Warum sagt man das Wein trocken schmeckt?
Er enthält ja fast genau so viel Wasser wie Mineralwasser. Was meint man mit "trocken"?
6 Antworten
Der Grad der Süße eines Weins wird mit den Bezeichnungen trocken, halbtrocken, und lieblich voneinander unterschieden.
Man man sich darüber wundern, denn natürlich ist Wein genauso nass wie jeden andere Flüssigekeit auch, aber ein sehr trockener Wein, der wenig Restzucker enthält, macht tatsächlich Durst - deshalb die Bezeichnung trocken
Cool, dass man davon durstig wird, wusste ich auch nicht! So lernt man immer was dazu :)
Hast du vielleicht eine Quelle für die Wortherkunft? Würde mich sehr interessieren.
Das weiß niemand so genau was der Quatsch soll eine Flüssigkeit als trocken zu bezeichnen und warum die nicht ganz normal "sauer" und "süß" usw. sagen können. Dient wahrscheinlich nur dazu die Produkte bzw. deren Eigenschaften einfach besser klingen zu lassen als sie sind. Würde "widerlich sauer" drauf stehen, würde es wohl niemand kaufen.
Ebenso wird man an der Fleischtheke niemals zu dir sagen, dass das Steak mehr Fett als Fleisch hat, sondern man nennt es dann "durchwachsen".
Käse kann "nussig" sein, obwohl er weder nach Nuss schmeckt noch Nüssen enthalten sind. Oder mann nennt ihn auch "kräftig" anstatt "stinkt wie offene Wunde."
Das was die anderen geschrieben haben weiß ich zum Teil auch, also DASS es so ist. Aber das WARUM, das hat hier auch niemand erklärt. Also warum man dafür die zusammenhanglose Bezeichnung "trocken" gewählt hat, anstatt eine treffende die auch dem Fragesteller die Frage erübrigt hätte. Also warum nennt man sie dann nicht passend sauer, süß, bitter, fruchtig oder was auch immer?
1. Süß nennt man sie doch. Ist das andere Ende der Skala.
2. Die anderen Begriffe, die du erwähnst, beschreiben andere Geschmäcker, die parallel auftreten können.
3. Äußert sich dandy100 doch genau dazu? So genau kannst du jetzt nicht gelesen haben, wenn du das nicht gesehen hast.
zu 1.) Mir sind nur trocken, halbtrocken und lieblich bekannt, wobei man letzteres noch nachvollziehen könnte. Süß habe ich noch nirgends drauf gelesen. Aber mal abgesehen davon sind sowieso ALLE einfach nur unheimlich sauer.
zu 2.) Waren nur bei Beispiele die man benutzen könnte um einen Geschmack eindeutiger zu bezeichnen, was aber nicht getan wird.
zu 3.) "dandy" habe ich überlesen, da er bei mir unter mir steht und ich nur die anderen über mir gelesen habe. Klingt zumindest etwas nachvollziehbar, wobei ich mir aber nicht wirklich vorstellen kann, dass es danach unterteilt wie sehr sie Durst verursachen können.
Es wird nicht danach unterteilt, es ist nur die Herkunft dieser einen Bezeichnung. Lieblich fällt ja auch bisschen in die Kategorie "nichtssagend", das muss man schon zugeben :)
Süße Weine sind auch sehr viel seltener und sehr viel teurer, da ein so hoher Zuckergehalt nicht so einfach erreicht werden kann. Die sind es allerdings echt wert. Ich habe mich zwar an en Geschmack gewöhnt, kann deine Empfindung mit "nur sauer" schon nachvollziehen. Süßweine haben mkr dagegen schon immer geschmeckt. Niemand muss Wein toll finden (!!), wenn du aber möchtest, kann ich dir empfehlen, da mal einen guten Eiswein o.ä. auszuprobieren.
Und schnell noch zu 2: all diese Begriffe werden verwendet :)
Letztendlich ist Geschmack aber auch unglaublich individuell. Da können 2 Menschen komplett das Gegenteil schmecken. Hatte schon viele solche Fälle. Deshalb ist es immer etwas fraglich, wie sinnvoll es ist einen Wein so genau zu beschreiben, finde ich (wenn es jetzt nicht im Rahmen einer eigenen Liste ist, um sich zu merken, welche Weine gut und welche scheußlich waren).
Also ich denke schon, dass dieses etwas pelzige Gefühl im Gaumen, dass abhängig vom Säuregehalt des Weins mehr oder weniger stark ensteht, und tatsächlich dazu führen kann, Durst zu bekommen, damit zu tun hat, dass man solche Weine eben als "trocken" bezeichnet.
Wobei nicht wirklich echter Durst ensteht, sondern einfach nur das Bedürfnis zu trinken , um das trockene Gefühl im Mund loszuwerden
Das mit den verschiedenenGeschmäckern stimmt schon und es ist auch gut. Denn sonst wäre die Lebensmittellandschaft wohl ziemlich einseitig und öde. Es gibt ja auch Leute die behaupten keinen Unterschied bei den ganzen verschiedenen Cola-Marken zu schmecken, wohingegen ich finde, dass da teilweise Welten zwischen liegen.
Ich selbst bin kein Wein- oder Sektfreund, eben weil es für mich einfach nur unangenehm sauer ist. Ich trinken höchstens mal im Urlaub etwas wenn ich mit meiner Freundin essen gehe. Aber auch nur deshalb, damit sie nicht alleine trinken muss und zu ihrer Belustigung, wenn es mich nach jedem Schluck schüttelt. Ich bin aber allgemein auch kein Alkoholfan.
Diese Bezeichnungen beziehen sich auf den Restzuckergehalt des Weines.
Sie sagen also etwas über die Süße aus - und weiter auch nichts! Obwohl es hier Tendenzen geben kann, wie zB. mehr Säure bei trockenen Weinen, muss das auf keinen Fall immer so sein. Es gibt genauso trockene Weine mit wenig Säure und Süßweine mit stärkerer Säure.
Restzuckergehalt (Aus dem Skriptum meines Weinseminars):
Trocken = max. 4 g/L (In Ausnahmefällen bis 9 g/L - da kommt es auf die Säure an)
Halbtrocken = 4 bis max. 12 g/L (In Ausnahmefällen bis 18 g/L - da kommt es ebenfalls auf die Säure an)
Lieblich = 12 bis max. 45 g/L
Süß = >45 g/L
Hoffe, das hilft dir weiter!
LG von einer diplomierten Weintrinkerin ;)
Im Übrigen - als Ergänzung: Ob der Wein "trocken" schmeckt, wird zusätzlich natürlich schon von den übrigen Geschmackskomponenten (mit)bestimmt. Mehr Säure macht zb. dass der Wein weniger süß schmeckt. Daher auch die Regelung, dass der Wein mit hoher Säure bis 9 g/L als trocken zählt.
Das kann einen Teil der Geschmackswahrnehmung verschieben. Egal, wie viel Säure: ein Wein mit 50 g/L schmeckt immer süß :)
Beim Wein gibt es die Geschmacksrichtungen trocken, halbtrocken, lieblich und (edel-) süß. Diese Begriffe haben sich nun mal so eingebürgert. Trocken steht hier also nicht im Gegensatz zu nass, sondern zu lieblich / (edel-) süß.
"Trocken" bedeutet in diesem Fall herb. "Lieblich" ist süß. Das ist bei Wein und auch bei Sekt so.
Wobei der Sekt ein Sonderfall ist. Denn: ein "trockener" Sekt ist keineswegs trocken, sondern, so finde ich, eine ziemlich süße Plörre.
(Das hat "historische" Gründe: die Sonderstellung von "Henkell Trocken" sollte "damals" nicht gefährdet werden. Ein miserabler Sekt übrigens, wie ich finde...)
Nicht immer gleich von dir selbst auf andere schließen. Nur weil du es nicht verstehst, muss es ja nicht gleich Quatsch sein. Wenn du hier ein paar andere Antworten liest (Ansatisfied, putzfee1, derhandkuss oder dandy100), lernst du ja vielleicht was :)