Warum studieren immer weniger Leute nach dem Abi?

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Ehrgeiz ist gleich geblieben 80%
Generation Z hat weniger Ehrgeiz als andere Generationen 20%
Generation Z hat mehr Ehrgeiz alt andere Generationen 0%

10 Antworten

Ganz einfach: Weil deutlich mehr Menschen heute Abi machen!

Es ist ja nicht so, dass heute weniger Menschen studieren als früher. Die Anzahl der Studenten ist in den letzten fünf Jahrzehnten sogar extrem angestiegen.

Früher war es nur ganz wenigen vergönnt, auf das Gymnasium zu gehen und dort Abitur zu machen. Bis in die 1960er Jahre hinein war es so, dass viele nicht aufs Gymnasium durften oder konnten, weil sie früh arbeiten und die Familie mitfinanzieren oder den Familienbetrieb fortführen mussten. Und für viele Menschen aus ländlichen Gegenden war der Weg in die nächste Stadt aufs Gymnasium schlicht zu weit weg, während es in jedem Ort eine Volksschule gab (nicht ausgebaute Straßen, längst nicht jeder hatte ein Auto, öffentlichen Nahverkehr gab es auch nicht). Und dann musste man das Abi ja auch noch schaffen - und die Ansprüche waren damals noch deutlich höher als heute.

In Zahlen ausgedrückt: 1950 lag der Anteil der Abiturienten gerade mal bei 3,6%. In den 1990er Jahren igendwo zwischen 20% und 30%. 2021 dann bei knapp 35%, Tendenz steigend.

Also konnten gar nicht so viele Menschen studieren wie heute - wer aber Abi hatte, der schloss in der Regel auch ein Studium an, da lag die Quote der Studenten unter den Abiturienten dann bei übe 90%.

Mittlerweile ist es aber so, dass es einerseits einfacher geworden ist, zu studieren und andererseits mehr Studienmöglichkeiten gibt. Zu den Unis sind viele Fachhochschulen und auch private Hochschulen hinzu gekommen. Es gibt neben dem Abi auch die Fachhochschulreife und die fachgebundene Hochschulreife. Und daneben noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, eine Studienberechtigung zu erhalten (z.B. duch das Nachholen des Abis, durch Meister/Fachwirt oder lange Berufserfahrung).

Dass dann natürlich im Umkehrschluss der Prozentsatz derjenigen, die auch wirklich studieren gemessen an der Anzahl der möglichen Studenten sinkt, versteht sich von selbst.

Außerdem war es früher so, dass es nur das Vollzeitstudium an der Uni gab, das sich direkt ans Abi anschloss.

Heute ist es kein Problem, auch später noch zu studieren (und teilweise nebenbei auch noch Geld zu verdienen), mit berufsbegleitendem oder dualem Studium.
Entsprechend gibt es heute viele, die erst eine Berufsausbildung absolvieren und sich dann später noch für ein Studium entscheiden (was früher unmöglich gewesen wäre).

Kurzum: Die Anzahl der Studenten steigt ständig (1950 ca. 130.100 Studenten... 1990 ca. 1.500.000 Studenten... 2022 ca. 2.900.000 Studenten an deutschen Hochschulen), aber längst nicht mehr jeder, der das Abi schafft, studiert im Anschluss.

Ehrgeiz ist gleich geblieben

Was um alles in der Welt hat das eine mit dem anderen zu tun?

Für eine Ausbildung braucht man natürlich kein Ergeiz und ein Gehirn ist auch nicht nötig...

Jetzt mal im Ernst, warum sollte jemand kein Ergeiz haben, weil er eine Ausbildung macht?

Jetzt speziell mal auf das Handwerk bezogen. In welchem Gebäude soll ein Akademiker arbeiten, wenn es keiner baut?

Handwerksberufe sind gefragt und man hat mittlerweile mega gute Aufstiegschancen, warum sollte man also keine Ausbildung machen.

Das ganze trifft auch noch auf eine Vielzahl anderer Ausbildungen zu.

Ehrgeiz ist gleich geblieben

Viele nutzen das Abi, um länger Zeit zu haben darüber nachzudenken, als was sie später arbeiten wollen. Wenn sie dann feststellen, dass sie eine Ausbildung machen wollen, ist das halt so. Eine Ausbildung erfordert auch Ehrgeiz und Leute, die eine Ausbildung machen, z.B. im Handwerk oder in der Pflege, werden gerade händeringend gesucht und gebraucht.

Ehrgeiz ist gleich geblieben

Jeder hat einfach andere Pläne, und manche wollen nunmal danach auch nicht mehr lernen usw. Ich mache grad mein Abitur und ich kann gut verstehen wenn nicht jeder auf die Uni will.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich weiß alles

TheHeating  09.08.2023, 21:18
und manche wollen nunmal danach auch nicht mehr lernen usw.

In Ausbildungen lernt man nicht weniger als in einem Studium.

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Ehrgeiz ist gleich geblieben

Studieren mit Ehrgeiz zu verbinden, ist mitunter die dümmste Sache überhaupt. Leute, macht eine Ausbildung, glaubt mir. Die Zeiten, in denen das Studieren belohnt wurde, sind vorbei. Sofern man keinen konkreten Berufswunsch hat, sollte man nicht des Studierens willen studieren.


hobepof 
Beitragsersteller
 09.08.2023, 20:58

Es geht doch nicht nur um den Beruf. Oft studiert man um sich selbst weiterzuentwickeln.

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