Warum ist es eigentlich egal wie man den Verbraucher an die Steckdose anschließt?

8 Antworten

der strom pendelt quasi durch die leitung.

100 mal in der Sekunde wechselt er die richtung. die Energie wird ja quasi nicht mit dem strom selbst übertragen, sondern nur über die bewegung der elektronen.

die Energie wird ja quasi übertragen, egal wie rum der strom fließt. zum beispiel bei der guten alten glühlampe. die glüht ja dadruch, dass die elektronen am draht schubbern. das macht sie egal wie rum der strom fließt.

dem entsprechend ist es (fast) egal wie rum der stecker in der steckdose steckt. es gibt ein paar ausnahmen, von dieser regel. das begründet aber mehr darauf, dass in den meisten fällen die phase, also der braune draht nicht nur 230 V gegen erde führt, sondern auch darin, dass der neutralleter (blau) mit der Erdung verbunden ist und dem entsprechend keine spannung gegen Erde führt.

es gibt manche geräte z.B. heizungsanlagen, die schalten nur einpolig z.B. die Pumpe(n) die modernen, elektronisch geregelten Pumpen mögen es nicht, wenn auf der phase spannung ansteht, und der neutralleiter gekappt wird. dem entsprechend ist es hier eben wichtig, wie rum die heizung angeschlossen ist. aber dafür gibts ja andere möglichkeiten als den schutzkontaktstecker z.B. festanschluss oder verpolungssichere stecker z.B. der blaue Caravanstecker.

lg, Anna

Von der Funktion ist es egal. Bei empfindlichen Geräten nicht ganz. zB hilft manchmal den Stecker umdrehen bei undefinierten Brummgeräuschen. Bei Leuchtstoffröhren kann es es sein dass man die ganze Nacht ein "Restleuchten" sieht. Bei Lampen kann es sein Dass die leichter erreichbare Fassung und nicht der tieferliegende Mittenanschluss unter Strom steht. 

Ich finde dass wir sowieso ein schlechtes System haben. ZB in England gibt an Stelle der runden Stiften flache bei denen die Kontaktfläche wesentlich größer ist, daher werden sie nicht so heiß. Verdrehsicher sind sie auch und im Stecker sind meist Sicherungen auf das Gerät abgestimmt. <Somit fällt viel seltener die Sicherung für den ganzen Stromkreis.

Bei geschlossenen Geräten ist es erst einmal generell egal, wie herum der Stecker in der Steckdose ist. Schaltet man das Gerät ein, so wird der Stromkreis geschlossen und das Gerät kann mit Wechselspannung arbeiten.

Bei 230V-Leuchten mit Schraubgewindefassung ist es eigentlich nicht egal, da die Phase immer auf dem Fußkontakt liegen sollte und ein einpoliger Schalter auch immer nur diese Leitung unterbricht. Bei gedrehtem Stecker liegt dann die Phase am Gewinde an, auch wenn die Leuchte ausgeschaltet ist. Beim Leuchtmitteltausch sollte man daher auf jeden Fall den Stecker ziehen!

Und dann gibt es noch schutzgeerdete Geräte mit Motor, welche u.U. anfangen zu brummen, auch wenn sie ausgeschaltet sind. Da hilft nur: Stecker drehen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

Elektrischer Strom ist die Verschiebung von Ladungsträgern gegenüber ihrem Leiter, gewöhnlich von Elektronen in Metalldrähten. Diese Verschiebung gelingt grundsätzlich nur in einem geschlossenen Kreis, dem Stromkreis, so ähnlich wie bei den Kettengliedern einer Fahrradkette. So wie hier je zwei Kettenbahnen an der Tretachse (entspricht dem Kraftwerk) und an der Hinterradachse (entspricht dem Verbraucher) ankommen, kommen am elektrischen Verbraucher zwei Leiter an. Dabei ist der Schutzleiter nicht für die Funktion des Systems erforderlich, sondern nur für den Schutz vor eventuellen Berührungsspannungen. Der darf natürlich auf keinen Fall vertauscht werden. 

Bei Gleichstrom fließen die Elektronen vom negativen Leiter über den Verbraucher und den positiven Leiter zurück. Dabei ist es in aller Regel völlig gleichgültig, in welcher Richtung die Elektronen das Gerät durchfließen. Die beiden Leiter der Versorgung lassen sich also vertauschen.

Beim Wechselstrom unseres öffentlichen Versorgungsnetzes wechselt die Strömungsrichtung der Elektronen ohnehin 50 mal pro Sekunde. Die Elektronen vibrieren hier nur ohne jede Vorzugsrichtung. Deshalb sind hier die beiden Leiter hinsichtlich der Stromversorgung völlig gleichwertig. Der einzige Unterschied zwischen der "Phase" (Außenleiter) und dem "Nullleiter" (Neutralleiter, Mittelpunktleiter) liegt darin, dass der Nullleiter geerdet ist und deshalb im Gegensatz zur "Phase" keine Spannung gegen Erde aufweist.

Bei Wechselspannung ändert sich die Polarität ständig mit der Frequenz. Deshalb ist es egal wie herum der Stecker eingesteckt ist. Für einen geschlossenen Stromkreis benötigt man 2 Leiter.