Warum meinen Lehrer immer, dass ihr Job so stressig ist, obwohl es fast ein Teilzeitjob ist?

HarmonyZ  17.02.2022, 20:03

Wieso ist das deiner Meinung nach ein Teilzeitjob?

verreisterNutzer 
Beitragsersteller
 17.02.2022, 20:03

schon mal die Stunden gesehen, die eine Lehrkraft unterrichten muss?

13 Antworten

Was du in der Schule siehst ist nur die gebundene Arbeitszeit, von der ungebundenen bekommst du als Schüler nichts mit.

Der Unterricht deckt knappe 50% der Arbeit eines Lehrers ab. Hinzu kommt die ungebundene Arbeitszeit, in der die Vorbereitung und Nachbereitung des Unterrichts sowie die Korrekturen erfolgen. Je nach Fach, kann das mehr oder weniger Arbeit sein. Eine Arbeitszeitstudie ergab, dass z.B. Gymnasiallehrer abzüglich der 30 Tage Urlaub ~50h pro Woche arbeiten.

Es gibt Phasen, wo man weniger zu tun hat aber auch Phasen, an denen man die Wochenenden komplett durcharbeitet.

Auch die meisten kleineren Ferien verbringen viele Lehrer korrigierend am Schreibtisch. Je nach Schule muss man 1 oder 2 Wochen vor Sommerferienende an Konferenzen und Nachprüfungen teilnehmen.

Nun, die Aussage stimmt leider nicht.

Je nach Fach steht natürlich mehr oder weniger an Vor- und Nachbereitung an. So hast du z.B. in Deutsch ab einer gewissen Klassenstufe Klassenarbeiten, in denen du einen großen Korrekturaufwand hast. In Biologie hast du z.B. weniger, da hier i. d. R. nicht Seitenweise Texte verfasst werden.

Genauso muss Unterricht vorbereitet werden, selbst wenn du dich ziemlich an den Büchern orientierst, wirst du dennoch Arbeit haben.

Ab einen bestimmten Jahr, hast du natürlich Erfahrung und kannst auf Materialien aus den letzten Jahren zurück greifen. Aber auch das spart nur bedingt Arbeitszeit.

Ab der Oberstufe hast du noch viel, viel mehr zu tun. Gerade wenn es aufs Abitur zugeht, sind die Arbeitszeiten noch mal viel höher. Die Bezahlung für die Oberstufe ist dementsprechend auch höher.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Schulsozialarbeiterin

Ich frag mich eher, wieso sie überhaupt noch was erklären.

Seit ewig schon hält sich dieser Unsinn, egal wie oft erklärt wird, was alles zu diesem Beruf gehört. Wird wohl von Generation zu Generation vererbt.

1) Lies mal hier ein paar Fragen von Schülern, die fast jede Handlung eines Lehrer aus rechtlicher Sicht hinterfragen: "Darf der das?" Das macht schon mal eine Grundstimmung klar. Die aber hoffentlich nicht allgemeingültig ist!

2) Hast du nur Unterricht à la "Wo waren wir gestern? Ah ja, danke, Fritzchen. Wir lesen jetzt weiter." ? Ich hoffe nicht. Also:

3) Der Lehrer muss sich vorbereiten. Muss planen, wie er euch etwas verdeutlicht, sodass ihr das möglichst alle versteht. Und daher auch so, dass es interessant ist und ihr aufpasst.

4) Er muss auch nicht nur jede Stunde planen, sondern eine gesamt Reihe - alle Reihen, sodass er mit dem Stoff auch durchkommt.

5) Er muss ebenso Klassenarbeiten planen und erstellen, manchmal sogar doppelt, weil viele Schüler meinen, an dem Tag nicht erscheinen zu müssen.

6) Er muss sie korrigieren, was ebenfalls nicht hopplahopp geht. Zudem werden in der Oberstufe die Termine festgelegt = oft genug kann man sie erst in den Ferien korrigieren.

7) Dann gibt's Konferenzen, Elternsprechtage und die regelmäßigen Sprechstunden, die Anrufe und Nachfragen zu Hause.... Und wie ich ebenfalls oft lese, sind viele Schüler der Meinung, der Lehrer müsse ihnen zumindest online Tag und Nacht zur Verfügung stehen.

Ach, was soll's, wer's nicht glauben will, glaubt's nicht. Perlen vor die Säue.


Doktorelektrik  17.02.2022, 22:27

Deshalb halte ich mich lieber bei der Erwachsenenbildung auf - an der Uni. Mit solchen Schülern mit ihren Luxusproblemen hätte ich keinerlei Geduld oder gar Verständnis....

Lieber 4 Stunden lang einen komplexen Sachverhalt an interessierte Studenten vermitteln als auch nur 5 Minuten mit solchen Leuten und deren platten Sprüchen beschäftigen müssen.

Den einzigen Ehrgeiz, den diese Sorte Schüler noch haben, ist die Pflege von ihren Vorurteilen.

Die Lehrer investieren außerhalb der Schule sehr viel Zeit in den Job, weshalb auch so viele an Burnout leiden (Die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben fehlt)

Lehrkraft zu sein bedeutet nicht nur alle möglichen Klassen zu unterrichten, sondern auch stundenlang am Schreibtisch sitzen um Materialien vorzubereiten und Arbeiten zu korrigieren, was den Tag letztendlich auch nicht kürzer macht.


verreisterNutzer  17.02.2022, 20:37

das passiert vl im 1. Jahr als Lehrer,, der übereifer verfliegt dann aber gleich...