster Linie geht es bei Verurteilungen darum die Gesellschaft zu schützen.
Auch wenn eine psychische Erkrankung (egal wodurch sie ausgelöst wurde) der Grund für eine Tat ist, kann man die Person ja nicht weiter herumlaufen lassen und das Risiko in Kauf nehmen, dass die Person weiteren Menschen schadet.
Natürlich ist Mobbing Mist und nicht ohne Grund, ist auch das strafbar. Das Problem ist jedoch häufig, dass Mobbingopfer sowas oft nicht zur Anklage bringen.
Es ist oft auch nicht ganz eindeutig ob Mobbing vorliegt. Mal ein blöder Spruch ist ja noch lange nicht strafbar. Mobbing definiert sich durch systematisches Handeln.
Bei Kindern und Jugendlichen sind dann wiederum Erwachsene im Umfeld (Lehrer, Eltern etc.) gefragt, genau hinzusehen und problematisches Verhalten zu erkennen und dem auf dem Grund zu gehen - möglichst bevor das Ganze Dimensionen erreicht, die auch in der Zukunft nur noch schwer zu kompensieren sind.
Ich verstehe zwar, worauf du hinaus möchtest, aber es ist von beiden Seiten keinesfalls Tolerierbar.
Die Verantwortlichen für den Hass, Mobbing, etc. sollten Gerichtlich zur Verantwortung gezogen werden und ihre gerechte Strafe erhalten.
Auch wenn die Person theoretisch dadurch ernsthafte psychische Schäden davon trägt, gibt es ihr noch lange nicht das Recht ein anderes Menschenleben zu beenden.
Auch wenn die Person allen Grund dazu hätte, ist es immer noch gegen das Gesetz. Was allerdings sein könnte, ist, dass das Gericht Toleranz von der Strafe abzieht.
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So sehe ich es zumindest als Außenstehender mit Berücksichtigung der Gesetzeslage.
Tut mir leid, ich verstehe die Frage nicht ganz... Wofür kann die gemobbte person nichts? Wer war damals nicht böse?
Als Person war man nett und durch das mobbing wurde man Böse. Verstehst du die Frage jetzt besser?
Es ist halt ein schwieriges Thema, jeder sieht das ein bisschen anders. Vor dem Gesetz ist das halt keine Rechtfertigung.
Ich weiß das jeder eine andere Meinung hat.
Ich finde das Ganze zwar überhaupt nicht fair... aber ich denke, diese Unfairness besteht, weil man körperliche Schäden sehen kann und seelische nicht. Dadurch scheinen offensichtliche, körperliche Schäden von der Gesellschaft als viel schlimmer wahrgenommen und somit auch eher bestraft zu werden. Schliesslich sind sie ja wunderbar beweisbar.
Da ich selber fast mein halbes Leben unter Mobbing seitens Eltern, Geschwister und Mitschüler leben musste, fühlte es sich für mich immer so an, als würde meine Seele bei jeder neuen Mobbing-Attacke etwas mehr "sterben". - Für das Umfeld war dieses Leid nicht sichtbar... schliesslich bin ich ja "selber schuld", wenn ich mich mobben lasse... und solange ich die Kraft habe, aufzustehen, weiter zu machen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, kann es ja nicht so schlimm sein -.-
Psychologen sprechen bei Mobbing von einer Kränkung. Je nachdem, wie resilient jemand ist, kommt er damit besser oder schlechter klar.
Ob das im vorliegenden Fall die Schuldfähigkeit beeinträchtigt hat, wird man nicht mehr klären können.
Das Mobbing kann eine Erklärung für das Attentat sein, aber keine Rechtfertigung.
Nichts rechtfertigt einen Mord.
Mobbing ist strafbar.
Ich habe auch nicht gerechtfertigt wegen eines Mordes. Ich wollte wissen warum.
Da hast du recht töten ist nicht gut. Aber was kann die gemobbte Person eigentlich was dafür wenn er damals nicht böse war?