Warum lehnen manche Menschen ein Danke ab?
Hallo zusammen. Ich bin ein dankbarer Mensch und bedanke mich hin und wieder bei meinen Mitmenschen für ihre Freundschaft, Präsenz und die Aufmerksamkeit usw.
Wenn ich zum Beispiel mich bei meinen Kumpels bedanke (Das mache ich wirklich nicht so oft) also wirklich aufrichtig bedanke, für ihr Vertrauen in die Freundschaft, für das miteinander für die Hilfe und für das Beisammensein, erhalte ich die standard Antwort: Ach dafür brauchst du dich nicht zu bedanken, das ist doch selbstverständlich.
Warum lehnen sie das Danke ab? Wenn ich Liebe also Dankbarkeit versenden will, möchte ich schon, dass der andere es gerne annimmt. Ein "Gerne doch" reicht da voll aus.
Oder wenn ich mich bei meiner Partnerin bedankt habe, dass sie mich liebt. Beispiel: Sie sagt: "Ich liebe dich mein Schatz." Ich sage: "Danke, ich liebe dich auch" Dann kommt auch die Frage: Warum bedankst du dich? Das ist völlig normal, dass ich dich liebe, brauchst dich nicht zu bedanken. (Ich habe es dann sein gelassen und beim normalen "Ich liebe dich auch" gelassen)
Oder ganz witzig: Jemand bedankt sich bei mir, weil etwas für ihn gemacht habe. Dann sage ich Danke zurück, statt bitte. Dann kommt der Spruch: Ne ich hab zu danken. "Ich denke mir nur dann: Ich bin doch dankbar, dass ich dir geben konnte, denn es erfüllt mich, wenn ich Menschen helfen kann. Und dafür bin ich dankbar.
Viele verstehen das nicht. Wo liegt die Ursache?
6 Antworten
Also dafür, dass man von jemandem geliebt oder gemocht wird, kann man sich nicht bedanken, das ist völliger Unsinn.
Bedanken kann man sich für etwas, was jemand für einen getan hat, aber nicht für Gefühle, denn die entstehen ja nicht absichtlich. Man kann sich nicht für etwas bedanken, wofür derjenige gar nichts kann.
Und wenn sich jemand bei Dir für Deine Hilfe bedankt, dann kannst Du Dich doch nicht zurückbedanken - was soll denn das?
Danke, dass Du ihm helfen dürftest?
Jemandem zu helfen, ist Deine Entscheidung und für Deine eigenen Entscheidungen brauchst Du ja wohl nicht dankbar zu sein - das ist doch völlig absurd, denn das würde ja bedeuten, dass Du Dir selbst gegenüber dankbar ist. Du kannst sagen, dass Du Dich freust, helfen zu können, aber nicht dass Du dankbar dafür bist.
Wenn Du unbedingt zum Ausdruck bringen willst wie dankbar Du dafür bist Freunde zu haben, geliebt zu werden oder helfen zu können, dann geh in die Kirche und zünde eine Kerze an oder sowas, aber bedanke Dich nicht bei den Menschen selbst, denn die sind dafür nicht verantwortlich und sind natürlich verwirrt, wenn Du sowas sagst.
"Es ist der Wille des Menschen zu wollen, dass er mich liebt."
Nein, eben nicht - Liebe ist keine Willensentscheidung und auch keine Überzeugung sondern ein Gefühl und dafür kann man dem Menschen nicht dankbar sein sondern höchstens dem Schicksal, dem Leben oder vielleicht Gott.
Dankbar sein kannst Du, wenn jemand immer für Dich da ist, denn das ist eine Willensentscheidung, aber nicht dafür, dass er Dich liebt - dafür kann derjenige nämlich nichts, genausowenig wie er etwas dafür kann, wenn er Dich irgendwann vielleicht nicht mehr liebt.
"Dann brauche ich auch nicht sagen"Ich liebe dich auch""
Das BRAUCHT man auch nicht zu sagen, sondern wenn man es tut, dann weil man es will und nicht weil man muss - die meisten Menschen haben aber nun mal das natürliche Bedürfnis das einem geliebten Menschen zu entgegnen, wenn sie es von ihm gesagt bekommen - was soll denn das mit Abhängigkeit zu tun haben?
Sehr seltsam, was Du da erzählst, kein Wunder, dass Du die Menschen total verwirrst, darüber solltest Du mal nachdenken, immerhin wolltest Du ja wssen warum das so ist.
Anderer Aspekt...
Es gibt Dinge, die man nicht "erbitten" kann...( jedenfalls nicht so, dass sie "echt" sind..)
wie z.B.:
Vertrauen in die Freundschaft, für das miteinander für die Hilfe und für das Beisammensein
( bei "Liebe" erst recht...)
Da frage ich mich nun gerade spontan, ob man sich für etwas "bedanken" soll/kann...was man NICHT durch "Bitten" bekommt...
btw.:
Ich bin doch dankbar, dass ich dir geben konnte, denn es erfüllt mich, wenn ich Menschen helfen kann.
Das kann eine Form von Egoismus sein...( auch Helfersydrom..o.ä...)
" ich brauche dich, damit ich mein Bedürfnis befriedigen kann........(danke dass du mich gewähren ließest)...."
Weil die meisten Sachen, wofür du dich bedankst, selbstverständlich sind. Man liebt dich ja nicht, weil man nett ist oder freundlich, sondern weil man selbst es so will.
Es ist als würdest du danke sagen, weil jemand sich was zu essen macht weil diese Person hunger hat.
Es ist halt dann etwas komisch und teils mal auch unpassend wenn man sich für Sachen bedankt, wofür kein Danke angebracht ist. Vielleicht verstehst du nicht ganz genau den Sinn hinter danke? Wenn jemand danke sagt, sagt man nicht danke zurück sondern einfach bitte.
Das ist wohl ähnlich wie mit Komplimenten. Auch das kann nicht jeder annehmen. Es kann beschämen, wenn man für etwas Dank erhält, was doch eigentlich selbstverständlich ist. Manche fühlen sich vielleicht zu Unrecht auf einen "Sockel gestellt". Aber insgesamt bedanken wir uns wohl viel zu wenig. Deshalb ist es auch - schlicht ungewohnt für viele. Wann bekommt man schon mal etwas Unerwartetes....
Man kann sich aber nicht bei jemanden dafür bedanken, dass man von ihm gemocht wird oder dass man ihm helfen dürfte - das ist doch absurd
Darüber kann man sich freuen, aber bedanken kann man sich höchstens beim Schicksal oder Gott, aber doch nicht bei dem Menschen selbst, denn der kann ja gar nichts dafür.
Warum kann er denn nichts dafür? Ja okay für Gefühle, die in mir entstehen, da kann ich nichts dafür, das stimmt schon. Ich kann nichts dafür, dass ich Liebe für meinen Partner empfinde. Aber wenn ich zu meinem Partner sage: Ich liebe dich" Dann ist das ein überzeugtes lieben. Ein Lieben aus dem Kopf heraus. Und für diesen Wille, der da ist, dafür bin ich Dankbar, denn es ist eine Entscheidung gewesen. Ich Liebe dich, heißt soviel wie" Ich habe mich für dich Entschieden" Und dafür bin ich einfach dankbar, denn nichts ist für die Ewigkeit. Keine Beziehung ist für die Ewigkeit und deshalb auch nicht selbstverständlich. Was sehr wohl selbstverständlich ist: Ist die Tatsache, dass man ein wertvoller Mensch von Grund an ist und das man es würdig ist, geliebt zu werden. Denn jeder Mensch hat das Recht geliebt zu werden und ist für mich selbstverständlich. Genauso die Würde des Menschen ist selbstverständlich, da jeder diesen Ausgangswert hat als Mensch. Das sich ein Partner für dich entscheidet und sich binden will, sprich exklusiv eine Bindung mit dir eingeht und eine Familie gründen möchte, hmm das ist eine sehr gute philosopschische Frage, ob das ein Grundrecht des Menschen von Anbeginn ist und im Grunde auch damit selbstverständlich sein könnte. Ich denke ja. Und trotzdem kann man sich beim Partner immer mal wieder bedanken, dass er für einem da ist.
Liebe ist - leider allzuoft - eben keine bewusste Entscheidung. Und sagt über die Qualitäten des "Geliebten" auch absolut NICHTS aus. Im Gegenteil. Die meisten Verehrerinnen hatten schon immer die größten Verbrecher. Und die größten Menschen (im humanistischen Sinne) starben nicht selten einsam und allein. (Wie Henry Dunant z.B. - wohingegen Hitlers Eva Braun ihm sogar in den Tod folgte). Trotzdem kann ich verstehen, dass man dankbar ist, geliebt zu werden - nur eine bewusste ENTSCHEIDUNG ist es in 99% aller Fälle eben nicht.
Warum denn nicht? Ich hatte mal eine Freundin, mit der ich nur befreundet war. Also nix Beziehung. Und ich habe sie umarmt und gesagt, ich liebe dich. Das haben wir aus universeller Sicht betrachtet. Und sie sagt auch: Ich liebe dich. Aber trotzdem sind wir nur befreundet. Ein Gefühl von Freude. Hmm dafür habe ich mich bewusst entschieden. Ich hätte auch nur Hi sagen können.
Die beispiele welche du hier genannt hast sind nunmal auch selbstverständlich.
Dein letztes Beispiel finde ich seltsam. Von deinen Freunden erwartest du ein "Gerne doch" selbst antwortest du aber , wenn sich jemand bei dir bedankt, mit einem "danke zurück."
"Danke Zurück" klingt bescheuert.
Und wenn man sich für jede Kleinigkeit bedankt wirkt es irgendwann unglaubwürdig.
Warum sind sie denn nunmal "Selbstverständlich"? Es ist eben nicht selbstverständlich, dass sich ein Mensch für dich entschieden hat und gemeinsam den Weg zu gehen in einer Beziehung. Im Budhissmus heißt es sogar: "Sei Dankbar, dass du geben darfst".
Weist du was ich jeden Morgen mache, wenn ich zur Arbeit fahre? Ich sage: Danke, dass ich lebe, danke, dass ich gesund bin, danke, dass ich glücklich bin. Danke an alle Menschen, die mich lieben, ich liebe euch. Und danach bin ich glücklich. Dankbarkeit ist auch eine Form von Liebe.
Es ist selbstverständlich das ich die Person mti der ich mein Leben teile Liebe. Dafür muss sich mein Partner nicht ständig bedanken. Das wirkt unglaubwürdig.
Genauso ist es selbstverständlich das man sich unter Freunden hilft. Da ist ein Danke nett, selbstverständlich ist es trotzdem.
Wer sich ständig für jede Kleinigkeit bedankt, muss sich nicht wundern wenn man ihm nicht glaubt das es ernst gemeint ist.
Danke ist genau wie "ich liebe dich" keine Floskel die man zig tausend Mal am Tag sagt.
Das tue ich auch nicht. Das habe ich auch oben im ersten Thread erwähnt. Aber nochmal die Frage "Warum ist es selbstverständlich"?.
Undglaubwürdig wirkt es wirklich, wenn ich es mehrmals am Tag wiederhole. Mach ich aber nicht. Es ist eben die Unfähigkeit des Menschen, das Danke nicht annehmen zu können, weil er glaubt, dass es selbstverständlich ist. Und weist du was das ist? Ego
Ich glaube dafür müsste man einmal in sich hineinfühlen um das zu verstehen. Das kann ich dir nicht erklären, warum ich dafür dankbar bin. Es ist ein schönes Gefühl halt. Und dieses Gefühl erzeuge ich nicht alleine, denn dafür braucht es immer zwei. Ich danke dir trotzdem, dass du mir versucht hast zu helfen.
"Also dafür, dass man von jemandem geliebt oder gemocht wird, kann man sich nicht bedanken, das ist völliger Unsinn."
Warum nicht? Es ist der Wille des Menschen zu wollen, dass er mich liebt. Dafür kann man dankbar sein. Gefühle sind was anderes. Überzeugt jemanden wirklich zu lieben und für ihn da zu sein, dafür kann man nicht dankbar genug sein.
Dann brauche ich auch nicht sagen"Ich liebe dich auch", denn es zwingt mich auch wollen zu müssen, weil du mich liebst. Das ist keine Liebe, das ist Abhängekit.