Findet ihr eine Kampfkunst (bis zum Schwarzgurt) zu lernen sinnvoll?

Ja 89%
Nein 11%
Man müsste sich auf mehrere Kampfkünste fokussieren 0%

9 Stimmen

5 Antworten

Ja

Ich habe früher auch taekwondo gemacht 2 jahre lang und hab dann leider nach dem grünen gürtel aufgehört....Ich wünschte ich hätte weiter gemacht,weil ich zum einen körperlich deutlich fitter war und zum anderen es jetzt echt praktisc wäre mich als Mädchen verteidigen zu können,leider hab ich nämlich alles verlernt. Ich überlege im Moment,ob ich auch wieder anfangen soll und ich halte es für überaus sinnvoll


RationalFaith 
Beitragsersteller
 29.10.2020, 19:07

Eigentlich kann man da nicht viel verlernen weil es da keine komplizierten Techniken gibt.
Bei TKD ist es sowieso größtenteils treten. Also einfach nur schnell, hart und präzise treten können 😂Dann noch die Basics in Boxen lernen, jab, cross, haken, upperkat und schon kannst du angreifen

Eine Kampfkunst auszuüben ist das diametrale Gegenteil von sich auf der Strasse beweisen zu wollen! Wenn du dir eine Kampfkunst aussuchst und sie dir gefällt und Spass macht, dann bleibst du dabei und übst weiter. Der 1. Schwarzgurtgrad/Dan ist dann eine Bestätigung und eine Würdigung deines Einsatzes, deiner Ausdauer und deines Durchstehwilles an der Technik und an Dir zu arbeiten.
Wenn du dann weiter dabei bleibst aus denselben Gründen, weil es dir Spass bereitet und du dich persönlich entwickelst, dann erreichst du höhere Grade. Das sind aber Qualitätsgrade, die belegen, dass du das System verstanden und die Technik durchdrungen hast.

Es geht in keiner Kampfkunst darum, sich gegen einen anderen zu beweisen. Gegen einen andere Disziplin schon gar nicht.
Den Drang sich gegen andere zu beweisen, ist ein pubertäres Jungen-Ding nach dem Motto "mein Lehrer ist besser, als dein Lehrer...". Warum? Weil auf der Strasse kein Wettkampf stattfindet, sondern entweder sind es Showkämpfe oder es ist Realität. Und in Realität verliert derjenige, mit dem aufgeblaseren Ego und es gewinnt jender, welcher schon vor dem Kampf die Strassenseite gewechselt hat.

Woher ich das weiß:Hobby – betreibe seit bald 30 Jahren Aikido; 4. Dan-Grad

RationalFaith 
Beitragsersteller
 29.10.2020, 20:05

Du hast mich anscheinend nicht richtig verstanden. Ich selber hatte seit der 5. Klasse keinen Streit mehr. Und ich bin auch keiner der auf die Strasse geht und mich beweisen möchte. Darum ging es in meiner Beschreibung auch nicht.

Die Definition von Kampfkunst: "Als Kampfkunst bezeichnet man Stile, die Fertigkeiten und Techniken der ernsthaften körperlichen Auseinandersetzung mit einem Gegner unterrichten"

JKD habe ich ja 2 Jahre lang gemacht und meiner Meinung nach war es auch ein recht effektives Training. Was ich aber kritisiert habe, sind diese Formen in traditionellen Kampfkünsten wie, bereits schon erwähnt, in TKD.
Wenn ich eine Kampfkunst wie TKD machen möchte, habe ich das Ziel am Ende in einem Kampf nicht hilflos verprügelt zu werden. Was bringt mir das diese Formen zu können außer, dass diese Prüfungsrelevant sind? Da kann ich gleich Tanzunterricht nehmen weinn ich mein Körper frei bewegen möchte.

tenno5034  29.10.2020, 20:08
@RationalFaith

"...habe ich das Ziel am Ende in einem Kampf nicht hilflos verprügelt zu werden." - Wie gerätst du in diesen Kampf? Was sind deine alternativen Entscheidungen, welche dich von einer Auseinandersetzung wegführen?

Mir scheint, du willst wissen, was du lernen sollst, um in einem Kampf siegreich zu sein.

RationalFaith 
Beitragsersteller
 29.10.2020, 20:15
@tenno5034
Wie gerätst du in diesen Kampf? Was sind deine alternativen Entscheidungen, welche dich von einer Auseinandersetzung wegführen?

Genau die Entscheidungen, die mich schon zu 8 Jahren Frieden geführt haben

Mir scheint, du willst wissen, was du lernen sollst, um in einem Kampf siegreich zu sein

Dann hätte ich aggressivere Kampfsportarten gemacht wie Kickboxen, Ringen, MMA. Aber zum einen ist es nicht mein Stil und zum anderen geht es mir nicht die dicken Eier zu zeigen, sondern (nochmals gesagt) um die Selbstverteidigung.

tenno5034  29.10.2020, 20:20
@RationalFaith

Ok, verstanden. Du willst Selbstverteidigung lernen, mit der du dich messen kannst. Dieser Wille, sich messen und damit beweisen zu müssen, ist wohl der ausschlaggebende Punkt. Da kann ich dir nicht helfen. Tut mir leid.

RationalFaith 
Beitragsersteller
 29.10.2020, 21:03
@tenno5034

HAHAHA
Ok, jetzt mal bei allem Respekt, aber diese Konversation kommt mir sowas von wie ein Troll vor 😂

Du willst Selbstverteidigung lernen

Ich habe mit 2 Jahren JKD quasi gewisse Selbstverteidigung gelernt und nein, ich möchte es derzeit nicht lernen. Die Frage bezieht sich nicht einmal auf mich. Keine Ahnung warum du seit Anfang an was zu mir sagst, statt zu der eigentlichen Frage.

mit der du dich messen kannst

Ich würde nochmal nachschlagen was "selbstverteidigen" bedeutet. Und keine Ahnung warum du mich als ein "pubertäres Jungen-Ding" mit einem "aufgeblastem Ego" bezeichnest wenn ich Kampfkünste eben nicht als "Kampftänze" sehe, sondern mehr als Selbstverteidigung und Körperfitness.

Denn schließlich sind solche Kampfkünste genau wegen Selbstverteidiung und Kämpfe entstanden.

Taekwondo
Der nördliche Teil des Königreiches war den anderen Teilen flächenmäßig überlegen und somit eine Bedrohung, sowohl militärisch als auch wirtschaftlich. Im Sinne der geistigen Stärke wurden mehrere Kampfsysteme zur Verteidigung und zum Schutz des jeweiligen Königreichs entwickelt
Jiu Jitsu
Es wurde von den Samurai ausgeübt, um bei einem Verlust der Hauptwaffen waffenlos weiterkämpfen zu können. Demnach geht es darum den Gegner möglichst effizient und mit wenig Kraftaufwand kampfunfähig zu machen
Wing Chun
Lange Zeit überlegte Ng Mui, wie sie eine neue Kampfkunst entwickeln könnte, die auch einen schwächeren Menschen befähigen würde, einen in klassischen Kampfkünsten Trainierten zu besiegen

Und jetzt überleg mal. Ist es verwerflich und falsch wenn ich die Bewegungsformen als sinnlos im Bereich Selbstverteidigung (weswegen diese Kampfkünste entstanden sind) bezeichne? Und ist das wirklich deine Schlussfolgerung dazu, dass ich einen "aufgeblasten Ego" besitze, der sich nur beweisen möchte?

tenno5034  30.10.2020, 06:41
@RationalFaith

Ich habe bisher lediglich deine Motive hinterfragt. Auch daran ist nichts verwerfliches, nur nachdrückliches. Und unterstellt habe ich dir auch nichs. Meine Punkte bezüglich 'sich messen wollen' bezieht sich auf pubertäre Jungs auf der Strasse. Das muss auf dich nicht zutreffen. Wenn du dich davon betroffen fühlst, dein Problem!

Die bisherige Unterhaltung war akademisches Blabla.

Nun, Gegenüberstellungen von Kampfkünsten sind sowas von sinnlos! Und DAS ist ein Punkt, den du ausseracht lässt! Kampfkünste - egal welche - sind aus einer Bedrohungslage entstanden. Sie entwickelten sich aus den zur Verfügung stehenden Mitteln, dem Wissen und Können des Begründers und aus dessen Einstellung. Und seither entwickelten sie sich oft weiter, basierend auf dem Wissen und Können der Nachfolger des Begründers.

Und deshalb kann man Kampfkünste nicht vergleichen. Aber, ja, ich finde es sinnvoll, Kampfkünste solange zu lernen, bis man sie durchdrungen hat. Wenn du das diskutieren willst, dann nur zu.

Aber unterstelle keinem langjährigen Schwarzgutträger irgend einer Kampfkunst, Sinnlosigkeit seines Tuns! Er hat Einsatz- und Lernwille, Durchstehvermögen und Selbstdisziplin.

Zitat: "Ich bezweifle sogar, dass ein Schwarzgurt irgendwas bringt weil du lernst die Techniken, die Bewegungen, die Formen. Zeigst das in den Prüfungen, aber in einem richtigen Kampf ist man auch als Schwarzgurt nicht vorbereitet. Und diese Wettkämpfe sind auch kein Training für einen richtigen Kampf. Also findet ihr eine traditionelle Kampfkunst (wie Karate oder Taekwondo) auszuüben wäre sinnvoll, wenn man das Ziel hat sich damit selbstzuverteidigen?"

Du ziehst also deren Wirkungskraft im Kampf in Zweifel. Warum? Weil du nur wirkungsvolle Dinge lernen willst? Das ist DEIN Motiv. Und weil DU Zweifel hast, diffamierst du das sinnvolle Tun anderer und ziehst die Wirkung der Disziplinen in Zweifel - OBWOHL DU DIE DISZIPLINEN NUR ÄUSSERLICHT BETRACHTEST UND SIE NICHT GELERNT UND GEMEISTERT HAST.

Zitat: "...habe ich JKD 2 Jahre lang gemacht... " - Wir schreiben hier weiter, wenn du eine davon durchdrungen und gemeistert hast. Aber erst dann.

RationalFaith 
Beitragsersteller
 30.10.2020, 13:52
@tenno5034
Meine Punkte bezüglich 'sich messen wollen' bezieht sich auf pubertäre Jungs auf der Strasse. Das muss auf dich nicht zutreffen

Da du es geschrieben hast, nach dem du meine Beschreibung gelesen hast, ist es ja wohl offensichtlich, dass du dieses "sich messen wollen" und "pubertäre Jungs" mit mir verbindest.

Aber unterstelle keinem langjährigen Schwarzgutträger irgend einer Kampfkunst, Sinnlosigkeit seines Tuns!

Sinnlosigkeit im Bereich Selbstverteidigung. Ein Taekwondo Meister aus Korea meinte selber, dass es 2 Arten von Schulen gibt. Die die einfach nur Geld wollen und die die dich wirklich lehren zu kämpfen.

Du ziehst also deren Wirkungskraft im Kampf in Zweifel. Warum?

In Prüfungen zeigst du da hauptsächlich Bewegungsabläufe/die Formen, die für die Selbstverteidigung null relevant sind. Die geben dir also den Schwarzgurt wenn du Formen und Techniken ausführen kannst. Aber wenn es zu Streitigkeiten kommt und man sich selbstverteidigen muss, dann fehlen zum einen das richtige einsetzen in der Praxis, die Reflexe sind nicht besser als ein durchschnitts Streetfighter, keine Knochenabhärtungen und fehlende Erfahrung in Freikämpfen ohne Regeln.
Bruce Lee selber fand diese Formen auch nutzlos. "Bruce Lee believed that kata forms and martial art tournament matches alike (like Karate) were simply "organised despair". He believed that in order to "fully express oneself, one must" "have no limitations" (kata and rigid and non-flowing movements being the limitation)"

Und weil DU Zweifel hast, diffamierst du das sinnvolle Tun anderer und ziehst die Wirkung der Disziplinen in Zweifel

Also hierbei muss man es getrennt betrachten. Wenn du "sinnvolles Tun" mit Körperfitness, Ausdauertraining, innere Ruhe finden verbindest, dann hast du Recht, wobei ein Fitnessstudio doch besser wäre wenn es um Fitness geht.
Aber ich verbinde Kampfkunst mit Selbstverteidigung und da sind Formen/Katas sinnlos und bringen dir nichts wenn es um reale Selbstverteidiung geht.
Ich habe schon Videos gesehen. TKD 4th Dan im Straßenkampf komplett abgekackt oder ein Typ der seit 20 Jahren TKD macht und er lässt sich nach 10 Sekunden auf den Boden bringen und weiß dann nicht was er machen soll.

Zitat: "...habe ich JKD 2 Jahre lang gemacht... " - Wir schreiben hier weiter, wenn du eine davon durchdrungen und gemeistert hast. Aber erst dann.

Auch mitberücksichtigt weshalb ich nach 2 Jahren aufgehört habe?
Außerdem muss ich keine traditionelle Kampfkunst gemeistert haben um meine Ansicht darüber zu erzählen. JKD kann man auch nicht meistern, es hat keine Graduierungen oder feste Regeln. Movement aus dem Fechten, Nahkampf: Boxen, Muay Thai, Wing Chun, Kicks aus TKD & Kickboxen, Würfe aus Judo und Karate, Hebeltechniken aus JJ, Bodenkampf aus BJJ.
Du kannst das trainieren und dich selber einschätzen, aber Bestätigungen für den Fortschritt wie es in Karate zum Beispiel der Fall ist, gibt es nicht.

Es bringt mehr eine Technik 1000 mal zu lernen als 1000 techniken einmal zu lernen, der scvwarze gut bedeutet z.b. im TKD das man Meister schüler ist und somit die grund techniken behersch, ich würde mich an deiner stelle auf eine kampfkunst fokusieren und diese durchziehen. Am ende kommt es auf den kämpfer am wie gut er kämpft und nicht auf die kampfkunst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ja

Ja, ich empfinde das als sinnvoll.

Der erste Schwarzgurt in einer Kampfkunst bedeutet eigentlich nur, das man die entsprechenden Basics (Grundlagen) erlernt hat. Danach fängt es erst richtig an.

Du erwähnst Bruce Lee. Bruce Lee konnte nicht den kompletten Wing Chun Stil erlernen, weil er im Alter von 19 Jahren in die USA geschickt wurde. Dort gab es keine Möglichkeit für ihn diesen Stil weiter zu lernen. Was liegt näher, als sich dann, wie er es zuvor auch schon getan hatte, sich anderen Stilen zuzuwenden? Alternativ hätte er die Kampfkunst nur insgesamt aufgeben können. Bruce Lee respektierte andere Kampfkunststile, schuf sich aber seinen eigenen Weg. Das ist völlig legetim.

Bruce Lee hat nur die 1+2. Form des Wing Chun, sowie die ersten 40 Bewegungen an der Holzpuppe erlernt. Es fehlt also (um in Formen zu sprechen) der Rest der Holzpuppenform, die Biu Tze, die Langstockform und die Doppelmesserform. Er hat also vieles im Wing Chun gar nicht gelernt.

Jeder fortgeschrittene Kampfkünstler weiß, dass die Formen etwas vermitteln. Im Wing Chun hat jede Form ein anderes Hauptaugenmerk. Z.B. vermittelt die Biu Tze das "peitschenhafte" der Bewegungen im Wing Chun. Ich schreibe extra "Hauptaugenmerk", damit deutlich wird, dass jede einzelne Form auch noch viele andere Aspekte hat.

Bei anderen Kampfkünsten, wie z.B. dem Jiu Jitsu, ähnelt die Form einem stilisierten Kampf. Man sieht als unbefangener Beobachter nur zwei Leute, die verschiedene Würfe und Hebel ausführen. Das ist selbstverständlich nur die Betrachtungsweise eines Anfängers. Ich selber betreibe gerade mal 2 Jahre lang Jiu Jitsu, bin dort also noch blutiger Anfänger. Ich bin sicher, dass auch in den Formen des Jiu Jitsu auch noch einiges mehr verborgen ist. Ein bisschen was weiß ich schon, aber ganz sicher noch nicht alles.

Du schreibst, Du würdest "Techniken" des Wing Chun kennen. Überraschung: Im Wing Chun gibt es gar keine Techniken! Du hast davon also gar nichts verstanden. Wie auch? Nach gerade mal zwei Jahren im JKD bist Du natürlich ein blutiger Anfänger!

Wie kannst Du über Formen oder Kata urteilen, wenn Du noch nicht eine einzige erlernt und vermittelt bekommen hast? Nur "nachtanzen" bringt natürlich gar nichts. Du musst jederzeit wissen, was Du warum wie ausführst. Das Wissen vermittelt Dir ein anständiger Sifu oder Sensei.

Selbst Bruce Lee hat nicht das komplette Wing Chun System in seinen sechs Jahren erlernt. Da maßt Du Dir nach zwei Jahren JKD ein Urteil über das Wing Chun an? WEIL Bruce Lee nicht das komplette System erlernen konnte, fehlte ihm etwas, was er u.a. in den anderen Kampfkünsten suchte und schließlich fand er seinen eigenen Weg.

Die meisten Kampfkünste werden so unterrichtet, dass sie anfangs etwas Starres vermitteln, was im Laufe der Zeit und mit zunehmenden Graduierungen immer flexibler und der Realität angepaßter wird. Einige gehen auch anders vor und vermitteln Prinzipien, die mittels Beispielen erlernt werden. Das sind die Arten, die ich kenne. Ich trainere jetzt insgesamt ca. 15 Jahre. Es mag also noch Vieles Anderes geben, was ich noch nicht kenne.

Wie Du weißt, gibt es im Wing Chun keinen Schwarzgurt, sondern Technikergrade (höhere Grade) und Meistergrade. Gerne wäre ich nach meinen 13 Jahren Wing Chun dabei geblieben um darin immer weiter voran zu schreiten. Eine Kampfkunst ist etwas für ein ganzes Leben. Die erlernt man nicht "schnell mal" nebenbei.

Leider schloß mein Trainer seine Schule und in erreichbarer Nähe gibt es keine weitere adäquate Möglichkeit weiter Wing Chun zu trainieren. Nur deshalb wechselte ich die Kampfkunst und trainiere nun Jiu Jitsu. Auch das begeistert mich, aber es ist ein völlig anderer Weg und nur meinem toleranten Sensei ist es zu verdanken, dass das überhaupt funktioniert, denn Wing Chun ist ein geschlossenes System, dessen Prinzipien vielem im Jiu Jitsu (auf den ersten Blick?!?) widerspricht. Ich handele oft instinktiv völlig anders. Das kommt aber daher, dass ich im Jiu Jitsu noch Anfänger bin und dementsprechend starr trainieren muss, obwohl ich bereits schon die Flexibilität aus dem Wing Chun kenne... Einfach ist das nicht, aber ich denke, es lohnt sich.

Formen, Kata, sind ein sehr wichtiger Baustein der Kampfkünste. (Viele argumentieren ja so, als wenn eine Kampfkunst ausschließlich aus Formen bestehen würde, was nicht der Fall ist.) Aber das kann man nicht mit wenigen Worten beschreiben.

Da Du diesbezüglich kein Vorwissen hast (Du trainierst keine Form meine ich damit), müßte man bei NULL mit der Erklärung anfangen, so, wie ich es jahrelang als Trainerin bei Wing Tsun Schülern tat. Als Trainer gibt man dem Schüler die Erklärungen, die er verstehen kann. Ich erkläre einem Anfänger etwas Anderes, als einem Fortgeschrittenen, weil die Erklärungen an den Fortgeschrittenen zu komplex und unverständlich für einen Anfänger sind. Den Schüler muss man mit den Erklärungen leiten und Stück für Stück entwickelt er sich.

Du kannst daher nicht erwarten, etwas erklärt zu bekommen, wo man in Jahren mit der Erklärung noch nicht fertig ist. Darum schreibe ich dazu jetzt nichts mehr.

Selbstverständlich kann man auch die Kampfkünste zur Selbstverteidigung anwenden. Aber sie bieten noch so viel mehr... Ich lasse das jetzt so als Behauptung einfach mal stehen, so wie Du auch einfach zahlreiche Behauptungen aufstellst. Es ist mir nicht möglich Dir zu erklären, in wenigen Worten, was eine Kampfkunst ist.

Seltsam finde ich, wie verächtlich Du über das Takekwondo schreibst. Warum beurteilst Du Sachen, die Du gar nicht richtig kennst? Das würde ich nie tun, denn ohne diesbezügliches Fachwissen ist das sehr anmaßend! Das ist auch etwas, was man im Training von Kampfkünsten lernt: Respekt vor Anderen, auch vor anderen Kampfkünsten, neben dem "richtig zuhören" und der Geduld.

Wenn dein Trainer Dich nach 2 Jahren JKD nicht mehr auf Feinheiten hinweisen konnte, weil Du bereits alles beherrscht, dann war das ein sehr schlechter Trainer ohne viel Wissen; oder Du bist einer der vielen Schüler, die nicht zuhören. Viele Schüler geben auf, weil sie nicht die Geduld haben, an Feinheiten und an sich zu arbeiten oder sich etwas "einzuschleifen". Sie erwarten, dass ein Trainer sie wie ein Animateur mit immer neuen Dingen bespaßt und unterhält, anstatt dass sie erstmal ein paar Sachen geduldig und korrekt zu erlernen, so gut es ihnen persönlich möglich ist.

Was Du nun trainierst oder nicht, aus welchen Gründen auch immer, bleibt natürlich Dir überlassen. Jeder kann und soll seinen eigenen Weg gehen.

Eigentlich wollte ich nur antworten, dass es FÜR MICH Sinn macht, ein Kampfkunstsystem bis zur Gänze zu trainieren und zu entdecken. Der schwarze Gurt selbst, ist völlig nebensächlich, genauso, wie irgendwelche Prüfungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

RationalFaith 
Beitragsersteller
 30.10.2020, 21:07
Alternativ hätte er die Kampfkunst nur insgesamt aufgeben können. Bruce Lee respektierte andere Kampfkunststile, schuf sich aber seinen eigenen Weg.

Als er in die USA ging, kämpfte er gegen paar Karate Black Belts und gewann diese auch. Erst nach dem Kampf mit Wong Jack Man hat er sein Stil angepasst weil er WC nicht als komplett Effektiv empfunden hat.

Bruce Lee hat nur die 1+2. Form des Wing Chun, sowie die ersten 40 Bewegungen an der Holzpuppe erlernt

Soweit ich weiß hat er bis zum 7ten Satz der Holzpuppe trainiert. Er soll in Wing Chun mehr gelernt haben als andere jemals lernen würden.

Du schreibst, Du würdest "Techniken" des Wing Chun kennen. Überraschung: Im Wing Chun gibt es gar keine Techniken!

Die Basic Techniken wie Pak Sao, Lap Sao, Bong Sao, Tan Sao usw... Außerdem gibt es in JKD die Ung Moon Form. Ich weiß zwar nicht ob alles von Wing Chun kommt, aber der Style ist halt schon sehr ähnlich.

Wie kannst Du über Formen oder Kata urteilen, wenn Du noch nicht eine einzige erlernt und vermittelt bekommen hast?

Wie kann ich es nicht? Ich sehe es, bilde mir meine Meinung und meine Meinung ist, dass Kata's nichts anderes sind als Tanzen auf Kampf Style angelehnt. Die sind nutzlos für die Selbstverteidigung, deswegen hat JKD auch keine Katas weil Bruce Lee der selben Meinung war. Er wollte ein "System" entwickeln was realistisch und effektiv ist und da wollte er diese "Tänze" nicht drinne haben.

Da maßt Du Dir nach zwei Jahren JKD ein Urteil über das Wing Chun an?

Was für ein Urteil? Wo habe ich gegen Wing Chun geschossen?

WEIL Bruce Lee nicht das komplette System erlernen konnte, fehlte ihm etwas, was er u.a. in den anderen Kampfkünsten suchte und schließlich fand er seinen eigenen Weg

Nein. Wie gesagt, nach dem Kampf mit Wong Jack Man sah er, dass Wing Chun seine Lücken der Effektivität hat und deswegen optimierte er sein Style.

Formen, Kata, sind  ein sehr wichtiger Baustein der Kampfkünste

Kommt drauf an was Kampfkunst für Einzelne bedeutet. Da steckt das Wort "Kunst" drinne und zugegeben diese Karate Katas sind schon eine Art Kunst.

Du kannst daher nicht erwarten, etwas erklärt zu bekommen, wo man in Jahren mit der Erklärung noch nicht fertig ist.

ich erwarte auch keine Erklärung. Die Gründe warum ich so denke habe ich schon hinterlassen. Das Einzige wo ich den Sinn sehen würde, wäre dass man da die traditionelle Ausführung übt. Aber die traditionellen Ausführungen werden einem Kampf auch nicht eingesetzt. Zum Beispiel: hast du bei Karate Turnieren jemals ein Uchi Uke gesehen um Fäuste abzuwehren?

Seltsam finde ich, wie verächtlich Du über das Takekwondo schreibst. Warum beurteilst Du Sachen, die Du gar nicht richtig kennst?

Ich schreibe meine Meinung nach dem was ich so gesehen habe. Ich respektiere andere Menschen, ich respektiere Religion, ich respektiere andere Landsleute, ich respektiere auch die Kampfkünste. Aber wenn ich sowas schreibe wie "Kata's sind für die Selbstverteidigung nutzlos" ist das zum einen meine Meinung und zum anderen kann jeder für sich selber entscheiden ob es ein Fakt ist oder nicht. Denn für mich lernt man Selbstverteidigung oder kämpfen nicht indem man Bewegungsabläufe gegen imaginäre Gegner macht.

Wenn dein Trainer Dich nach 2 Jahren JKD nicht mehr auf Feinheiten hinweisen konnte, weil Du bereits alles beherrscht, dann war das ein sehr schlechter Trainer ohne viel Wissen

Mein Trainer war ein Schüler von Dan Inosanto, von dem er persönlich zertifiziert wurde um JKD zu unterrichten. Ich hab mit JKD aufgehört weil es mich unterfordert hat und es deswegen langweillig wurde. Zugegeben meine Trainingskollegen waren (bis auf paar Ausnahmen) auch nicht grade kompetent, wodurch das Training auch bisschen gelitten hat.

Shiranam  30.10.2020, 21:01

"Takekwondo" - sollte heißen "Taekwondo".

Nein

Mach mal ein Probetraining im Thaiboxen und versuche realistisch einzuschätzen, was besser ist.