War die DDR ein kommunistischer Staat?

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Nein. Im Selbstverständnis der DDR war diese ein sozialistischer Staat, was gemäß der Lehren des Marxismus-Leninismus eine notwendige Vorstufe zum Kommunismus darstellte. Darum beruhte ihre Staatsform auf einer "Diktatur des Proletariats".

Dass das in der Realität anders aussah und von "Volkseigentum" an Betrieben und Produktionsmitteln keine Rede sein konnte, steht auf einem anderen Blatt.


Rotfuchs716  26.02.2024, 00:23

inwiefern war sie denn nicht sozialistisch?

Die DDR war ein sozialistischer Staat. Kommunismus war ein Ziel , das in weiter Ferne lag und von dem viele überzeugte Genossen geträumt haben

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

Offizielle Staatsideologie war der Marxismus-Leninismus. In der zeitgeschichtlichen Forschung wird das Herrschaftssystem in der DDR mal als realsozialistisch,[8] mal als kommunistisch[9] bezeichnet. Die Machthaber nannten die DDR einen „sozialistischen Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutschen „Friedensstaat“[10] und behaupteten, die DDR habe die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt. Antifaschismus wurde zu einer Staatsdoktrin der DDR.

Wie man sehen kann, die Meinungen sind geteilt.

Der Begriff „real existierender Sozialismus“ wurde von Erich Honecker auf der 9. Tagung des ZK der SED im Mai 1973 zum ersten Mal verwendet und tauchte danach immer wieder in offiziellen Verlautbarungen zur Charakterisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse in der DDR auf.[2] Er bringt zum Ausdruck, dass in den entsprechenden Staaten marxistischer Anspruch und empirische Realität auseinanderfallen. Insbesondere von Anhängern linker Strömungen, die einen demokratischen Sozialismus anstrebten, wurden die Staaten unter sowjetischer Hegemonie wegen mangelnder Demokratie oder der bloßen Verstaatlichung statt einer geforderten „Vergesellschaftung“ der Produktionsmittel kritisiert. Sie sollten mit dem Begriff in die Nähe utopischer Sozialisten gerückt werden

Kennzeichen der Gesellschaftssysteme, die als real existierender Sozialismus beschrieben werden, waren eine zentral gesteuerte Staats- und Wirtschaftsordnung: Dazu gehörten zumeist ZentralverwaltungswirtschaftEinparteienherrschaft sowie Verstaatlichung bzw. Kollektivierung der Produktionsmittel.[9] Sie wurden nach dem Prinzip des „Demokratischen Zentralismus“ regiert und waren somit Diktaturen, in denen einige Spitzenfunktionäre über die Bevölkerung einschließlich des Proletariats und seiner Partei herrschten. Ihr Selbstverständnis als Diktatur des Proletariats hatte somit keine Entsprechung in der Wirklichkeit.[10] Wenn diese Regime Blockparteien aufwiesen, die der herrschenden kommunistischen Partei unterstellt waren, aber zum Anschein eines politischen Pluralismus beitrugen, spricht man von Volksrepubliken.

Die DDR war auch nur ein "kommunistischer Staat" in dem Sinne, dass dort die entsprechende politische Strömung herrschte - nicht in dem, dass das theoretische Ideal einer kommunistischen Gesellschaft dort verwirklicht worden wäre.

Den Anspruch hatten noch nicht einmal die Kommunisten selber. :-)

Die DDR (Deutsche Demokratische Republik) wurde offiziell als sozialistischer Staat bezeichnet. In der Praxis basierte die DDR auf einer marxistisch-leninistischen Ideologie, die vom sowjetischen Modell beeinflusst war. Die DDR war also formal ein sozialistischer Staat mit einer starken Betonung der marxistisch-leninistischen Prinzipien. Der Übergang zum Kommunismus, im Sinne einer klassenlosen Gesellschaft, wurde jedoch nie vollständig erreicht, und die DDR wurde als sozialistischer Staat aufgelöst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung