Warum ist es sehr unwahrscheinlich, dass Ärzte mit Leute ohne akademischen Grad z.B. Hilfskräfte befreundet werden?

6 Antworten

Hauptsächlich deshalb, weil die Interessen, die Gesprächsthemen, die Hobbys, der Gesprächsstil, das Verständnis von der Welt und die Lebenswirklichkeit meistens seeeehr unterschiedlich sind.

Leute mit wenig Geld interpretieren das manchmal so, als würde sich die andere Person nicht für sie interessieren, weil sie ärmer sind. Das ist aber in aller Regel nicht der eigentliche Grund.

Weil Freundschaften, wenn man zusammen arbeitet und der Vorgesetzte ist, meistens ein 'Gschmäckle' haben.

Das heißt aber nicht, dass der Arzt nicht mit entsprechenden Leuten befreundet sein kann, die er z.B. noch aus der Schulzeit kennt oder auch aus dem Kirchenchor, in dem er singt, aus dem Tennisclub, aus dem Dackelzuchtverein usw. usw.

Es war mal vor 50 Jahren so, dass das Einkommen Ausdruck fast immer von Bildung war. Da aber Deutschland längst nach anderen Kriterien als nach Leistung und Befähigung einstellt und befördert, spielt das bei den sozialen Kontakten keine Rolle mehr. Man will sich halt mit Seinesgleichen umgeben. Wenn ich mich in unserer Firma mit einem Mitarbeiter über Kants "Kritik der reinen Vernunft" unterhalten wollte, müsste ich mich in den unteren Einkommensgruppen umsehen.

Meistens sind andere Freizeit Gewohnheiten die Ursache und dadurch selten überhaupt in Kontakt kommt.

Meistens ist man mit Leuten seines eigenen Bildungsstandes befreundet: Schulfreunde, Studienkollegen, Arbeitskollegen..... und selbst Paare lernen sich in entsprechenden Cliquen kennen.

Trotzdem ist es ja Tatsache, dass manche Ärzte mit einer Krankenschwester liiert sind - aber nicht unbedingt verheiratet ;-)