Warum tragen Kleinkinder noch Schnuller?

6 Antworten

Schnuller sind nicht grundsätzlich schlecht.

Deine Eltern haben dich und deine Geschwister ohne Schnuller aufgezogen. Das ist ok. Es gibt einige Babies, die von sich aus gar keinen Schnuller wollen.

Aber so wie es verschiedene Menschen gibt, so sind auch Babies völlig eigenständige Individuen mit eigenen Bedürfnissen.

Deine Mutter hat euch wahrscheinlich gestillt. Es gibt Mütter, die stillen nicht. Entweder weil sie nicht wollen, oder weil sie nicht können, oder weil sie nicht dürfen. Babies haben ein natürlich Saugbedürfnis. Sie MÜSSEN an etwas nuckeln, da sie das beruhigt, also müssen Mütter, die ihr Kind nicht anlegen, zu Alternativen greifen. Und da andauerndes Milchflasche nuckeln, durch die Laktose noch schlechter ist für die Zähne, nuckeln diese Kinder dann an Schnullern.

Es gibt verschiedene Schnullerformen und Größen. Wenn man immer bei einer Form mit sehr schmalem Steg und bei der kleinsten Größe bleibt, hat das quasi kaum bis gar keine Auswirkungen auf den Kiefer.

Schnullerkinder schlafen früher durch, da sie sich mit dem Schnuller selbst beruhigen können. Stillkinder müssen in schwierigen Phasen auch nachts an die Brust angelegt werden. Das ist für viele Mütter sehr anstrengend. Schlaf du mal 3 Jahre immer nur 1- 2 Stunden am Stück und werd 4-6x nachts geweckt, dann klingt so ein Schnuller auf einmal gar nicht mehr so schlecht. Nur dann ist es zu spät.

Auch das Abgeben in Kita und zu Großeltern wird durch einen Schnuller erleichtert, denn die Trennung von der Mutter fällt etwas weniger ins Gewicht, denn man kann sich ja mit dem Schnuller selber beruhigen.

Du hast vielleicht noch nie intensiv Zeit mit einem Kleinkind verbracht.
Kleinkinder sind Impulsgesteuert und die ganze Welt funktioniert einfach nicht so, dass man jedem Impuls nachgehen kann. Essen muss erst gekocht werden, bevor man Essen kann, Trinken muss erst eingeschenkt werden, man muss sich erst ausziehen bevor man in die Badewanne hüpft und das kann man halt nicht alles alleine machen, sondern braucht Hilfe. Kleinkinder sind den ganzen Tag frustriert, deshalb die sogenannte „Trotzphase“ sie wollen alles sofort und am liebsten alles selber machen und das geht nicht. Die Tage zwischen 2-3 sind geprägt von Frustrationen die sich in Wutentfällen entladen. Beim einen Kind mehr beim anderen weniger. Ein beruhigendes Mittel ist der Schnuller. Und das soll man ihnen dann auch noch wegnehmen. Das Einzige von dem sie von Geburt an wissen, dass sie beruhigt. Meine große Tochter zum Beispiel, hat sich nie für Kuscheltiere interessiert, auch nicht für Puppen oder Schnuffeltücher wär mir gar nicht möglich gewesen, ihr einen geeigneten Ersatz anzubieten. Man kann Kinder auch nicht umprogrammieren.

Du interpretierst das auch völlig falsch. Eltern die den Schnuller vor 3 nicht abgewöhnen sind nicht faul, oder haben keinen Bock auf Geschrei. Sie gehen auf das Bedürfnis ihres Kindes ein. Die verlangen nicht irgendwas vom dem Kind und zwingen es dann. Das Kind gibt das Tempo vor. Natürlich legen die Meisten am Tag den Schnuller weg und holen ihn dann nur raus wenn notwendig. Also wenn du beim Einkaufen ein Kind siehst mit einem Schnuller, dann braucht es den da vielleicht, weil es darf vielleicht nicht rumlaufen, es durfte nicht den kleinen Wagen nehmen, weil keiner da war, es darf aus den Regalen nicht holen was es will und die leckere Schokolade darf es auch nicht anfassen. Und dann braucht es halt seinen Schnuller. Andere siehst du dann halt wie sie sich wütend auf dem Boden schmeißen und schreien. Und dann schimpfst du wahrscheinlich, dass die Olle ihr Kind nicht im Griff habe. Jaja man kann das Kind auch beim Einkaufen einbinden. Theoretisch. Aber sie haben ihren eigenen Kopf und nicht jedes Kind will immer das holen was man ihm sagt. Und nicht jede Mutter hat Zeit jedes Mal 2 Stunden einkaufen zu gehen.

Daumen lutschen ist 1000x schlechter für die Zähne. Die Tochter meiner Freundin hatte auch nie einen Schnuller und hat mit 2 dann Daumen lutschen angefangen. Jetzt steht einer ihrer Schneidezähne nach vorne. Und die Mutter arbeitet beim Zahnarzt. Einen Daumen kann man aber nicht so gut abgewöhnen wie einen Schnuller. Kann sein sie lutscht mit 6 noch dran.

Und deine Kommentare sind einfach daneben. Du musst erstmal selber Kinder haben um da mitreden zu können. Anderen Vorwürfe machen für Situationen die du nicht kennst, ist ein ganz schwacher Charakterzug und so gesehen, haben deine Eltern offensichtlich doch nicht alles richtig gemacht. Ein Praktikum in einer Kinderkrippe würde sicher nicht schaden, scheinst dich ja für das Thema zu interessieren.

Ich wünsche dir, dass du lernst, das Vorurteile etwas sehr ekelhaftes sind und du lernst mehr Verständnis für Menschen zu haben, in deren Schuhen du nicht steckst.

Es gibt verschiedene Gründe, warum manche Kinder auch mit 2-3 Jahren noch einen Schnuller haben. Manche Kinder fühlen sich damit beruhigt und es kann ihnen helfen, besser einzuschlafen. Andere mögen den Schnuller als Trost oder zur Selbstberuhigung. Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Kind unterschiedlich ist und individuelle Bedürfnisse hat. Aber natürlich ist es auch wichtig, dass Kinder im Laufe der Zeit lernen, ohne Schnuller auszukommen. Es ist eine persönliche Entscheidung der Eltern, wann und wie sie ihren Kindern helfen, den Schnuller abzugewöhnen.


Xuji200 
Beitragsersteller
 13.01.2024, 14:16

Ja aber es ist schlecht für die Zähne. Das kann dir jeder Zahnarzt bestätigen. Und ab einem gewissen Alter brauchen sie das nicht mehr. Ist finde ich was anderes einen Schnuller nachts zu tragen. Aber manche sieht man überall mit dem Ding rumlaufen

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Helin087  13.01.2024, 14:22
@Xuji200

Ja, da hast du absolut recht. Ein Schnuller kann tatsächlich negative Auswirkungen auf die Zähne haben, insbesondere wenn er über einen längeren Zeitraum verwendet wird. Es ist wichtig, dass Eltern darauf achten, ihren Kindern den Schnuller rechtzeitig abzugewöhnen, um mögliche Zahnprobleme zu vermeiden. Es kann manchmal schwierig sein, den Schnuller loszuwerden, aber es ist definitiv besser für die langfristige Zahngesundheit der Kinder. Jeder Zahnarzt würde das bestätigen.

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Schnuller sind eigentlich Ersatzobjekte zur Beruhigung bei Trennungen von Mama. Das verselbstständigt sich dann so ein bisschen, hilft den Kindern aber sich zu beruhigen.

Dir fällt das bei Schnullern nur auf. Eine zwei- oder Dreijährige, die immer ihr Kuscheltier mitschleppt, macht nichts anderes.


Xuji200 
Beitragsersteller
 13.01.2024, 14:17

Ein Kuscheltier mitschleppen ist was anderes als an etwas zu saugen, um sein orales Bedürfnis zu befrieden. Selbst 10-jährige tragen noch Kuscheltiere rum.

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Pausenraum  13.01.2024, 14:20
@Xuji200

Siehst du. Du findest es ist was anderes, aber es geht immer darum sich zu beruhigen.

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Xuji200 
Beitragsersteller
 13.01.2024, 14:21
@Pausenraum

Man kann sie auch anders beruhigen. Ich bin ohne Schnuller aufgewachsen.

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Pausenraum  13.01.2024, 14:25
@Xuji200

Das ist schön für dich. Aber es ist völlig egal was du bist. Das kannst dann ja mit deinem Partner klären, mit dem du Kinder hast. Die anderen Eltern entscheiden dann für ihre Erziehung, wie sie es machen.

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Xuji200 
Beitragsersteller
 13.01.2024, 15:21
@Pausenraum

Natürlich. Wer die hässlichen Stöpel braucht, jedem das seine. Schön ist es auf jeden Fall nicht 😂

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Was heißt denn "empfohlen"? Je nach Quelle und Ausgangslage wird ein Schnuller nie empfohlen. Viele Babys wachsen ganz ohne auf - weil a) ihr Saugbedürfnis nicht so ausgeprägt ist, b) sie diesen anderweitig stillen (Kuscheltuch) oder c) die Mutter ständig verfügbar ist und sie immer an ihrer Brust saugen dürfen. Die Mütterliche Brust ist shcließlich das Orginal und ein Schnuller der Ersatz dafür.

Und das gibt ihm auch seine Daseinsberechtigung. Ein Schnuller macht es möglich, dass die Mutter mehr Freiheiten hat. Es macht die Kinder selbstständiger und selbstbestimmter. Es ist ein Riesenschritt, dass ein Kind in der Lage ist, sich selbst zu beruhigen, indem es eigenständig ein Hilfsmittel benutzt. Die Alternative wäre die Co-Regulation durch eine enge Bezugsperson (oder gnaz jung eben die genannte Brust/ Stillen).

Ja, die optimale Welt sieht so aus, dass Babys nie einen Schnuller haben. Wenn dann, dass sie mit ca 6 Monaten dne Schnuller alternativlos aufgeben oder spätestens mit einem Jahr. Selten läuft es aber problemlos und Selbstständigkeit und Selbstbestimmung sind sehr wichtige Werte. Die ich in dem Fall sogar der Schnullerlosigkeit vorziehen würde.

Nochmals zum Thema ausgangslage zurück: Der schnuller hat eine Wirkung auf die Herzfrequenz. Daher wird er Standartmäßig bei Frühgeburten bereits im Krankenhaus ausgegeben. Babys auf Intensivstationen wirst du nicht ohne Schnuller finden. Weil sie eben auch etwas gutes haben und die Herztätigkeit stark fördern und Babys auf der Intensiv so eher eben jene wieder verlassen können.

Zu deinem Lieblingsthema Zähne: Zähneärzte sind keine Fans von Schnuller. Es gibt aber Schnuller, die Zahnfreundlich geformt sind, wenn die Babys es annehmen. Schnuller müssen auch nicht mitwachsen (Schnuller ab 12 Monaten ist halt einfach unsinniges Marketing). Und was viel Schlimmer als Schnuller sind: Daumenlutschen bzw. andere Finger oder sogar Gegenstände, Kuscheltiere etc.

Das haben wir nicht zu entscheiden, denn das ist die Sache von Eltern und, dass das schlecht für die Zähne ist, ist nicht richtig belegt. Unser Kinderarzt hat uns mitgeteilt, dass besser ein Schnuller als den Daumen lutschen. Daher sollte man den Schnuller nicht verteufeln.