Warum kann ich nicht weinen?

6 Antworten

Also es gibt zwei (oder mehr) Möglichkeiten, die mir logisch erscheinen würden:

Version 1: du musst einfach nicht weinen

Version 2: du befindest dich nicht in Sicherheit. Nicht dass du Gewalt oder verbalen Sprüchen ausgesetzt bist, aber vielleicht fühlst du dich in deinem Umfeld nicht sicher, alles rauszulassen.

Ich verstehe sehr gut was du meinst. So erging es mir auch über mehrere Monate hinweg. Ich habe gemerkt, dass mein Körper weinen möchte, es aber nicht rauslässt. Sogar wenn ich mir gesagt habe, dass ich weinen will, jetzt! Es hat nicht funktioniert-. Mir sagte jmemand, dass es Version 1 ist.

Nun habe ich aber seit 2 Monaten meine eigene Wohnung und habe ein Serie geschaut und bei Szenen geweint, die nicht nahezu so traurig waren, als das ich hätte weinen müssen. Für eine Woche habe ich nicht aufhören können zu weinen, wenn ich die die Serie schaute.

Ich habe rotz und Wasser geheult und wusste genau, es hat nichts mit der Serie zu tun und ich habe gewusst, es sind die tiefliegenden Gefühle die schon seit Monaten rausmussten.

Zuhause hatte ich zwar ein Zimmer aber ich hätte da nicht weinen können, weil ich Sorge hatte, jemand sieht mich weinen.

Außerdem habe ich mit Tagebuch schreiben angefangen. Sorgen und Ängste. Ich habe mich damit auseinandergesetzt und aufgeschrieben was was mir über den Tag für Gedanken kamen.

Ich denke dadurch wurden mir DInge bewusster und ich konnte verstehen, was mich traurig machte. Zuvor hatte ich es immer verdrängt, bzw. hatte ich einfach nicht gewusst, weshalb ich weinen möchte und was die Gefühle ausgelöst haben. Nun weiß ich es und kann es rauslassen, weil ich weiß, was mein Körper versucht rauszulassen.

Ich konnte sagen: ich bin deshalb und deswegen wütend/traurig, ich weiß es doch, ich verdränge es nicht, warum kann ich dann nicht weinen???

Aber zu denken, ich bin traurig, dass mein Opa vielleicht stirbt ist nicht das, was mich traurig gemacht hat. Dass ich irgendwann lache und er nicht dabei sein wird, dass meine Oma zurückbleibt, der Sarg, etc... Sich das alles vor Augen zu führen tut weh.

Vielleicht darfst du die ganzen Sachen nicht nur denken, sondern musst dich in sie reinversetzen. Schreib dir deine Gedanken mal für 2-3 Wochen auf, ohne etwas auszulassen. Dann kommt raus, was dich wirklch belastet.

Ich würde sagen, weil der Verlust von deinem Opa dich zu sehr belastet hat, als dass du hättes emotional reagieren können.

Wenn ich irgendwann raus finde was dagegen hilft schreibe ich dich an, mir geht es nähmlich jetzt seit einem Jahr, als mein bester Freund die Schule wechselte und somit der Kontakt abbrach, genauso.

Ein Tipp habe ich evlt. sprich mit deinen Freunden darüber, ich weiß das klingt jetzt blöd und so, aber es hilft wirklich und dir wird viel Stress genommen.

Wir stehen das gemeinsam durch

LG

NoTearsforFears

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ja, eigene Erfahrung :I

Jeder Trauert auf seine weise... Als mein Gecko gestorben ist da hatte ich eine Kleine Depression... Meine Mutter war bloß ein bisschen Traurig..

Jeder fühlt, Trauert und ist Anders🙏

Lg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nimm es hin, wie es ist. Jeder geht mit Traurigkeit anders um. Und wenn Du Dich verziehen und über das Geschehene intensiv nachdenken musst, dann ist das eben so.

Schon mal eine therapeutisches Boxen versucht? :-)