Warum verklärt jemand die Vergangenheit?

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Sie verzerrt die Vergangenheit mehr oder weniger bewusst, weil sie WILL, dass er der beste Ehemann der Welt war. Wenn sie zugäbe, dass er ein mieser Typ und ein Tyrann war, müsste sie sich vielleicht dafür rechtfertigen, dass sie sich nicht von ihm hatte scheiden lassen. Wenn ER ein toller Typ war, dann erscheint auch SIE in einem besseren Licht.

Vielleicht verdrängt sie auch alles Schlechte, weil sie immer noch trauert und sich einsam fühlt.

Gerade ältere Menschen folgen der Maxime aufgrund ihrer Erziehung, dass man nur gut über Verstorbene sprechen dürfe. Das finde ich persönlich falsch.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – hab Psychologie studiert

Es gab schon im alten Rom das Sprichwort

"De mortuis nil nisi bene."

"Über die Toten soll man nur Gutes reden."

Der Mensch neigt dazu, vergangene Geschehnisse in einem besseren Licht zu sehen, er blendet gern das Negative aus und erinnert sich besser an das Positive - eine Art Selbstschutz.

Das ist auch der Grund, weswegen viele alte Menschen immer behaupten: „Früher war alles besser."

Das „Heute" ist das „Früher“ von morgen und wenn sich die Menschen in 50 Jahren an die heutige Zeit erinnern, werden sie sagen: „Das waren damals schöne Zeiten!“.

Weil es vermutlich auch schöne Zeiten gab, an die sie sich erinnert / erinnern möchte.

Die schlechten Zeiten haben auch etwas mit der Ehefrau zu tun, die sie zugelassen und keine andere Entscheidung getroffen hat.

Möglicherweise hatte sie auch etwas dazu beigetragen und will nicht daran erinnert werden.

Weil es nicht üblich ist über Tote zu lästern, aber das sie Ihn gleich "Vergöttert" fände ich auch seltsam.