Warum kosten die Prüfungen in den Asiatischen Kampfkünsten sprich Karate, Taekwondo, Wing Chun Geld?

6 Antworten

Nicht alle Dojo nehmen Prüfungsgebühren.

Manche Lehrer übernehmen die entstehenden Kosten, etwa durch externe Prüfer aus ihrem Privatvermögen, oder die Gebühren sind bereits im Mitgliedsbeitrag enthalten

Grundsätzlich gibt es aber mehrere Gründe, weshalb ein Sportverein von seinen Mitgliedern eine Prüfungsgebühr verlangt.

Vereinskosten: Neben den Einnahmen durch die monatlichen Mitgliedsbeiträge sind Prüfungsgebühren für den Betreiber von Dojo und Sportschulen eine Möglichkeit, Einnahmen zu erzielen.

Damit können die Vereine die Mieten bezahlen, Reinigungskosten, Reparaturen. Versicherungen usw. und auch ihre Lehrer bezahlen.

Verbandsabgaben: Viele Dojo, die eine traditionelle Kampfkunst unterrichtet, sind Mitglieder in einem Dachverband. Dieser kein international sein, wie etwa die "World Karate Federation" (WKF) oder national, wie etwa der "Deutsche Judo-Bund" (DJB). Das kostet Mitgliedsgebühr.

Teilweise sind Vereine auch in mehreren Verbänden - etwa einem nationalen und zusätzlich einem internationalen Verband. Diese Kosten werden durch Mitgliedsbeiträge und Prüfungsgebühren bestritten.

Prüfer: Insbesondere bei hochrangigen Prüfungen kann es sein, das Prüfer von außerhalb anreisen und sie so zusätzliche Kosten haben. Die Prüfungsgebührt deckt dann zumindest zum Teil die Anreise- und Unterbringungskosten.

Die Anreise von Lehrern kann notwendig sein, wenn etwa der zu prüfende Schüler die Graduierung des eigenen Lehrers übersteigen würde.

Ein 1. Dan kann nicht die Prüfung zum 2. Dan übernehmen.

Materialkosten: Urkunden werden nicht nur einfach am heimischen Computer ausgedruckt, sondern können, gerade bei Meistergraden auf sehr hochwertigem Papier gedruckt, oder sogar von Hand kalligraphiert sein.

Gürtel für Keikogi gibts für Vereine natürlich vermutlich im Mengenrabatt - allerdings kann sich nicht jeder kleine Sportverein eine Vorratslieferung von mehreren hundert Gürteln leisten. 

Auch hier kann die Prüfungsgebühr zur Kostendeckung beitragen.

Verwaltungskosten: Auch die Eintragung der Graduierung in das zentrale Register eines Dachverbands kann den Verein Geld kosten, dass er dann über die Prüfungsgebühr wieder reinholt.

Dies hat aber für die Schüler den Vorteil, dass seine Graduierung in jedem Dojo der Organisation anerkannt wird und er zB nach einem Umzug und dem damit verbundenen Vereinswechsel nicht von vorne beginnen muss.

Respektsbezeugung: Der Begriff "Energieausgleich" klingt in diesem Zusammenhang vielleicht etwas esoterisch, trifft die symbolische Bedeutung einer Prüfungsgebühr ganz gut.

Man gibt seinem Lehrer etwas von der Energie, die er in den Schüler investiert hat, in Form von Geld wieder zurück und erweist ihm so seinen Respekt für die gemachten Bemühungen.

Geldmacherei: Grundsätzlich besteht auch immer die Möglichkeit, dass der Leiter des Vereins seine Mitglieder durchaus als eine Art persönliches Sparschwein, oder eierlegende Wollmilchsau betrachtet, die er mit überhöhten Prüfungsgebühren ausnehmen kann.

Hoffe, die Antwort war hilfreich. :-)

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Shiranam  04.06.2015, 23:13

Sehr umfassend.

Aber eines ist es mit Sicherheit nicht: Eine Respektsbezeugung. Respekt drückt man in Sprache, Körpersprache und Verhalten aus.

Ein weiterer Grund: Einkommen des Trainers. Es gibt ja nicht nur Vereinstrainer oder ehrenamtliche Trainer. Manchmal sind Prüfungsgebühren schlicht und einfach ein Teil des Trainereinkommens, also Entgeld für die Dienstleistung des Unterrichtens.

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Enzylexikon  04.06.2015, 23:25
@Shiranam

Ich gebe zu, das setzte ich eigentlich als Grundvoraussetzung stillschweigend voraus.

Heutzutage kann es sich vermutlich kaum jemand leisten nur für Licht & Liebe zu unterrichten. Das man ein Dojo meist auch aus eigenen wirtschaftlichen Interessen betreibt, sollte eigentlich klar sein.

Nicht umsonst gibt es ja auch das "McDojo" genannte Phänomen, bei dem Ableger eines bestimmten Vereins wie die Filialen einer gewissen Fastfood-Kette aus dem Boden schießen. ;-)

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weil die pruefer dafuer ihre zeit opfern. viele von denen haben fahrtkosten, muessen verpflegt werden etc. ausserdem kosten natuerlich auch urkunden, eintragungen etc. geld.

Weil alles Geld kostet. In manchen Studios wird kein extra Geld verlangt. In den dir bekannten wohl anscheinend schon, weil vielleicht zusätzliche Kosten anfallen.

Also ixh mach Kyokushinkarate und bei mir ist es so dass ca 5€ für die Gürtel draufgehn, so 10€ für den Prüfer und der der Rest für die Organisation

Führerscheinprüfung, usw kosten auch Geld. Es wird einem nix geschenkt.

Es kommen extra Prüfer angereist, die wollen auch bezahlt werden.