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Hey,
du hast dich ja offensichtlich schon mal in eine Antwort von mir mit ähnlichem Inhalt eingelesen 😉
Ich würde hier dazu raten, den Lehrer zu bitten, darzulegen, woraus er seine Überzeugung zieht, es handele sich um ein Plagiat. An irgendwas muss er es ja festmachen. Das Bauchgefühl alleine würde in meinen Augen eigentlich nicht ausreichen. Jedenfalls nicht für eine 6, denn auch, wenn sie bei all ihren Recherchen und dem Erarbeiten des Präsentationsinhalts nicht ausschließlich Google und Sekundärliteratur benutzt haben sollte, sondern (rein hypothetisch) auch ChatGPT für eine Erklärung/Darlegung irgendwelcher Fakten genutzt haben sollte, so bliebe doch zumindest noch die Leistung des Vortragens, die Frage ob es inhaltlich/fachlich korrekt ist, ob es vollständig war oder ob wesentliches gefehlt hat usw. All das würde ja zumindest mit einfließen müssen in die Note.
Ja, Plagiate/Abschreiben ist manchmal schwer nachzuweisen und auch der begründete Verdacht berechtigt theoretisch dazu, Konsequenzen zu ziehen.
Beispiel: in einer Klassenarbeit haben neulich einige Schüler von einem guten Mitschüler abgeschrieben. Während der Arbeit wurde das nicht bemerkt, aber bei der Korrektur fiel auf, dass alle um ihn herum sitzenden die Aufgabe exakt gleich gelöst haben. Inklusive des Rechenfehlers, den der mittig sitzende Schüler gemacht hat und manche haben „schlecht abgeschrieben“. So war in einer Zeile eine null eine Null, in der nächsten Zeile dann eine 6 und später wieder eine Null. Da hatte der, von dem abgeschrieben wurde, wohl eine undeutliche Handschrift und die Abschreiber haben die Null nicht von der 6 unterscheiden können. Hier war sehr eindeutig abgeschrieben worden, aber es ließ sich nicht 100%ig beweisen. Die betreffenden Schüler bekamen die Chance, die Aufgabe nochmal zu rechnen und zu erklären, was sie gemacht haben und oh Wunder, nur einer konnte erklären, was er da tat. Die anderen nicht.
Bei diesen Schülern wurden die Aufgaben dann nicht gewertet, sondern nur die, die nicht (so offensichtlich) abgeschrieben waren, was natürlich zu schlechteren Noten geführt hat.
Du siehst also, einen gewissen Handlungsspielraum haben die Lehrer schon und die sind ja auch nicht dumm und haben Erfahrung. So ein Gefühl kommt oft nicht von ungefähr.
Allerdings können auch Lehrer - wie alle Menschen - Fehler machen und sich irren.
Ich würde deshalb in diesem Fall das Gespräch mit dem Lehrer suchen, ihm schildern, wie die Vorbereitung ablief, welche Quellen genutzt wurden, ihn bitten, seinen Verdacht zu begründen und zu belegen und ggf auch die Schulleitung ins Boot holen. Denn auch dem Lehrer dürfte daran gelegen sein, dass seine offensichtlich ja sehr kontroverse Entscheidung von der Schulleitung mitgetragen wird. Über kurz oder lang wird er sich also vermutlich so wie so Rückmeldung vom Schulleiter holen. Das könnte also auch deine Freundin initiieren. Das wirkt dann auch schon etwas standfester.
Übrigens wäre auch das 1:1 abschreiben aus Büchern eine Art des Kopierens und könnte - wenn es auffällt - zu einer Minderbenotung führen.
Ich bin gespannt, wie das ausgeht! Ich drück ihr die Daumen, wenn es deine Freundin verdient hat! 😉