Warum war Günter Grass' Blechtrommel so unglaublich erfolgreich, besonders und anstößig?
4 Antworten
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Erfolgreich: Wegen der meisterhaften Sprache und Beschreibung der damaligen Zeit. Besonders: Weil es aus der Sicht eines Kindes geschildert ist. Anstößig: Durch Szenen wie die, als die Jungen um die Wette in das Wasser masturbierten.
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Danke für die Berichtigung, hatte ich tatsächlich verwechselt. Gut, dass noch ein wirklicher Kenner aufgetaucht ist.
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Also ich lese ja so einen Mist nicht, aber habe mal jemanden gehört, der regelrecht perverse Satzgeschöpfe aus seinem Buch Der Butt, entnahm und kabarettistisch zu Sau machte.
Völlig zurecht.
Absoluter Schrott.
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Ja- genauso wie die "Friedensnobelpreise an die Kriegsverbrecher und Massenmörder Henry Kissinger (ca.4Mio.Tote Vietnamesen, 2 Mio.Kambodschaner etc. und Obama mit ca. 60.000 Toten in Libyen und 250.000 Toten und 3 mio.Flüchtlinge in Syrien+ Afghanistan+Irak+Mali+Pakistan etc.
Die NOBEL-Stiftung ist einfach nur die Marketingabteilung für DYNAMIT NOBEL.
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Grass hatte den Preis der Gruppe 47 (mit einem wirkungsvollen Ausschnitt aus der „Blechtrommel“) gewonnen (die eher langweiligen späteren Kapitel hatte die Gruppe 47nicht zur Kenntnis genommen); außerdem machte der linke Schriftsteller Enzensberger für seinen linken Schriftstellerkollegen Grass eine äußerst wirkungsvolle Reklame (mit seiner enthusiastischen, verklärenden Kritik). Da Grass vor keinem Tabu zurückschreckte (und nicht nur die zahlreichen obszönen Vorfälle in seinem Roman mit kraftvoller Sprache umschrieb), löste das Erscheinen des Buches einen wahren Debatten-Marathon aus, in ersterLinie wegen der unerhörten, um nicht zu sagen: schamlosen Tabubrüche (z.B. die detaillierte Vergewaltigung einer Holzfigur in einer Kirche; auch die äußerst brutale, ebenfalls detailliert beschriebene Tierquälerszene wäre zu nennen und...und...und). Das alles hatte es in der seriösen Literatur, selbst im Zeitalter des Naturalismus, noch nie gegeben, und man nahm deshalb in gewaltigen Diskussionsrunden fanatisch für und gegen den Roman Stellung. Vielleicht auch lag der Bruch des sexuellen Tabus damals in der Luft: ab 1960 kam die Antibabypille in Gebrauch (die „Blechtrommelerschien 1959), 1963 wagte als erster Ingmar Bergmann in dem Film „Das Schweigen“, einen Geschlechtsverkehr filmisch vorzuführen. Danach schwappte die Sex-Welle nur so über die Lande. Man war es offenbar leid, dass über die Sexualität in der Literatur nur „verschämt“, d.h. in Andeutungen, mit der literarischen Technik des Symbols gesprochen wurde; man wollte halt die ganze Wahrheit über die „Dinge des Lebens“ erfahren, und die Sexualität gehört halt auch zum Leben. Obgleich die (literarische) Kunst „das insWerk-setzen der Wahrheit“ ist (wie ein berühmter Philosoph einmal sagte), vergaß man bei der (heute noch praktizierten literarischen (offenen) Darstellung des Sexuellen), dass das totale Vorzeigen der Wahrheit platt und peinlich wirken kann, dass das Verbergen genauso zur „Wahrheit“ gehört wie das Zeigen, das „Entbergen“.
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Ganz einfach: Alle Massenmedien sagen das sei super und genial und schon glauben es alle.
Man sucht sich immer Autoren heraus die unpolitisch bzw. nur zum Schein-politisch sind, alles ein bischen ansprechen, aber so, dass es den Herrschenden nie gefährlich wird.
Deshalb sind ja auch alle berühmten Autoren letztlich Schrott.
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Was für eine hochnäsige Sichtweise, die sich anmaßt, Literatur normativ beurteilen zu wollen und zu können.
Von Literatur verstehst du wohl nicht sehr viel, eka. Von Polemik aber um so mehr?
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für heutige Leser ist das Buch zu langatmig und einfach langweilig
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paß auf ... gleich kommt irgendein autoritätshöriger Knilch daher und erzählt Dir, dass du hohe Literatur nicht verstehst ... ;-)
"Szenen wie die, als die Jungen um die Wette in das Wasser masturbierten" kommen in der Blechtrommel nicht vor, sondern erst in dem zweiten Werk der sogenannten "Danziger Trilogie", in "Kath und Maus".
Anstößig waren allerdings auch in der Blechtrommel vor allem die Szenen, in denen sexuelle Vorgänge geschildert werden, so z.B. Brausepulvergeschichte und ihre Entwicklung.