Warum viele Minster, die keine Ahnung von ihrem Amt haben?

10 Antworten

Vielleicht solltest du, bevor du andere wegen ihrer Unkenntnis kritisierst, lernen, dass es Leutnant heißt. Lieutenants sind Offiziere irgendwelcher anderer Armeen, aber nicht der Bundeswehr.

Und jetzt zur eigentlichen Frage: Es ist eine Vorstellung wie sie Klein Fritzchen hat, dass ein(e) Minister(in) auch ein(e) Fachmann (-frau) sein muss. Das ist natürlich Unsinn. Minister sind die Chefs, die die politische Richtung des Ministeriums vorgeben und durchsetzen. Deshalb sind Minister auch Politiker.

Fachleute gibt es in den Ministerien zu Hauf. Diese Fachleute stellen ihre ganze Expertise den Ministern zur Verfügung. Da muss ein Minister nicht auch noch klugscheißen. Der muss dafür Sorgen, dass sein Laden in die gewünschte politische Richtig läuft und seine Untergebenen die Sache fachlich umsetzen.

Naja, auch bei uns in der Firma ist es nicht so, dass der Geschäftsführer von allen Fachabteilungen, die er führt, die Fachkenntnisse hätte. Zum einen geht das gar nicht (viel zu viel Stoff), zum anderen muss er das auch nicht, denn er hat organisatorische und leitende Funktionen inne, er muss nicht die ganzen technischen Details kennen, dazu gibt es die Fachabteilungen, die jeweilige Spezialisten haben.

Ein Gesundheitsminister muss also auch nicht Arzt sein, denn er muss keine Patienten behandeln, sondern das Gesundheitsministerium leiten, was eine ganz andere Tätigkeit ist.

Dass man also fachliche und führungstechnische Kenntnisse unterscheidet, ist auch in der freien Wirtschaft so, nicht nur in der Politik - auch wenn z.B. Martin Brudermüller, der Vorstandsstandsvorsitzende der BASF, auch Chemiker ist. Im Vorstand sind aber auch andere Leute, die nicht Chemie studiert haben, sondern z.B. Management oder ein wirtschaftsbezogenes Fach.

Eine leitende Funktion muss man auch erst mal können, und vom allgemeinen Ablauf her ist das Ministerium A nicht grundlegend verschieden vom Ministerium B. Das heißt nicht, dass Fachkenntnisse stören würden, sie sind aber nicht als unbedingte Grundvoraussetzung zu verstehen.

Du beschreibst genau das, wovon ich schon länger träume:

Die Politiker haben gar keine Ahnung von ihrem eigenem Einsatzgebiet.

Und ich bin auch schon lange gegen Lobbyismus, das sollte endlich mal verboten werden.

Ich träume daher von einer echten Experten-, und Wissenschaftler-Regierung:

  • Gesundheitsminister kann nur ein ausgebildeter Arzt werden
  • Umweltminister kann nur ein Umweltforscher werden
  • Finanzminister kann nur ein Buchhalter werden
  • Justizminister kann nur ein Richter werden
  • Verteidigungsminister kann nur ein Soldat/Major/Feldwebel werden
  • Verkehrsminister kann nur ein Stadtplaner werden
  • Familienminister kann nur ein Sozialpädagoge werden
  • Bauminister kann nur ein Bauingenieur werden
  • Wirtschaftsminister kann nur ein Wirtschaftsforscher werden
  • Innenminister kann nur ein Polizist werden
  • usw.

Das wäre revolutionär. Das wäre eine echte Experten-Regierung. Wo Jeder ein echter Experte in dem Gebiet ist, dass ein solches Ministerium eigentlich erfordert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Velbert2  22.12.2021, 20:54

Schlecht wird es dann, wenn die Ministerien neu eingeteilt werden. Wenn mehrere Fachgebiete zu einem Ministerium zusammengelegt werden zum Beispiel das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend und Senioren. Was ist da der richtige Berufsweg?

Es reicht ja, wenn die Mitarbeiter Spezialisten sind. Die Minister müssen koordinieren und die letztendlichen Meinungen der Experten nach aussen tragen. Die Fähigkeiten haben Experten oft selber nicht.

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Anonymer1Alfred  22.12.2021, 21:12
@Velbert2

Für Familie, Frauen, Jugend und Senioren, bleibt da immernoch Sozialpädagoge die richtige Voraussetzung. Wie du das Alles infrage stellst. Hältst du Steuerverschwendung und Misswirtschaft für so wichtig?

Außerdem widersprichst du dir selbst: Meinungen der Experten nach aussen tragen. Die Fähigkeiten haben Experten oft selber nicht.

Da sage ich: Doch natürlich. Schließlich sind es ja Experten. Aber kaum Jemand hört auf sie.

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YoPierre  22.12.2021, 21:01

Wir haben einen ausgebildeten Arzt als Gesundheitsminister… und bringt er keinen ordentlichen Satz zustande.

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Anonymer1Alfred  22.12.2021, 21:09
@YoPierre

Karl Lauterbach ist ein guter Anfang, aber das allein reicht eben nicht. Hätten wir in jedem Ministerium nen Experten sitzen, gäbe es nicht so viele Fehlplanungen oder Steuerverschwendungen, wie sie Mario Barth ständig aufdeckt.

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Minister leiten in erster Linie eine Behörde. Natürlich ist es dazu nützlich, fachliche Kompetenz mitzubringen, aber keine Voraussetzung.

Beim Justizministerium ist eine juristische Ausbildung vermutlich hilfreicher als eine militärische Ausbildung beim Bund.

Was bringt mir ein Arzt als Gesundheitsminister wenn er keine Behörden leiten kann?


LeoPolitics 
Fragesteller
 22.12.2021, 20:52

Beim letzten Punkt kann ich nicht zustimmen, in den USA, Russland, China etc sind Generäle Verteidigungsminister.

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Alles bis auf Lauterbach? 🤷🏼‍♂️


LeoPolitics 
Fragesteller
 22.12.2021, 20:48

Lauterbach und Lindner sind einige der wenigen Minister, die Ahnung von ihrem Ministeriumsaufgabenbereich haben.

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LeoPolitics 
Fragesteller
 22.12.2021, 20:50
@TheAric

Doch, Herr Lindner hat Ahnung von seinem Ministerium. Jedenfalls mehr als Habeck im Wirtschaftsministerium.

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