Warum sollte der Organspender (bzw. dessen Angehörige) nichts erhalten?
Der Organspender wäre derjenige, der das Organ gesund gehalten hat und Anderen zur Verfügung stellt.
An der Vermittlung und Organtransplantation verdienen vermutlich (ev. aber ohne Gewinnabsicht) die Vermittlungsstelle, Ärzte, Kliniken, Medikamentenhersteller, u.s.w..
Einzig der Organspender, als die zentrale Person ohne die das Alles nicht möglich wäre, dürfte daran gar nichts verdienen. Weshalb?
6 Antworten
Einzig der Organspender, als die zentrale Person ohne die das Alles nicht möglich wäre, dürfte daran gar nichts verdienen. Weshalb?
Zum Schutz der Menschen dürfen Organe nicht verkauft werden. So wird verhindert, dass Menschen, die in Armut leben, ihrem Körper schaden, indem sie mit dem Verkauf ihrer Organe Geld verdienen.
Vermittlungsstelle, Ärzte, Kliniken, Medikamentenhersteller, u.s.w. leisten ihre Arbeit für Patienten. Deshalb müssen sie auch angemessen bezahlt werden.
Zumindest in Deutschland ist es gesetzlich festgelegt, dass man eine Lebendspende nur nahen Angehörigen (ohne Entgelt) zukommen lassen kann.
diese Menschen benötigten Geld für Ihre Familienmitglieder, z.B. für Behandlungskosten die sonst keiner bezahlt?
Da hier jeder durch das Sozialsystem aufgefangen wird und jeder krankenversichert ist, hat niemand "Behandlungskosten, die keiner bezahlt".
Wieso sollte es nicht deren Entscheidung sein ob Sie sich selbst schaden um Ihren Liebsten zu helfen oder nicht?
Jeder darf seinen Liebsten mit einer Organspende helfen. Der Spender bekommt nur kein Geld für seine Spende (er darf sich nicht daran bereichern).
"Lebendspende nur nahen Angehörigen" Danke für die Information, das wusste ich nicht.
"hat niemand "Behandlungskosten, die keiner bezahlt"." - Sofern ich mich erinnere gab es doch schon so Fälle mit extrem teuren Medikamenten die die Krankenkassen nicht bezahlen wollten.
"Der Spender bekommt nur kein Geld für seine Spende (er darf sich nicht daran bereichern)." Ja - und genau an der Stelle Frage ich nach dem Warum.
(er darf sich nicht daran bereichern)." Ja - und genau an der Stelle Frage ich nach dem Warum.
Das habe ich in meiner Antwort oben geschrieben:
"Zum Schutz der Menschen dürfen Organe nicht verkauft werden. So wird verhindert, dass Menschen, die in Armut leben, ihrem Körper schaden, indem sie mit dem Verkauf ihrer Organe Geld verdienen."
Diese "Begründung" ist nur die Darstellung dessen wie es zur Zeit geregelt ist. Ich suche nach der Antwort warum es - so wird es jedenfalls auch von Dir dargestellt - so geregelt sein muss und nicht anders geregelt sein darf.
"So wird verhindert, dass Menschen, die in Armut leben, ihrem Körper schaden, indem sie mit dem Verkauf ihrer Organe Geld verdienen."
Man könnte auch so Argumentieren: Wäre Organen ein Betrag in Euro zugeordnet, würden Menschen mehr auf Ihre Gesundheit achten weil Sie den Wert Ihrer Organe besser verstünden. Wenn dann alle Menschen Gesund wären, bräuchte auch keiner mehr Spenderorgane.
Wäre Organen ein Betrag in Euro zugeordnet, würden Menschen mehr auf Ihre Gesundheit achten weil Sie den Wert Ihrer Organe besser verstünden.
Ja, das mag auf manche Menschen zutreffen.
Aber Körperorgane sind nicht mit Geld aufzuwiegen.
Wenn jemand eine Niere spenden würde und dafür Geld bekommen würde, dann wird das Geld irgendwann verbraucht sein. Der "Jemand" (Spender) muss dann aber für den Rest seines Lebens mit nur einer Niere leben und bekommt dementsprechend körperliche Einschränkungen (jedes Organ hat seinen Sinn und Zweck für den Körper) .Eine Organentnahme kann kein Arzt rückgängig machen.
muss dann aber für den Rest seines Lebens mit nur einer Niere leben und bekommt dementsprechend körperliche Einschränkungen
Ja, ganz genau. Du hast damit ein Argument _dafür_ geliefert, dass derjenige, der ein Organ gibt, eine Anerkennung erhält, denn: Eine finanzielle Anerkennung würde dem Organgeber die Einschränkungen leichter machen weil er sich von dem Geld schöne Sachen oder Erlebnisse leisten könnte und er damit einen Ausgleich für die Einschränkungen hätte.
dann wird das Geld irgendwann verbraucht sein
Dass das Geld irgendwann "verbraucht" ist mag stimmen, aber das wäre das Spenderorgan auch, Spenderorgane "halten" durchschnittlich 15 Jahre (Laut Bundesministerium für Bildung und Forschung: "Längere Lebensdauer für Spendernieren").
Die schönen Erlebnisse die der Organgeber sich von dem Geld leisten könnte "verbrauchen" sich nicht, die halten mit ein wenig Glück ein Leben lang.
Aber Körperorgane sind nicht mit Geld aufzuwiegen.
Meinst du das als Argument dafür Organen einen Wert von 0 Euro zuzuschreiben?
Weil das zum Organhandel führen könnte. Gegenwärtig erhalten Menschen in Deutschland Organe nach Dringlichkeit und Kompatibilität.
Zumindest offiziell.
Es verleitet dazu, dass der Höchstbietende ein Organ erhält.
Ausserdem finden Organspenden von lebenden Menschen in der Regel nur an nahe Verwandte oder Freunde statt, nicht an Fremde. Und bei Toten wäre es mehr als makaber, wenn die Familie an ihren Organen verdient.
"dass der Höchstbietende ein Organ erhält." Versteigern wäre das Extrem zu "gar nichts".
"Und bei Toten wäre es mehr als makaber, wenn die Familie an ihren Organen verdient." Hm. Und bei einer Lebensversicherung nicht?
Lebendspenden sollten nicht gegen Bezahlung erlaubt sein.
Inwieweit man Angehörige finanziell beteiligen könnte, kann man diskutieren.
Immerhin verdient ein Krankenhaus mit einer Organtransplantation viel Geld.
Genau wie Personen, die ihren Leichnam der medizinischen Forschung zur Verfügung stellen, könnte das Krankenhaus zum Beispiel die Kosten der Beerdigung übernehmen.
Und auch mit Blutkonserven wird Geld verdient. Diese wäre sicher weniger knapp, wenn die Aufwandsentschädigung für den Spender höher wäre.
Und auch mit Blutkonserven wird Geld verdient. Diese wäre sicher weniger knapp, wenn die Aufwandsentschädigung für den Spender höher wäre.
Also kein "Marktpreis" für Blutspende, sondern eine Art "künstlicher Preis" - richtig?
So würde die Politik die Kontrolle behalten können.
Klingt plausibel, durchdacht und logisch begründet.
An der Vermittlung und Organtransplantation verdienen vermutlich (ev. aber ohne Gewinnabsicht) die Vermittlungsstelle, Ärzte, Kliniken, Medikamentenhersteller, u.s.w..
An der Vermittlung verdient niemand. An der Transplantation verdient natürlich der Transport des Organs, die Klinik, der Hersteller der für Transplantationen benötigten Geräte, die Krankenpfleger, Medikamentenhersteller, die Kantine im Krankenhaus, die den Organempfänger verköstigt usw.
Einzig der Organspender, als die zentrale Person ohne die das Alles nicht möglich wäre, dürfte daran gar nichts verdienen. Weshalb?
Damit es nicht zu einem Organhandel kommt.
Alex
"Damit es nicht zu einem Organhandel kommt." Wieso gibt es für die meisten Menschen nur die Extreme "gar nichts für den Spender" und "Handel nach reinem Kapitalismus"?
Wieso gibt es für die meisten Menschen nur die Extreme "gar nichts für den Spender" und "Handel nach reinem Kapitalismus"?
Weil es zu einem kapitalistische Handel kommen würde, wenn sich mit Organverkauf Geld verdienen ließe.
Weil das dazu führen würde, dass arme Menschen ihre Organe verkaufen müssen.
Echt? Andere hier meinen das Sozialystem beuge Not vor, so dass ja niemand aus finanziellen Gründen gewungen sei Organe zu verkaufen: "Da hier jeder durch das Sozialsystem aufgefangen wird und jeder krankenversichert ist"
"So wird verhindert, dass Menschen, die in Armut leben, ihrem Körper schaden, indem sie mit dem Verkauf ihrer Organe Geld verdienen."
Mal angenommen, diese Menschen benötigten Geld für Ihre Familienmitglieder, z.B. für Behandlungskosten die sonst keiner bezahlt? Wieso sollte es nicht deren Entscheidung sein ob Sie sich selbst schaden um Ihren Liebsten zu helfen oder nicht? Klar, dass man überhaupt gezwungen sein könnte diese Entscheidung zu treffen ist übel, aber wer kann das denn ausschliessen?