Warum sind Steuersenkungen in der Gesellschaft so unbeliebt?

9 Antworten

Das wäre mir neu....

Es gibt ein kleine aber laute Minderheit, die gerne Neiddebatten führt bzw. dies benutzt um ihre ideologische Doktrin zu platzieren. Den meisten Menschen ist es eher recht oder zumindest egal...

Zudem muss man natürlich auch erst mal kräftig Steuern zahlen um etwas Substantielles zurück zu bekommen.

Weil Deutschland mit hohen Steuern ganz gut fährt. Deswegen bedeuten unbedeutende Steuersenkungen ein nicht fühlbares Mehr im Portemonnaie, aber auch die Furcht, dass die Schwächung der Infrastruktur spürbar ist.
Die Leutchen verabscheuen eher die Einführung neuer Abgaben für bisher undeutende Einzelpositionen, z.B. die Insolvenzumlage, um dann irgendwann alles komplett zu erhöhen, da sie dahinter eine verborgene Steuer- oder Abgabenerhöhung wittern.

Sind sie garnicht, woher hast du diese Theorie?

Steuererhöhungen sind unbeliebt.

Mal überlegen: Du tust 1 % senken. Bei 2500 Euro macht das im Monat 25 Euro oder 300 Euro im Jahr aus. Hurrah! Was machst mit diesem "Reichtum"? 2 Kästen Bier oder so? Dann schau dir mal auf der anderen Seite z.b. Manager mit Monatsgehalt 10 000 Euro an. Der hat Pro Monat 100 Euro mehr. Macht 1200 Euro im Jahr. Nun ist es so, dass du mit 2500 Euro Monatlich nicht wirklich mit den 25 Euro entlastet wirst, der Manager aber eh kaum Finanzielle Sorgen haben - er legt eh jeden Monat einen Satten Batzen beiseite. Dieser wird, bei dem Bsp. also nochmal um 100 Euro größer. Die Schere zwischen Arm und Reich wird also drastisch vergrössert. Von Steuersenkungen Profitieren erstmal überproportional Reiche. Wie du siehst, muß gewaltig gesenkt werden, bis bei dir wirklich merklich was ankommt. Aber was da auf der anderen Seite rauskommt, kann man sich dann ausmalen. Dummerweise hat der Staat aber auch Ausgaben, die er decken muß. Z.B. Infrastruktur, Polizei, Bundeswehr, Bildung...Dafür benötigt er diese Steuern. Wenn er nun solche Geschenke macht, suggerieren einige, dass dadurch die Wirtschaft angekurbelt wird. Zu einem Gewissen Punkt mag das auch stimmen. Knackpunkt ist nur, zum einen machst du die Schere zwischen Arm und Reich gewaltig auf und zum anderen - warum sollte jemand, der vorher schon Tausende monatlich beiseite legen konnte, plötzlich, wegen dem "zubrot" plötzlich mehr Geld ausgeben? Er wird sich freuen und seine Anlagevermögen erhöhen. Ist ja auch sein gutes Recht - niemand schreibt die Verwendung des Geldes vor. Nur, damit wären wir genau an dem Punkt: Es wird, je höher die Einkommen sind, desto mehr Geld geschenkt - desto höher diese Gehälter jedoch sind, desto mehr tendieren diese schon, überschüssiges Geld beiseite zu legen. Damit "verpufft" dieses Steuergeschenk in großen Teilen - die die super schreien, haben nichts davon, die, die wirklich was davon haben, reiben sich die Hände - noch mehr Vermögen auf der hohen Kante - und der Staat muß ein defizit stemmen. Wo und wie er das dann machen wird, kannst du dir selber ausmalen... Für gewöhnlich holt er dann min. das Geld, dass er dir in die Linke Tasche gesteckt hat, aus der rechten Tasche wieder raus...

Wenn wirklich eine Senkung bei denen, die die Konjuktur antreiben sollen, ankommen soll, müßte es eigentlich so sein, dass hier z.b. Miet- oder Heizzuschüsse angehoben werden, etc.. Damit kämst du dann an die dran, die an bestimmten Grenzen herumkrabeln - bei denen würdest du eher die Kaufkraft etwas stärken. Aber mit der großen "Kelle" - siehe Erklärung oben, warum das nicht wirklich "genial" wäre - für manche Teile der Bevölkerung sicher, aber nicht für die Bevölkerung insgesamt und schon gar nicht für den Staat allgemein.

Weil Steuersenkungen in der Regel nur für Gutverdiener etwas bringen. Wenn man 2500 eiro brutto verdient, dann zahlt ziemlich genau 500 euro Sozialversicherungsbeiträge und ca. 280 Euro Steuern. Wenn die Steuern um 5%gesenkt werden würden, was ja völlig illusorisch ist, dann hätte man 14 euro mehr in der Tasche. Steuersenkungen sind stets für Besserverdienende und Reiche.