Warum werden die Horrorgeschichten, aufrecht gehalten?
Eigentlich erschien es mir, in der Zeit des kalten Krieges als sinnvoll, im Westen Horrormärchen über den Osten zu erzählen, auch wenn mir klar war, dass es sich um Horrormärchen handelte.
Meine Mutter ist in Weimar geboren. Mein Vater in Magdeburg. Meine Großmutter stammte aus Weimar. Und die Familie Dornbusch ging teilweise nach Wien. Ein Rest blieb in der DDR.
So das mir durchaus bekannt ist, dass man, wenn man mit dem System lebte, dort deutlich mehr vom Staat haben konnte, als wir hier im Westen.
Auch meine Frau kommt aus einem kommunistischen Staat. Bulgarien. Und war dort unter Todor Schiwkow, die Lektorin der christlichen Tageszeitung "Anastasia Statiev"!
So das ich auch das Leben dort aus Erzählungen kenne. Ein Land, in dem es amerikanische Geschäfte gab. Man in die Kirche gehen durfte. usw.
So das es für mich nicht nachvollziehbar ist, woher eigentlich die gesamten Horrorgeschichten über den Kommunismus stammen.
Noch unklarer allerdings ist mir, warum man sie nunmehr nach dem Kalten Krieg aufrechterhält.
Versteht Ihr das?
Geht es auch "etwas" genauer? Was sind für dich solche Horrorgeschichten?
Das alle Angst haben mussten, zum Beispiel. Es hatten nämlich nicht alle Angst.
Wieso sollte auch jemand von der Stasi Angst vor der Stasi haben?? 🥴
Die Annahme, dass alle die keine Angst hatten, bei der Stasi gewesen wären, halte ich eher für unwahrscheinlich.
6 Antworten
Du übertreibst erneut. Es werden keine Horrorgeschichten über das Leben in Ländern des Ostblocks erzählt.
Ich kenne das Leben in Bulgarien nicht, nur in der DDR.
Natürlich konnte man gut leben, wenn man sich in dem Staat eingerichtet hat. Der Staat hat sich auch um vieles gekümmert.
Aber es ist nicht verwunderlich, dass man sich vor allem ins Private zurückgezogen hat.
Denn das gute Leben erreichte dann seine Grenze, wenn man anders war und/ oder sein wollte. Dann durfte man kein Abitur machen, nicht das studieren, was man wollte usw. Besonders am Ende griff die DDR noch einmal drastisch durch, besonders gegen die jungen Menschen in Friedens- und Umweltgruppen.
Wer das Land verlassen wollte, musste Anträge stellen, wurde bei der Republikflucht erschossen oder kam ins Gefängnis dafür.
Die Versorgungslage war schlecht. Bei uns auf dem Dorf war das unproblematisch, da jeder einen Garten besaß, wo man Obst und Gemüse anbauen konnte. In der Stadt sah es schon anders aus. Mit Konsumgütern war es ähnlich.
Das Geld zählte wenig, außer es war Westgeld. So entstand eine Tauschgesellschaft. Wenn Du aber nichts zum Tauschen hast, dann wurde es sehr schwierig.
Wohnungen waren spottbillig, das stimmt. Das führte aber dazu, dass kaum etwas an den Häusern gemacht werden konnte und sie so verfielen. Wohnraum blieb trotz Plattenbau Mangelware.
Der extreme Konfliktkurs gegen die Kirchen wurde zwar ab den 70er Jahren aufgegeben, weil diese auch als Unterhändler mit dem Westen gebraucht wurden, im Alltag blieb das Leben als Christ jedoch weiter voller Hürden.
Ebenso war das Leben im selbsternannten Friedensstaat stark vom Militär geprägt. Pionierlieder, die die Soldaten feiern, Wehrunterricht, Zivilverteitigung an der Schule, Verpflichtungen für den Studienplatz usw. Dagegen aber ein gewaltvolles Vorgehen gegen Friedensgruppen.
Wie oben schon geschrieben. Ja, man konnte gut in seinem privaten Glück leben, aber es war ein Scheinglück.
dass man, wenn man mit dem System lebte, dort deutlich mehr vom Staat haben konnte, als wir hier im Westen
Ja, auch Überwachung und Unterdrückung und dass man erschossen werden konnte, wenn man das Land verlassen wollte.
woher eigentlich die gesamten Horrorgeschichten über den Kommunismus stammen.
Das mit der kaputten Wirtschaft, der Mangelwirtschaft der Unterdrückung, der willkürlichen Überwachung hast Du wohl schon vergessen.
Noch unklarer allerdings ist mir, warum man sie nunmehr nach dem Kalten Krieg aufrechterhält.
Damit es nicht wieder dazu kommt.
Versteht Ihr das?
Natürlich.
Du leugnest die Mauertoten?
Du leugnest die Mangelwirtschaft?
Du leugnest die Stasi?
Es gibt Belege dazu, vielleicht solltest Du Dich mal bilden.
Geh mal nach Berlin, dort gibt es mehrere Ausstellungen und Museen dazu.
Vielleicht lernst Du da noch etwas.
Nein. Ich leugne maximal den Grund, dass jemand abhauen musste. Und ich zweifle nicht an, dass die Stasi geschaut hat, dass der Staat stabil bleibt. War in Bulgarien zweifelsfrei nicht anders. Allerdings machte dies diese Staaten auch deutlich sicherer.
Sicherheit durch Einschüchterung. Tolle Lösung. Man merkt deutlich, dass Du es nicht selbst erlebt hast.
Wie schon oben geschrieben: Klar konnte man auch in einem solchen Staat gut leben, auch einfacher, da der Staat alles entschied. War man aber anders, dann war das Leben nicht mehr gut.
Wie geschrieben, Dein Querulantentum samt Eingaben hätte man eine Zeit lang toleriert und dann eine Lösung gefunden.
Weiß ich nicht. Da mache ich mir ehrlich gesagt, bei den westlichen Systemen mehr Sorgen. Ich habe 5 Jahre lang in Bulgarien ganz offen geschrieben, ohne auch nur ein einziges Mal Probleme zu bekommen.
Im Westen geht es schon wieder mit den Angriffen auf mich los. Und ich kann nur hoffen, dass es nicht auch wieder juristische Probleme gibt.
Un Bulgarien hat Dich auch niemand verstanden.
Widerspruch ist kein Angriff, aber das willst Du ja einfach nicht verstehen.
die Stasi geschaut hat, dass der Staat stabil bleibt.
Die Untertreibung des Jahrhunderts!
Da muss man nichts "aufrechterhalten" - die Geschichtsschreibung zeigt, wie es war, wenn man nicht linientreu war. Die wahre Natur eines Staates zeigt sich, wie mit Menschen umgegangen wird, die nicht der Regierung treu ergeben sind - sie landeten im Knast und deren Kinder durften keine höhere Bildung haben und "verschwanden" zum Teil.
In manchen Ländern des ehrmaligen Ostblocks war die Kirche Verbündete des Staates, in anderen nicht.
Die sogenannte Geschichtsschreibung hat häufig nicht wirklich etwas mit Realität zu tun.
Doch hat sie, nur nicht mit der von Dir zusammengeschusterten Fantasie.
Was. Möchtest Du Deine Aussage von gestern schon wieder relativieren? Und sicher ist: Es stimmt noch immer nicht ganz. Nicht wissen tun wir, was alles dazu gehörte. Was also ganz Bulgarien war. Sicher ist:
Renier de Trit war bis 1205 Herzog von Philipopolis. Irgendwann muss er dies geworden sein.
Wann eigentlich marschierte das Lateinische Kaiserreich in Bulgarien ein?
Zum Glück hat sie aber mehr mit der Wirklichkeit zu tun, als Deine Märchen.
Das war auf die Frage dann überhaupt keine Antwort mehr. Die letzte Frage zur Ergänzung lautete: Wann wurde Renier de Trit überhaupt Herzog von Philipopolis? Wann marschierten die Lateiner in Bulgarien ein?
Oder müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die bisher erzählte Geschichte vollkommen falsch ist? Also man nach einer ganz anderen Geschichte suchen muss?
Wie konnte ich nur so doof sein, Dir eine differenzierte Darstellung der Lehensvergabe des Lateinischen Kaiserreichs zu geben. Wobei ich schon vorher wusste, dass Du sie nicht verstehst, sondern nur das rausnehmen wirst, was Du sowieso schon behauptet hast. Und es ist genau das eingetreten, was schon klar war. Du hast wieder einmal nichts verstanden, behauptest das aber von anderen.
Genau das meinte ich mit, Du verstehst keine differenzierte Darstellung.
Bleiben wir mal bei der DDR: Stimmt der Staat hat viel für einen getan: Es war kein Problem einen Betreuungsplatz für die Kinder zu bekommen. Und auch für bezahlbaren Wohnraum wurde gesorgt. Dafür allerdings gab es Regeln: ich bin 18 mir passt es daheim nicht, DAS war nicht. Und auch die Kinderbetreuung hat man oft teuer bezahlt: In dem der Staat nämlich viel von der Erziehung übernahm. Stimmt auch: Arbeitslosigkeit gab es (offiziell) kaum.
Dennoch war man unfrei. Du konntst kaum entscheiden wann du wohin in Urlaub fährst. Du musstest schon aufpassen was du sagst. Westkontakte waren - vor allem in manchen BErufsgruppen sehr unerwünscht. Konnte dich sogar deinen job kosten.
Woher ich das weiß? Wir hatten viele Verwandete in der DDR.
Viele haben sich eben einfach mit dem System arrangiert - weil ihnen nichts anderes übrig blieb. Freiheit aber ist was anders.
Der Kommunismus ist für mich die Unvereinbarkeit von Idealen, die dahinter stehen mit der Realität.
Das muss also zum Scheitern führen.
Das Scheitern wird meist durch Unterdrückung hinausgezögert.
Also ja. Ich verstehe es.
Das genau sind und bleiben westliche Schauermärchen.