Warum kann man Kopfsalat nur im Frühjahr um im Herbst ernten?

4 Antworten

Pflanzen haben die Sonne als "Uhr". Im Sommer wächst Salat sehr schnell und neigt zum "Schießen", also ausbilden eines Stängels mit Blütenstand.

Im Hausgarten pflanzt man deshalb besser Pflücksalate. Da kann man immer wieder von derselben Pflanze ernten und dadurch auch das Schießen hinauszögern. Wenn man Üflanzen nachsetzt, kann man bis in den späten Herbst hinein Salat ernten.

Im Sommer schießt der Kopfsalat, d.h. er steigt auf bildet den Blütenstand, blüht und wirft dann seine tausende Samen.

Alle Pflanzen haben einen Auslöser der ihnen verrät, wann die beste Zeit zu blühen. Beim Kopfsalat ist es die Anzahl der Sonnenstunden ab 12 Sonnenstunden am Tag beginnt der Kopfsalat zu schießen.

Wie man im Sommer Kopfsalat bekommt

Die häufigste Methode: schoßfeste Sorten

Man hat Sorten gezüchtet, welche noch mehr Sonnenstunden benötigen ehe diese schießen. Damit überlistet man den biologischen Impuls.

Allerdings gelingt dies nicht immer perfekt.

Besonders in warmen Sommern schießt auch der schoßfeste Salat. Dabei hat dies nichts mit der Wärme zu tun. Die Wärme kommt daher dass der Himmel weniger oft bedeckt ist und damit in den Morgen und den Abendstunden mehr Licht an die Pflanze kommt als bei bedecktem Himmel.

Tipp: Ab 18 Uhr mit einem Lichtundurchlässigen Tuch abdecken erhöht die Chance auf Kopfsalat im Sommer. Morgens ab 9 Uhr wieder aufdecken.

Weiter Tipp: Zeitversetzt sähen

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Von Experte myotis bestätigt

Salat ist eine Langtagspflanze.

Das bedeutet, daß Salat sehr schnell anfängt zu blühen, wenn die Tageslichtlänge eine kritische Grenze übersteigt. Diese kritische Grenze liegt bei Langtagspflanzen zwischen 12 und 14 Stunden. Wenn Salat blüht (man sagt auch "schosst"), dann wird er ungenießbar.
Solange die Tageslichtlänge unterhalb der kritischen Grenze bleibt, bleibt der Salat in der vegetativen Phase - so, wie man ihn ernten will.
Diese Tageslichtlänge unterhalb der kritischen Phase gibt es nur im Frühjahr und im Herbst.
Spinat ist auch so eine Langtagspflanze. Man macht eine Spinataussaat entweder im Spätwinter, so daß man noch vor dem Frühsommer (vor den langen Tagen) ernten kann, oder man macht die Ausaat im Spätsommer, damit man im Frühwinter ernten kann. Wenn man Spinat zum falschen Zeitpunkt aussät, und die Erntereife in den Sommer hineinwächst, fängt er sehr schnell an zu blühen (er wechselt in die generative Phase) und wird somit ungenießbar.

Die starke Kraft der Sonne nach dem Winter lässt überall Blätter im Frühling blühen: an den Bäumen und in den Beeten. Unkraut entwickelt sich und Salatblätter eben auch.