Warum werden Bodybuilder in der Gesellschaft so ausgegrenzt?

13 Antworten

Das echte Bodybuilding, so wie es in den 1970er bis 1990er Jahren betrieben wurde, war tatsächlich eine Welt aus Testosteron und Steroiden und Eiweissdrinks. Im Grunde (das sage ich als Ex-Bodybuilder) hat man sich selbst wie Mastvieh behandelt, den Körper hochgezüchtet zu einer Muskelmaschine. Auf der Bühne sahen die dehydrierten, natriumarmen, eingeölten Superbodybuilder aus wie fremde Wesen, jeder Muskel war zu sehen, sie posierten wie Aliens aus einer anderen Welt.

Was niemand sah war, dass die Typen im Alltag eher kuschlig muskulös waren, viel weniger definiert, einfach massig, weich und kräftig. Aber ins Bewusstsein brannten sich die Bühnen-Auftritts-Bilder.

Und weil man instinktiv sah, das ist unecht, irgendwie falsch, lehnte man das ab. Lange kursierte auch die Ansicht, die Typen seien gar nicht stark, das seien alles falsche sinnlose Muskeln.

Bis heute sind in Fitnessstudios Bodybuilder verpönt. Unsere Gesellschaft ist körperfeindlich geworden. Tank-Tops sind verboten worden, lautes Stöhnen ist tabu, heute regieren in den Studios die stillen Durchschnittssportler und Rentner.

Ich habe das zum Glück noch anders erlebt. Ich schau beim Home-Training gern alte Arnold- Work-Out-Filme, wo ich das Gefühl habe, die hatten SPASS beim Eisen-Stemmen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das stimmt nicht. Niemand grenzt Bodybuilder aus! Das tun sie selber, in dem sie einen absolut auf ICH bezogenen Sport ausüben, der keinerlei Sozialkontakte beinhaltet und der nur der Selbstdarstellung dient.
Jemand, der freiwillig die Gesellschaft anderer verlässt, kann nicht die Gesellschaft für seine eigene Entscheidung verantwortlich machen.

Grundsätzlich kann man eigentlich sagen, dass Krafttraining und Training zum Aufbau von Muskeln inzwischen nahezu in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Ich kann mich persönlich nicht der Meinung anschließen, dass darüber heute noch die Nase gerümpft wird, wenn jemand auf Kraftzuwachs trainiert.

Nach meinem Geschmack wird es aber oft "anstrengend", wenn der Sportler irgendwann nur noch um seine Kosmetik kreist und der eigentliche Kraftaspekt (um den es zunächst erst einmal geht) in den Hintergrund rückt. Ich nenne diese Menschen dann gerne "Kosmetiksportler", denn sie haben das sportliche Feld längst verlassen und beschäftigen sich nahezu ausschließlich und 24/7 mit ihrem körperlichen Erscheinungsbild. Diese Strategen geraten gerne auch in Gefahr, diverse Mittelchen der pharmazeutischen Industrie auszuprobieren, denn wirklich zufrieden sind sie am Ende des Tages nie.

Die moderne Psychologie spricht dann von einer so genannten "Muskel-Dysmorphie", auf gutdeutsch "Adonis-Komplex". Und diese Fälle mehren sich unter jungen Männern massiv.

Ich weise immer wieder gerne auf einen elementar wichtigen Punkt hin:

Ein Gym, ein Trainingsraum oder ein Fitnessstudio sind Sportstätten, um nach und nach stärker zu werden, aber keine Kosmetk-Beauty-Salons für eitle Bubis mit Adonis-Komplexen. Nimmt die Eitelkeit ein ungesundes Übermaß an, heißt es aufpassen.

Das was du da ansprichst waren Vorbehalte und Vorurteile wie sie gerade in den 70er Jahren kultiviert wurden. Man betrachtete Statuen und Bilder von Göttern und Helden der Mythologie mit Wohlgefallen, versuchte aber Menschen die Bodybuilding und Kraftraining allgemein betrieben mit Hohn und Spott zu belegen. Warum? Neid, Missgunst, Minderwertigkeitsgefühle. Die ganze Palette menschlicher Charakterschwäche. Was wussten die Menschen vom disziplinierten Leben eines Kraftsportlers? Gar nichts. Setz Je.anden herab, verunglimpf ihn und lenk von deinen eigenen Unzulänglichkeiten ab. Wer wollte sich wegen schlaffer, unförmiger oder übergewichtiger Figur schlecht fühlen? Und das mit dem kleinen Penis, ja das war immer schon ein Volltreffer, obwohl dummes Gerede. In den 80ern änderte sich das Weltbild und auch die Einstellung zu Sport und Muskelaufbau. Schwarzenegger, van Damme, Lundgren, Stallone und Chuck Norris beherrschten im Kino das Actiongenre. Die Vorbehalte die du ansprichst lösten sich eigentlich auf. Sportmuffel und Bewegungslegasteniker lästern nach wie vor gern gegen Athleten. Und es ist derzeit ein gesellschaftliches Phänomen jemand wegen was auch immer zu diskreditieren. Aber das was du ansprichst finde ich in der Form so kaum noch. Das war 70er live. Von was für Leuten hast du solche Vorbehalte erlebt? Das jemand Training schlecht redet gab es immer, wird es immer geben. Beachte sie nicht. Neid tut denen weh, nicht dir.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Würde ich nix drauf geben, was andere sagen. Oft ist es Neid oder Unwissenheit.