Warum sind Bücher, die man in der Schule lesen muss, so unspannend wie Woycek?
Warum liest man nicht spannende Bücher wie Harry Potter?
12 Antworten
Es gibt durchaus aus Bücher, die für den Deutschunterricht geeignet sind und sehr interessant sind. Ich habe zum Beispiel im Deutsch LK "Terror" von Ferdinand von Schirach gelesen, erschienen 2018, super spannend. Mittlerweile habe ich jedes Buch von Schirach gelesen. Nachdem ich das Abitur abbrechen musste hat mein Deutsch LK noch "Die Brücke" von Manfred Gregor gelesen. Ich habe dieses Buch selber in meinem Bücherregal stehen und das es hat ziemlich begeistert. Allerdings interessiere ich mich sowieso für deutsche Geschichte und der Volkssturm ist ein Thema, worüber ich bisher noch kein anderes Buch gelesen habe.
Aber Harry Potter im Unterricht macht schonmal deshalb keinen Sinn, da es nicht deutsch als Originalsprache hat.
In Schule liest man vor allem ältere Literatur, für Sprach-, Kultur und Textverständnis.
Außerdem gibt es dort Interpretation für Interpretation und Analyse.
Das ist bei Büchern wie Harry Potter, die nicht mal deutsch sind, nicht gegeben
elfi schrieb echt ne gute Antwort.
Ich hoffe, dass du verstehen kannst, dass es von Vorteil ist, wenn man Bildung in diese Richtungen hat, weil sie einem ein Leben lang sehr helfen können, wenn man dies zulässt.
Woycek ist ein lehrreiches, sehr gutes Werk, das dich mit (d)einer Offenheit auf vieles aufmerksam machen könnte. Damit könntest du dir viel Leid im Leben ersparen. Solange du jedoch verschlossen bist, kannst du davon nicht profitieren, was sich als Mangel und Schmerz in deinem Leben zeigen wird.
Du entscheidest natürlich, wie du damit umgehst, lebst aber auch mit allen Auswirkungen davon.
warum sind bücher die man in der schule lesen mus so spannend wie woycek?In deinem Satz sind reichlich Fehler.
Das zeigt, dass dir Kommunikation und Ausdruck nicht wirklich wichtig sind. Heißt aber auch, dass du dich schlecht und ungünstig nur mitteilen kannst. Das wird alles Auswirkungen haben, mit denen du nur sehr ungern leben wirst. Das liegt alles in deiner Entscheidung.
Sprache ist schon auch wichtig, vor allem für dich selbst.
Ich biete mal eine etwas andere Perspektive.
Ich war schon seit ich lesen kann eine Leseratte und ich empfand die allermeisten Schullektüren einfach nur störend, weil sie mich davon abgehalten haben, "meine" Bücher zu lesen.
Viele meiner Mitschüler, darunter logischerweise auch diejenigen, die in ihrer Freizeit nicht gelesen haben, fanden die Lektüren abtörnend.
Ich habe einmal einen meiner Deutschlehrer (ein wunderbarer Mensch) gefragt, was eigentlich der Zweck von Schullektüren sein soll, und ich hatte den Eindruck, dass mein Feedback, dass viele Schüler aufgrund der Lektüren wohl eher kein Buch freiwillig in die Hand nehmen, ihn persönlich getroffen hat. Damit hatte er glaube ich nicht gerechnet. (Kann natürlich auch sein, dass ich seine Reaktion falsch eingeschätzt habe.) Zumindest hatte er einen traurigen Gesichtsausdruck, als ich ihm gesagt habe, dass ich, wenn ich nicht schon ein begeisterter Leser wäre, durch die Schullektüren sicherlich keiner werden würde.
Fairerweise muss man natürlich auch sagen, dass die Interessen und Geschmäcker sehr individuell sind und es vermutlich kaum machbar ist, in der Schule nur Lektüren zu lesen, die allen gefallen.
Es stellt sich also wie gesagt die Frage, was der Zweck der Schullektüren sein soll.
Wenn sie Schülern die Liebe zur Literatur vermitteln sollen, so war die Auswahl, die ich damals in der Schule zu lesen bekommen habe, dazu eher nicht geeignet. Zumindest nicht für mich.
Ich hatte auch das "Vergnügen", den Woyzeck lesen zu müssen. Ich fand das extrem abstoßend. Ich werde freiwillig keinen Text von Büchner mehr in die Hand nehmen.
elfi161 meint ja, "[s]ie verleiten einen zum Interpretieren, Analysieren und Nachdenken."
Naja, das mag bei ihr zutreffen, bei mir aber nicht.
Ich habe kein Interesse daran, meine Bücher zu interpretieren und zu analysieren.
Vermutlich ist der Zweck der Lektüren aber, die Schüler ein kleines bisschen an Literaturanalyse, wie man sie vielleicht in einem Literaturstudium machen würde, heranzuführen.
Ich persönlich habe daran kein Interesse, was vermutlich mit ein Grund war, weshalb mich die Lektüren selten angesprochen haben.
Im Nachhinein finde ich z.B. auch das Suchen nach Stilmitteln ziemlich lächerlich. Wir hatten in der entsprechenden Jahrgangsstufe auf dem Gymi eine ganze Liste von verschiedenen Stilmitteln und haben Texte danach durchforstet, wo sich diverse Wortkonstellationen finden, die man dann als entsprechendes Mittel identifiziert.
Es gibt sicherlich Beispiele, wo Autoren das bewusst einsetzen, aber oft ist das vermutlich einfach nur Zufall oder es ergibt sich halt so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Schriftsteller einen Text schreibt und sich dann denkt: "Schön, dass ich im zweiten Satz einen Pleonasmus unterbringen konnte, aber ohne Epizeuxis und Hypotaxe kann ich den Text auf keinen Fall veröffentlichen!"
Wahrscheinlich ist es so wie mit etlichen anderen Dingen, die man auf der Schule lernt: manche finden das hilfreich, manche finden es interessant, manche entscheiden sich vielleicht sogar zu einem Studium in dieser Richtung. Und andere haben keinen Zugang zu dem Stoff und brauchen ihn womöglich auch nie wieder in ihrem Leben.
Ich persönlich würde es nicht als Verlust empfinden, wenn wir statt Textinterpretationen andere Dinge gemacht hätten.
Ich bin aber auch nicht daran gestorben.
Mein Nachwuchs las z. B. Der weisse Tiger von Aravind Adiga und Zähne zeigen von Zadie Smith. Habe mitgelesen. Beide super und insbesondere das erste "spannend". Beide übrigens im Ursprung nicht auf deutsch.
Wir haben Harry Potter gelesen und trdz haben alle ihre Schulzeit bestanden…