Warum nach Trennung nicht richtig traurig?

3 Antworten

Vermutlich, weil du zum einen schon einiges an Trauer hinter dir hast und weil es auch ein Abschied auf Raten war. Wenn ihr eine Fernbeziehung geführt habt, dann fehlt er dir in deinem unmittelbaren Alltag nicht. Situationen wie „hach, das hätte ich jetzt mit ihm gemacht...“ oder „eigentlich wäre er jetzt hier...“ oder „normalerweise würde er mich jetzt in den Arm nehmen...“ finden nicht statt. Seine Abwesenheit in deinem Leben ist nicht so stark spürbar für dich, wie bei jemandem, der seinen Partner von jetzt auf nachher aus seinem Alltag streichen muss. Du hast deinen Kaffee schon die letzten Jahre größtenteils ohne ihn getrunken, bist ohne ihn ins Bett gegangen, ohne ihn aufgewacht, warst ohne ihn unterwegs. Dein Alltag hat sich nicht sonderlich verändert vermutlich. Nur, dass du jetzt „weißt“, dass er nicht mehr zu dir gehört. Und die Trauer darüber hat dich bereits beschäftigt in der Woche, in der du so viel geweint hast.

Weil du innerlich darauf vorbereitet warst, nicht wirklich glücklich warst und du im Grunde weißt, dass es so besser ist.

Weil das ganze, wie du selbst sagst, nicgt überraschend kommt. Du hast einen großteil der Trauerarbeit schon längst hinter dir.