Warum sehen viele ihre persönliche Meinung als klaren Fakt an?
Also, da ich mich in letzter Zeit wieder mehr für die drei Fragezeichen interessiere, bin ich da auch auf einer Homepage, wo Fans über Folgen reden können.
Und nun gibt es da viele, die eine ziemlich klare Meinung zu allem haben.
Ich hab vielleicht einen anderen Geschmack oder komme aus einer anderen Generation, aber jedenfalls empfinde ich manche Dinge anders.
Aber ich wurde da schon öfters persönlich wirklich hart angegriffen, weil mir Folgen gefallen, die im Allgemeinen eher abgelehnt werden. Da wird mir Inkompetenz vorgeworfen.
Oder die anderen meinen oft, dass sowieso alles den Bach runter geht, dass alles immer schlechter wird usw. Wenn ich da dann dagegen halte und meine, dass ich das persönlich so nicht wahrnehme, werde ich auch wieder beleidigt und ich hätte keine Ahnung und ich würde wohl vom Hörspielverlag bezahlt...
Aber ich mein, das sind doch alles subjektive Geschmackssachen. Ich kann nicht verstehen, wie man sich da so echauffieren kann.
6 Antworten
Die Gesellschaft ist im Moment sehr polarisiert. Die extremen sind sehr laut. Und das hat die Debattenkultur sehr verändert. Um das zu bekämpfen, muss die Polarisierung verschwinden. Diese wird jedoch von manchen Seiten befeuert. Seitens einigen Zeitungen und Parteien z. B.
Der Hass wird teilweise absichtlich provoziert.
Aber ich mein, das sind doch alles subjektive Geschmackssachen. Ich kann nicht verstehen, wie man sich da so echauffieren kann.
In dem von dir beschriebenem Kontext werden die jeweiligen subjektiven Realitäten ja durch gruppendynamische Prozesse verstärkt. Die kann man in der Sekunde auch mit Argumenten nicht "durchdringen". Man wird quasi "verandert" und so zum Objekt einer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (Heitmeyer).
Mir sind die Dinge völlig schleierhaft, aber offensichtlich gibt es sie.
Ein Grundrespekt sollte in jeder Diskussion obligatorisch sein. Sonst lohnt die Debatte nicht.
Auch hier merke ich häufiger, dass Meinung als so eine Art diktatorisches Manifest angesehen wird. Dabei muss man doch nur Argumente haben. Zu diskutieren haben aber wohl Viele nicht gelernt.
Weil sie keine Ahnung haben wie man zwischen Fakt und Meinung unterscheidet. Das wird auch nur viel zu selten in Erziehung zu Hause, der Gesellschaft oder Schulen gelehrt. In Religionen sogar gar nicht, da wird eine Meinung als Fakt indoktriniert und das Hinterfragen oder Überprüfen sogar als etwas schlechtes dargestellt.
Auch Politiker/innen wollen keine Fakten oder dass sich das Volk mit Fakten beschäftigt, sondern sie wollen die Meinung der Bevölkerung manipulieren.
Wunder es da noch, dass nur wenige Menschen in der Lage sind zwischen "ich finde das gut" und "das ist gut" unterscheiden zu können?
Solchen Menschen begegnet man manchmal im Internet.
Ich mache mir daraus einen Spaß, sie so stark zu provozieren wie möglich.