Warum ist Oskar Lafontaine so beliebt?
5 Antworten
Sagen wir's mal so: Oskar Lafontaine ist ein klassischer Sozi vom alten Schlag und genießt vor allem bei denen hohe Wertschätzung, denen die SPD unter Gerhard Schröder zu neoliberal und nicht mehr sozialdemokratisch genug gewesen ist (eine Meinung, die ich teile). Mein Großonkel, der ebenfalls sehr SPD-zugetan war, zählte zu den "Fans" von Oskar Lafontaine und fand es großartig, als er wegen dieser Dissonanzen 1999 von allen Ämtern zurücktrat und 2005 aus der SPD austrat.
Mir hat Oskar Lafontaine (bin CDU-Mitglied und ein linksgerichteter Konservativer; in meiner Heimatstadt war ich "der rote CDU'ler") vor allem deswegen imponiert, weil er bei seiner SPD-Kanzlerkandidatur 1990 die Wiedervereinigung als kritisch ansah und zu Augenmaß riet bzw. anmerkte, dass das dicke Ende erst noch kommt. Deswegen hat er dann auch verloren. Bereits 1993 erfolgte aber erstes Umdenken; 1994 wusste man, dass der Mann von der Saar Recht gehabt hat - und dann war auch der Wahlsieg für Helmut Kohl nach anfänglicher Euphorie nur noch knapp.
Mir selbst war er nie unsympathisch, allerdings scheiden sich an ihm in der Tat die Geister. Er ist sehr kompromisslos, immer gewesen, und ich habe ihn als ehrliche Haut eingestuft.
Wahrscheinlich passt er nicht in eine Mainstream-Gesellschaft, da er in keine Schublade einsortiert werden kann - und die Linkspartei hatte sich laut seiner Erklärung (die ich gelesen habe!) zu sehr von ihrem früheren Profil entfernt, für das Oskar Lafontaine stets gekämpft hatte.
Lafontaine ist ein populistischer Schwätzer mit Affinität zu rechten Argumentationsmustern.
"Beliebt" ist er damit lediglich bei den randständigen Teilen rechts wie links der Gesellschaft, die diesen Fleisch gewordenen "Hitler-Stalin-Pakt" goutieren.
Die breite Masse wendet sich hingegen angewidert ab.
Ich glaube, du gehst von falschen Voraussetzungen aus. Es gibt kaum noch jemanden, der ihn mag.
Ich mag ihn. Für mich ist/war er tatsächlich einer der wenigen authentischen und aufrichtigen Politiker in diesem Land.
Er hat mal einen schönen Satz formuliert:
Die Wahrheit ist nicht immer populär.
Ich schätze ihn dafür, dass er mehr an die Parteiprogramme als an die ausführenden Politiker geglaubt hat. Die Konsequenzen waren demzurfolge seine beiden Parteiaustritte.
bei Sarah ist er beliebt, sonst fällt mir keiner ein ...
nicht in seiner Partei, nicht in seiner ehemaligen Partei für er kurz den schlechtesten Finanzminister aller Zeiten gegeben hat.
"Ich glaube," glaube was du willst? oder gehe in die kirche?
der beifall war sehr gross und schöder würde dies nie schaffen?