Warum machen (fast) alle Leute dieses Handyfasten?

7 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Der dauernde Konsum von digitalen Medien und die schnellebige Zeit in der wir konstant neuen Informationen ausgesetzt sind, ist nicht gut für unsere Psyche. Daher nehmen sich manche Leute eine Auszeit von Smartphones.

Ich selbst schalte mein Arbeitshandy direkt aus, wenn ich die Firma verlasse und bin für meine Kollegen nicht mehr erreichbar.

Mein Privathandy lege ich gerade am Wochenende oft bewusst weg. Wer was Wichtiges hat kann auch anrufen.

Bei den meisten Apps (inkl. WhatsApp) sind die Benachrichtigungen aus und ich schaue halt wenn ich Zeit habe und nicht wenn mich das Handy dazu auffordert.


Wobiskus 
Beitragsersteller
 15.08.2023, 10:38

Wenn es nur so wäre. Die Leute, die ich kenne ziehen teilweise der ganzen Elektronik den Stecker, könnte man meinen. Also die beschränken das nicht auf bestimmte Uhrzeiten, sondern machen das richtig intensiv mindestens über mehrere Tage. Der eine hat es ein halbes Jahr lang gemacht und zwar auf allen Ebenen. Also auch nicht über SMS oder Mail erreichbar.

verreisterNutzer  15.08.2023, 10:40
@Wobiskus

Das finde ich dann zu extrem. Ich meine so verliert man halt völlig den Kontakt.

Bewusst konsumieren und weniger nutzen: Macht Sinn
Komplett abschotten: Macht finde ich keinen Sinn, am Ende zerstört man seine sozialen Kontakte.

Wobiskus 
Beitragsersteller
 15.08.2023, 10:56
@verreisterNutzer

Das denke ich auch. Manche Leute haben sie damit schon richtig wütend gemacht und dadurch sind Freundschaften kaputt gegangen. Manche sind durch die Prüfungen gefallen, weil die entscheidenden Infos gefehlt haben. Manche haben irgendwelche Fristen verpasst.

verreisterNutzer  15.08.2023, 10:58
@Wobiskus

Ja, diese Menschen sind dann so radikal, dass sie nicht akzeptieren wollen, dass die Lebensrealität heute zu einem gewissen Teil online ist. Und man sie da auch nicht komplett weg bekommt.

Handys machen krank. Es ist wichtig, es regelmäßig wegzulegen.

Ob "Handy-Fasten" da jetzt eine sinnvolle Lösung ist, sei dahingestellt. Besser fände ich es man entscheidet sich jeden Tag auf'n Neue: Werde ich das Handy heute brauchen? Dann nehme ich es mit. Werde ich es nicht brauchen (rumdaddeln und Musik hören gehört nicht zu "brauchen"), dann lasse ich es Zuhause.

Haben viele Leute einfach so ein gestörtes Verhältnis zum Handy, dass es nötig ist, damit sie nicht ganz abhängig werden? 

Viele ist gut... Fast alle sind abhängig von ihren Mobiltelefonen und getrieben von der Angst etwas zu verpassen.

Wenn es wichtige Informationen zu übermitteln gibt, kann man auch auf dem Festnetz anrufen, eine Email oder einen Brief schreiben. Wo ist das Problem?

Es will auch nicht jeder rund um die Uhr erreichbar sein.


Wobiskus 
Beitragsersteller
 15.08.2023, 10:53

Sie sind halt auf den anderen Kanälen wie E-Mail, Festnetz etc. auch nicht erreichbar. Briefe sind teilweise zu langsam.

Rumdaddeln und Musik hören mache ich selbst gar nicht. Ich denke, das ist doch eher ein Problem bei Kindern und nicht bei erwachsenen Leuten. Oder irre ich mich da.

Es geht eher darum, dass man eben nicht ständig am heißen Draht ist und den Kopf von Stress freibekommt.

Wenn ich ständig erreichbar von der Arbeit bin, komme ich nicht zur ruhe und bin deshalb auch konsequent von der Arbeit aus nach 17 Uhr nicht erreichbar.


Wobiskus 
Beitragsersteller
 15.08.2023, 10:33

Wenn es halt bei nach 17:00 oder so bliebe. Stattdessen kapseln die Leute, mit denen ich es zu tun habe manchmal für einen Monat lang komplett ab, um Handyfasten oder digital Detox zu machen. In der Zeit geht es teilweise drunter und drüber und dann gibt es so Dinge, die man denen mitteilen muss, weil sie kurz davor sind, in irgendwelche Probleme rein zu geraten (Fristen die plötzlich geändert werden und solche Sachen). Ich muss dann jedesmal mit ansehen, wie sie dadurch in Teufels Küche kommen. Man kann denen dann nicht mehr helfen. Teilweise ist man einfach auf seine Kollegen angewiesen.

SadDad  15.08.2023, 10:38
@Wobiskus

Ich sehe ehrlich gesagt nicht, wo ein Handy zur Informationsübermittlung unabdingbar sein soll.

Stell Dir vor: Früher haben sich auch Dinge kurzfristig ergeben. Es hatte niemand die Möglichkeit jemanden zu erreichen, der unterwegs ist. Das Leben hat damals übrigens trotzdem und sogar besser funktioniert als heute.

Dultus, UserMod Light   15.08.2023, 10:39
@SadDad

Wir sind in einer verknüpften Welt. Da ist es schon schwieriger.

Aber am Ende des Tages ist doch immer jemand zuhause. Und wenn sich eine Frist ändert, ist es doch deren Sache? Laufe ich doch nicht hinterher. x)

Wobiskus 
Beitragsersteller
 15.08.2023, 11:02
@Dultus, UserMod Light

Naja, aber bei Freunden und guten Kollegen ist man doch interessiert daran, dass sie keine unnötigen Probleme bekommen. Als der Prof damals die Präsentation von unserer Projektpräsentation verlegt hat, habe nur ich die Mail bekommen. Das war ganz knapp, dass ich den einen Kommilitonen noch erreichen konnte und der musste quasi fast direkt aus dem Bett dann ins Meeting.

Ich selbst habe die Handy-Nutzung auch aufgegeben. Manche im Freundeskreis haben manchmal eines für Notfälle dabei, wegen ihrer Kinder.

Man braucht es einfach nicht. Auf nichts muss man sofort antworten. Hat Zeit, bis man abends daheim mal auf WhatsApp vorbeischaut.

Ich denke Handys waren eine Mode für viele Jahre, aber immer mehr Leute verlieren die Lust darauf. Ich werde auf keinen Fall mehr eines nutzen.

Haben viele Leute einfach so ein gestörtes Verhältnis zum Handy, dass es nötig ist, damit sie nicht ganz abhängig werden?

Das ist der naheliegendste Grund. Und wenn Du sie erreichen möchtest, dann besorg Dir doch deren Festnetznummer.

Ich finde es eine gute Idee, so etwas zu machen, wenn man merkt, dass diese Medien zu viel Zeit vom Alltag wegnehmen.


Wobiskus 
Beitragsersteller
 15.08.2023, 10:40

Die geben sie nicht raus, weil da entweder nur Behörden oder die Familie anruft und sie nicht wollen, dass sie da mit Freunden und Kollegen rechnen müssen.

Kann den Grund irgendwie verstehen. Also ich wäre darüber nicht wirklich erreichbar, weil ich selbst meist den ganzen Tag nicht zuhause bin.

11marion11  15.08.2023, 10:46
@Wobiskus

Dann hilft tatsächlich entweder, abzumachen, dass man mehr auf die Emails schauen sollte oder einfach bein den Treffen direkt das nächste Treffen auszumachen. Oder eben persönlich hinzugehen, falls möglich.

Wobiskus 
Beitragsersteller
 15.08.2023, 11:07
@11marion11

Tja, das ist am Ende tatsächlich oft die Lösung. Manchmal komme ich mir vor, wie ein mittelalterlicher Postbote 😆, fehlt nur noch die Postkutsche.

11marion11  15.08.2023, 11:08
@Wobiskus

Ach - das geht mit Brieftauben und Rauchzeichen doch wesentlich eleganter 😊