Warum trägt man an einer Beerdigung nicht Bunt?
Mein Vater wird bald begraben und meine Mutter meint ich soll schwarz tragen.
Aber warum ist bunt Traditionell? Warum haben wir eigentlich ein Kreuz auf dem Grab wenn wir dann mit unserer Kleidung das pure verderben Symbolisieren. Kann man sich nicht für den Verstorbenen als Christ freuen?
Wahrscheinlich würde es mich auch im Nachhinein nicht so belasten wenn nicht alles so düster wäre.
12 Antworten
Mancher Verstorbene legt vor seinem Tod die Kleiderordnung für seine Trauerfeier fest.
Hat Dein Vater das nicht getan, solltest Du dem Wunsch Deiner Mutter Folge leisten.
Natürlich darfst Du Dich als Christ freuen, dass Dein Vater bei Gott ist. Aber für Deine Mutter überwiegt im Moment der Abschiedsschmerz.
Giwalato
Dann entscheide selbst, in welcher Kleidung Du Dich am wohlsten fühlst.
Als nächster Angehöriger Deines Vaters ist es Dein Vorrecht, wie Du die Trauerfeier gestalten möchtest.
Weshalb denn auf die Mutter Rücksicht nehmen? Der Fragesteller hat seinen Vater verloren und sollte seinem Herzen folgen!
Der Fragesteller ist mit dem Verstorbenen verwandt, die Mutter nicht, schon DARAN gedacht?
Das ist Tradition aber keine allgemeingültige Regel. In Asien ist Trauerkleidung weiß.
Und es gibt auch hier in Deutschland genug Leute die vorher beschließen das die Familie und Freunde in normaler Alltagskleidung kommen sollen, und halt nicht in schwarz.
https://www.stylebook.de/fashion/beerdigungen-schwarz-dresscode
Das kommt wohl von den Benediktinern.
Selbst in New Orleans trägt die Trauergesellschaft Schwarz, bei einer Jazz-Beerdigung...Bunte Kleidung und federgeschmückte Sonnenschirme trägt nur die "Second Line"
https://m.youtube.com/watch?v=b_awCl-qYM0&pp=ygUhd2hlbiBpIGRpZSB5b3UgYmV0dGVyIHNlY29uZCBsaW5l
...tja, dann baue Dir Deine eigene Gesellschaft und lege deren Standards fest!
Du liegst genau richtig mit deinem Gedanken, bei uns ist diesbezüglich alles ziemlich negativ geprägt und das ist schade. Aus meiner Sicht liegt das sehr viel daran, dass in unserer westlichen Gesellschaft sehr wenig echtes Verständnis für das Thema Tod besteht und man assoziiert mit dem Tod eben Düsteres, wie Schmerz und Traurigkeit, was dann durch schwarze Farbe symbolisiert wird. Auch die Kirchen praktizieren das Ereignis bei uns ja mit "tragischer" Ernsthaftigkeit, langsamer, trauriger Musik usw., alles negativ geprägt, weil so viele Menschen in dieser Weise fühlen und denken und es dann auch so haben möchten. Leider.
Im Christentum, wie in vielen Religionen, besteht ja eigentlich ein Glauben an das ewige Leben, aber die Überzeugung der Menschen dazu scheint meist sehr schwach zu sein, sehr viele verbinden den körperlichen Tod ganz stark mit Verlust. Ein späteres Wiedersehen scheint für viele eher abwegig zu sein, nur eine schwache Hoffnung. Generell haben wir ja schon seit längerem bei uns im Westen sehr viel materialistisches Denken, viel Atheismus etc., primär gibt es negative Sichtweisen auf das körperliche Versterben.
Mit spirituellem Wissen erkennt man den Tod aber in einem ganz anderen Licht und hier scheinen dann wirklich buntere Farben, wie ein hoffnungsvoller Regenbogen. Als Seele leben wir ewig weiter, das körperliche Sterben ist kein Ende, sondern nur eine Veränderung, mehr wie die Zustandsänderung eines Aggregatszustands, so wie z. B. Wasser zu Wasserdampf wird. Die Energie bleibt immer weiter existent, nur in anderer Form, wir verfügen über einen immer bestehenden Energiekörper und leben in der geistigen Welt weiter. Seele/Geist/Bewusstsein ist das was uns als Mensch wahrhaft ausmacht, nicht der Körper, den wir übergangsweise in dieser Inkarnation erhalten haben, um Erfahrungen zu machen, zu lernen, anderen helfen zu können etc.
Wenn mehr Menschen spirituell bewusst wird, dass die Seele durch den physischen Tod befreit ist, dies eine große Erleichterung ist und das Leben in der höheren geistigen Welt (im "Himmel") so viel schöner und unbelasteter ist als die körperliche Existenz auf der Erde... dann wird auch irgendwann ganz bestimmt mehr bunte Kleidung zur Beerdigung getragen. Es gibt zum Glück positive Tendenzen, wo zunehmend mehr Menschen die geistige Ebene des Lebens erkennen, etwa viele gute Resultate aus den Forschungen zu Nahtoderlebnissen, um nur ein Beispiel zu nennen.
Man sollte mehr in positiver Weise an die Verstorbenen denken und viel weniger an Verlust. Man freut sich mehr für den Verstorbenen, dass dieser nun neue Wege geht und Strapazen der zurückliegenden Zeit (oft körperliche Krankheit u. ä.) überstanden sind. Diejenigen gehen einfach früher auf eine neue Reise, wir folgen später, das ist die entscheidende Perspektive. Und man kann sich auf ein Wiedersehen in der geistigen Welt irgendwann in der Zukunft freuen, wo man auch wiederum viel freier und viel herzlicher miteinander umgehen kann, ohne die hier vorherrschenden irdischen Belastungen und Umstände.
Alles Gute! :)
Ich trauere mehr. Meine Mutter und mein Vater waren zwar nach der Trennung befreundet aber nicht verheiratet oder so.