Warum machen (fast) alle Leute dieses Handyfasten?
Zumindest die meisten Leute aus meinem Umfeld sind teilweise monatelang nicht erreichbar, weil sie Handyfasten machen. Mich nervt es einfach nur, weil es teilweise wichtige Dinge mit den Leuten zu erledigen gibt und dann schießen die sich durch dieses Handyfasten selbst auf den Mond. Nachher ist dann das Geschrei groß, wenn sie dann merken, welche wichtigen Infos sie dadurch verpasst haben.
Haben viele Leute einfach so ein gestörtes Verhältnis zum Handy, dass es nötig ist, damit sie nicht ganz abhängig werden? Oder ist es dieses Jahr der Trend, dem wieder alle folgen und den ich wieder nicht verstehe?
Und nein, Festnetznummer habe ich von denen gar nicht und E-Mails lesen sie nur alle 2 Wochen
7 Antworten
Der dauernde Konsum von digitalen Medien und die schnellebige Zeit in der wir konstant neuen Informationen ausgesetzt sind, ist nicht gut für unsere Psyche. Daher nehmen sich manche Leute eine Auszeit von Smartphones.
Ich selbst schalte mein Arbeitshandy direkt aus, wenn ich die Firma verlasse und bin für meine Kollegen nicht mehr erreichbar.
Mein Privathandy lege ich gerade am Wochenende oft bewusst weg. Wer was Wichtiges hat kann auch anrufen.
Bei den meisten Apps (inkl. WhatsApp) sind die Benachrichtigungen aus und ich schaue halt wenn ich Zeit habe und nicht wenn mich das Handy dazu auffordert.
Das finde ich dann zu extrem. Ich meine so verliert man halt völlig den Kontakt.
Bewusst konsumieren und weniger nutzen: Macht Sinn
Komplett abschotten: Macht finde ich keinen Sinn, am Ende zerstört man seine sozialen Kontakte.
Das denke ich auch. Manche Leute haben sie damit schon richtig wütend gemacht und dadurch sind Freundschaften kaputt gegangen. Manche sind durch die Prüfungen gefallen, weil die entscheidenden Infos gefehlt haben. Manche haben irgendwelche Fristen verpasst.
Ja, diese Menschen sind dann so radikal, dass sie nicht akzeptieren wollen, dass die Lebensrealität heute zu einem gewissen Teil online ist. Und man sie da auch nicht komplett weg bekommt.
Handys machen krank. Es ist wichtig, es regelmäßig wegzulegen.
Ob "Handy-Fasten" da jetzt eine sinnvolle Lösung ist, sei dahingestellt. Besser fände ich es man entscheidet sich jeden Tag auf'n Neue: Werde ich das Handy heute brauchen? Dann nehme ich es mit. Werde ich es nicht brauchen (rumdaddeln und Musik hören gehört nicht zu "brauchen"), dann lasse ich es Zuhause.
Haben viele Leute einfach so ein gestörtes Verhältnis zum Handy, dass es nötig ist, damit sie nicht ganz abhängig werden?
Viele ist gut... Fast alle sind abhängig von ihren Mobiltelefonen und getrieben von der Angst etwas zu verpassen.
Wenn es wichtige Informationen zu übermitteln gibt, kann man auch auf dem Festnetz anrufen, eine Email oder einen Brief schreiben. Wo ist das Problem?
Es will auch nicht jeder rund um die Uhr erreichbar sein.
Sie sind halt auf den anderen Kanälen wie E-Mail, Festnetz etc. auch nicht erreichbar. Briefe sind teilweise zu langsam.
Rumdaddeln und Musik hören mache ich selbst gar nicht. Ich denke, das ist doch eher ein Problem bei Kindern und nicht bei erwachsenen Leuten. Oder irre ich mich da.
Es geht eher darum, dass man eben nicht ständig am heißen Draht ist und den Kopf von Stress freibekommt.
Wenn ich ständig erreichbar von der Arbeit bin, komme ich nicht zur ruhe und bin deshalb auch konsequent von der Arbeit aus nach 17 Uhr nicht erreichbar.
Wenn es halt bei nach 17:00 oder so bliebe. Stattdessen kapseln die Leute, mit denen ich es zu tun habe manchmal für einen Monat lang komplett ab, um Handyfasten oder digital Detox zu machen. In der Zeit geht es teilweise drunter und drüber und dann gibt es so Dinge, die man denen mitteilen muss, weil sie kurz davor sind, in irgendwelche Probleme rein zu geraten (Fristen die plötzlich geändert werden und solche Sachen). Ich muss dann jedesmal mit ansehen, wie sie dadurch in Teufels Küche kommen. Man kann denen dann nicht mehr helfen. Teilweise ist man einfach auf seine Kollegen angewiesen.
Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wo ein Handy zur Informationsübermittlung unabdingbar sein soll.
Stell Dir vor: Früher haben sich auch Dinge kurzfristig ergeben. Es hatte niemand die Möglichkeit jemanden zu erreichen, der unterwegs ist. Das Leben hat damals übrigens trotzdem und sogar besser funktioniert als heute.
Wir sind in einer verknüpften Welt. Da ist es schon schwieriger.
Aber am Ende des Tages ist doch immer jemand zuhause. Und wenn sich eine Frist ändert, ist es doch deren Sache? Laufe ich doch nicht hinterher. x)
Naja, aber bei Freunden und guten Kollegen ist man doch interessiert daran, dass sie keine unnötigen Probleme bekommen. Als der Prof damals die Präsentation von unserer Projektpräsentation verlegt hat, habe nur ich die Mail bekommen. Das war ganz knapp, dass ich den einen Kommilitonen noch erreichen konnte und der musste quasi fast direkt aus dem Bett dann ins Meeting.
Ich selbst habe die Handy-Nutzung auch aufgegeben. Manche im Freundeskreis haben manchmal eines für Notfälle dabei, wegen ihrer Kinder.
Man braucht es einfach nicht. Auf nichts muss man sofort antworten. Hat Zeit, bis man abends daheim mal auf WhatsApp vorbeischaut.
Ich denke Handys waren eine Mode für viele Jahre, aber immer mehr Leute verlieren die Lust darauf. Ich werde auf keinen Fall mehr eines nutzen.
Haben viele Leute einfach so ein gestörtes Verhältnis zum Handy, dass es nötig ist, damit sie nicht ganz abhängig werden?
Das ist der naheliegendste Grund. Und wenn Du sie erreichen möchtest, dann besorg Dir doch deren Festnetznummer.
Ich finde es eine gute Idee, so etwas zu machen, wenn man merkt, dass diese Medien zu viel Zeit vom Alltag wegnehmen.
Die geben sie nicht raus, weil da entweder nur Behörden oder die Familie anruft und sie nicht wollen, dass sie da mit Freunden und Kollegen rechnen müssen.
Kann den Grund irgendwie verstehen. Also ich wäre darüber nicht wirklich erreichbar, weil ich selbst meist den ganzen Tag nicht zuhause bin.
Dann hilft tatsächlich entweder, abzumachen, dass man mehr auf die Emails schauen sollte oder einfach bein den Treffen direkt das nächste Treffen auszumachen. Oder eben persönlich hinzugehen, falls möglich.
Tja, das ist am Ende tatsächlich oft die Lösung. Manchmal komme ich mir vor, wie ein mittelalterlicher Postbote 😆, fehlt nur noch die Postkutsche.
Ach - das geht mit Brieftauben und Rauchzeichen doch wesentlich eleganter 😊
Wenn es nur so wäre. Die Leute, die ich kenne ziehen teilweise der ganzen Elektronik den Stecker, könnte man meinen. Also die beschränken das nicht auf bestimmte Uhrzeiten, sondern machen das richtig intensiv mindestens über mehrere Tage. Der eine hat es ein halbes Jahr lang gemacht und zwar auf allen Ebenen. Also auch nicht über SMS oder Mail erreichbar.