Elektrokabel: Wofür steht "Weiß" bei drei Kabeln in blau, weiß und grün-gelb-gestreift?

7 Antworten

also die genannte farbkombination ist schon äußerst merkwürdig. was das Kabel in der Diele betrifft. das scheint neueren datums zu sein (nach 2001) oder es handelt sich um flexible Leitung...

unter den gegebenen Umständen würde ich der Installation nicht unbedingt vertrauen. mein erster verdacht wäre dass der weiße draht die Phase ist. das sollte aber mit einem 2poligen (in worten Z W E I P O L I G E N) Messgerät verifiziert werden...

was den Anschluss angeht. bei der klassischen eddison-fassung gehört die stromführende Leitung (auch als Außenleiter oder Phase bekannt) an den Mittelkontakt. der Neutralleiter (Mitteleiter) in deinem Fall höchst warscheinlich der blaue Kontakt, gehört an das Gewinde.

das ist so, damit im Falle eines unabsichtlichen Berührens des Fassungskörpers kein Körperschluss entstehen kann... oder kurz ausgedrückt: damit du keine Geleuchtet bekommst...

übrigens bei so was wie der berühmten stehlampe ist das ein wenig anders: erstens müssen die Fassungen von Stehlampen so gebaut sein, dass ein Berühren des Fassungskörpers nicht möglich ist, wenn die Lampe eingeschraubt ist. der Gewindekontakt ist hier auch so ausgführt, dass die Lamoe ausgeht, so bald sie auch nur ein kleines stück aus der Fassung gedreht wird.

um auch die letzte Gefahr auszräumen, ist es übrigens vorgeschrieben, dass in solchen Fällen vor dem Lampenwechsel der Stecker zu ziehen ist...

übrigens bei Bayonettsockeln gibt es keinen definierten Anschluss für Phase und Null...

lg, anna


lasera 
Beitragsersteller
 14.02.2012, 15:33

PS: WARUM eigentlich ein ZWEIpoliges Messgerät?

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Eichbaum1963  14.02.2012, 17:58
@lasera

Weil man anders nicht korrekt messen kann. Schon gar nicht mit dem Lügenstift ("Phasenprüfer")

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HarryHirsch4711  15.02.2012, 08:28
@lasera

Der einpoliger Lügenbaron zeigt alles an, manchmal auch das Richtige...., dass kommt durch das Messprinzip.

Der zweipolige Prüfer braucht eben zwei Punkte zwischen den gemessen wird und es ist daher besser geeignet. Daher verwenden wir hier im Betrieb fast ausschließlich 2 polige Prüfer......

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fuchsi1970  15.02.2012, 10:42
@Eichbaum1963

Wenn man messergebinisse beurteilen kann, ist auchd er Lügenstift ein hilfreiches Instrument.

Wer misst, misst Mist.

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Peppie85  15.02.2012, 17:04
@lasera

weil das einpolige "Messgerät" dummerweise darauf angewiesen ist, dass der prüfstrom durch den Elektriker fließt.... kein witz...

da druch den Widerstand der Strom aber so schwach ist, dass du ihn nicht mal merkst. wir sprechen hier vom Picoamperebereich! zeigt der phasenprüfer auch schon mal ströme auf einer blind aufgeladenen leitung (induktion) an, oder noch schlimmer er zeigt nichts an, wenn der Elektriker zu gut isoliert steht...

lg, anna

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lasera 
Beitragsersteller
 14.02.2012, 15:31

Mittlerweile ist die Lampe angeschlossen. Ich bin auch von "weiß = Phase" ausgegangen und habe dann Weiß und Blau gemäß ANLEITUNG der Lampe angeschlossen. Und siehe da: Die Phase liegt dann am Glühbirnengewinde und nicht am Mittenkontakt!!

Das werde ich natürlich nach Lektüre eurer Antworten wieder umkehren, aber ist doch eigentlich unglaublich, dass in der bebilderten Anleitung der Lampe explizit das stromführende Kabel ans Gewinde geführt wird, oder?

Beim Hantieren an Kabeln schalte ich übrigens immer ALLE Sicherungen aus, verhalte mich aber so, als hätte ich nur Phasen vor mir, fasse also gar nichts mit den Fingern an. Bisher bin ich also noch nie durchs Stadtviertel geflogen.

Bei der beim Einzug vorgefundenen Lampe in der Diele liegt Grün-Gelb übrigens eindeutig an "Erde".

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Sorbas48  14.02.2012, 20:01
@lasera

ja - schön bebilderte ANLEITUNGEN wie man sie mehr als genug im Internet findet sind leider oft grundlegend und schon fast kriminell falsch. Es gibt genügend Bastler die der Meinung sind, sie müssen mit ihrem Halbwissen Unfug treiben und sind noch regelrecht stolz darauf.

Die zweipolige Messung (z.B. mit einem DUSPOL) schafft eindeutige Ergebnisse. Der von vielen Bastlern so hoch gelobte einpolige "Phasenprüfer" (unter Elektrikern als Lügenstift bezeichnet) zeigt auch statische Spannungen und oft auch keine, wo welche sind.

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lasera 
Beitragsersteller
 14.02.2012, 21:43
@Sorbas48

1) Mit "Anleitung" meinte ich nicht "irgendeine" aus dem Internet, sondern eine Anleitung, die mit in der Lampenpackung lag.

2) Einen zweipoligen Spannungsprüfer habe ich mir vor ein paar Stunden gleich mal besorgt...

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1978 galt noch das Motto "Hauptsache Lampe an!"

Hier kann man nur durch messen sicher sein was Sache ist. Grün/Gelb sollte immer der Schutzleiter sein, kann aber auch mal die Phase sein, also niemals den Farben trauen und immer nachmessen!

Braun und Schwarz sind "das selbe" wobei braun eher bei flexiblen Anschlußkabeln zu finden ist als in festen Verlegekabeln.

Die Farbenspiele mit den seltsamen Farben haben meist nur zu bedeuten "Bin I billig drangekommen".

Nebenfrage: Wenn ich in der Küche den Schutzleiter an die dafür vorgesehene Schraube anschließe, spielt es dann im Falle der Glühbirne (d.h. Lampe mit traditioneller Glühbirne) überhaupt eine Rolle, ob an den beiden anderen Kontakten das stromführende Kabel und der Nullleiter "so rum" oder "so rum" angeschlossen werden?? Falls ja, was passiert, wenn es "falsch" herum angeschlossen ist?

Gegennebenfrage: (oder Nebengegenfrage?) Spielt es eine Rolle ob man beim herausdrehen der Birne mit Phase oder mit Null in Berührung kommt?

Die Phase gehört an den Fuß der Fassung, die Null an das Gewinde. Nur bei Lampen mit Stecker gibt es einen Schutz gegen Verpolung, hier sind beide Anschlüsse am Fußpunkt der Lampe, die Birne verliert nach einer halben Undrehung allpolig den kontakt so dass das freigelegte Gewinde keine Spannung führen kann. Nachteil ist dass die Dinger gerne flackern wenn die nicht ganz festgeschraubt sind. Fassungen für feste Montage haben diesen Schutz nicht, hier ist unbedingt auf Polung zu achten!!!


Eichbaum1963  14.02.2012, 18:00

Grün/Gelb sollte immer der Schutzleiter sein, kann aber auch mal die Phase sein

Ohjaa: als Korrespondierende bei einer Wechselschaltung z. B., installiert von einem Fachbetrieb...

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Commodore64  15.02.2012, 10:48
@Eichbaum1963

Ja, das war bis in die 70er völlig normal. Selbst in den 80ern haben viele Elektromeister nicht einsehen wollen nach den aktualisierten Normen zu arbeiten, das alte System ist doch viel praktischer!

Bis in die 60er gab es noch:

  • Schwarz = Phase
  • Grau = "null" wenn's geht
  • Rot = mach was Du willst!
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Kauf Dir einen Fasenprüfer aus dem Baumarkt. Das ist so eine kleiner Schraubendrehter zum messen der Fasen. Dann gibt es keinen Irrtum.. Das grün gelbe oben ist +

Bei der Diele ist es ja auch klar: Grün gelb ist Plus.

Aber prüfen ist immer besser. Man weiss da nie genau welche Heimwerke da wie blöd was angeschlossen haben.


Eichbaum1963  14.02.2012, 18:04

Bei Wechselspannung gibts + und - nicht. Nur bei Gleichspannung.

Und Grün-gelb ist damit weder "Plus" noch Außenleiter ("Phase") sondern darf ausschließlich als Schutzleiter (PE) verwendet werden!

Und Phasenprüfer nennt man nicht von ungefähr auch Lügenstift.^^

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Weiß war noch nie eine offizielle Farbcodierung. Da wurde ein falsches Kabel verlegt, was nicht für den Hausbau gedacht ist.

Du musst schon überprüfen, wie die Adern angeschlossen sind. Das sollte man übrigens immer...

In der Diele ist die Deckenlampe kurioserweise mit folgenden Farben angeschlossen: Blau, BRAUN, grün-gelb - von weiß keine Spur.

Das ist nicht kurios, sondern die seit ca. 2003 gängige Farbcodierung. Vorher war der braune schwarz.


Gery67  15.02.2012, 16:11

"Weiß war noch nie eine offizielle Farbcodierung" Das stimmt nicht ganz. Vor gar nicht all zu langer Zeit war Weiss die gängige Kennzeichnung der dritten Phase (L3 oder T) in der ganzen Schweiz. Bis 2005 war die Farbfolge in der Schweiz nämlich: L1= Schwarz, L2= Rot, L3= Weiss. Erst durch die Anpassung an die Euro Normen wurde das eigene Farbsystem aufgegeben. Da kann es schon mal vorkommen das Weiss auch auf einer Lampenstelle eingezogen wurde. Und weiter war ganz früher (1978) der Schwarze eben nicht Schwarz, sondern Blau (dunkelblau) und der Weisse könnte ebenso ein vergilbter Gelber Draht sein, der früher (1978) eben nicht (hell-) blau war sondern eben Gelb. Dadurch ergibt sich eine gefährliche situation mit dem heutigen System, da heute der Hellblaue ein Neutralleiter ist und früher der dunkelblaue eine Phase (L1) darstellte. Das hat mit kriminell installieren oder billig installieren nichs zu tun, sondern einfach der Wandel der technischen Vorschriften im Laufe der zeit. Deshalb gilt bei jeder alten und/oder neuen Installation, Ausmesssen mit dem Duspol. Nur dann ist man wirklich sicher, die richtigen Drähte anzuklemmen.

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Welfensammler  15.02.2012, 21:55
@Gery67

OK, an benachbarte Steuerparadise habe ich nicht gedacht. ;-)

Ich kenne mich nur mit der deutschen VDE aus, die ist umfänglich genug = ca. 50 Aktenordner. Und das sind nur die wichtigsten.

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Welfensammler  14.02.2012, 20:01

Nebenfrage: Wenn ich in der Küche den Schutzleiter an die dafür vorgesehene Schraube anschließe, spielt es dann im Falle der Glühbirne (d.h. Lampe mit traditioneller Glühbirne) überhaupt eine Rolle, ob an den beiden anderen Kontakten das stromführende Kabel und der Nullleiter "so rum" oder "so rum" angeschlossen werden?? Falls ja, was passiert, wenn es "falsch" herum angeschlossen ist?

Der Birne ist das egal. Vorgeschrieben ist aber der Anschluss der Phase an den Fußkontakt. Der Grund dafür ist simpel: Wer die Birne herausdreht, kann dabei schnell mal das Gewinde berühren und einen gewischt bekommen.

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Sorbas48  14.02.2012, 20:17
@Welfensammler

selbstverständlich spielt das eine Rolle und dafür ist der Schutzleiter völlig belanglos.

Es geht darum, dass man an älteren Fassungen mit den Fingern an das Gewinde geraten kann, wenn kein Leuchtmittel eingeschraubt ist. Oft lässt sich dann auch garnicht feststellen ob EIN oder AUS geschaltet ist (Stichwort Wechselschalter). Da die wenigsten Laien die Sicherung ausschalten, wenn sie eine Glühbirne wechseln, stellt der Außenleiter am Gewind eine extreme Gefahr dar.

Bei neueren Fassung ist durch bauliche Maßnahmen vorgesorgt, dass man nicht so leicht an das Gewinde kommt und man hat außerdem eine Kennzeichnung der Anschlussklemmen mit N und L (oder blaue und braune Drahtenden) - die auch zwingend so angeschlossen gehören wie beschriftet/gekennzeichnet.

Diese Forderung steht zwar nicht mehr so ausdrücklich wie früher in der VDE, durch einige wesentliche Regeln in der VDE ist das aber nicht anders möglich. Siehe dazu auch:

http://www.gutefrage.net/tipp/aussenleiter-an-den-fusskontakt-einer-lampenfassung

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Das ist Deiner Lampe vollkommen egal, weil Du Wechselspannung hast.

Kannst es ausprobieren.

Wenn kein Strom eingeschaltet ist, halte den gelben und den weißen zusammen.

Fliegt der FI raus, dann weißt Du es genau.


Welfensammler  15.02.2012, 22:00

Nicht bei allstromsensitiven FIs. Die bleiben auch drin, wenn du N und PE zusammenhälst...

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