400V Spannung zwischen Phase und Nullleiter?
Guten Tag
Im Zuge von Renovierungsarbeiten soll eine Unterverteilung erneuert werden.
In dieser sind der Neutralleiter und der Schutzleiter mit einer Brücke verbunden. Um FI-Schalter zu verbauen sollte die Brücke entfernt werden. Entfernt man jedoch die Brücke, liegen zwischen Phase 2 und Nullleiter; und Phase 3 und Nullleiter 400V an.
An Phase 1 liegt in diesem Zustand 0V an.
Verbindet man PE und Neutrallleiter wieder, liegen zwischen jeder Phase und N 230V an.
Ich würde nun gerne Wissen woher dieser Fehler kommt, da das ja definitiv so nicht bleiben kann. Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen. Für den Umbau soll dann ein Elektriker beauftragt werden.
8 Antworten
Definitiv Elektriker machen lassen.
Was ich mir denke das der null nicht seperat geerdet ist. Und irgendwo zwischen Phase 1 und eben deinem Ende des Nulleiter der Stromkreis nicht unterbrochen ist. Was ja bedeuten würde das der Nulleiter zur Phase 1 wird. Was eben das verhalten erklären könnte.
Genau kann ich es dir aber nicht sagen.
Edit: imgrunde das was raredevil gesagt hat. Dem würde ich mich anschließen. Interessant fände ich hier die Verschaltung der brücke. Das wäre in meiner Ansicht nen Fehler. Weil eben genau so etwas passieren kann. Aber eventuell gibt es nen Grund es genau so zu tun.
Die Frage wäre eben warum das Ding an der PE Schiene ankommt und nicht eben an der N Schiene und dann der PE gebrückt wird?
Das Problem der PEN Unterbrechung würde natürlich nicht gelöst werden. Aber wenn die brücke nen Fehler hat. Wird aus dem N Leiter Keine Phase.
Die Frage wäre eben warum das Ding an der PE Schiene ankommt und nicht eben an der N Schiene und dann der PE gebrückt wird?
Weil es eben genau so Vorschrift ist. Der PEN kommt immer auf der PEN/PE-Schiene an und der N wird ab da abgegriffen. Das musste sogar schon bei klassischer Nullung so gemacht werden, das der PEN erst auf den Schutzleiterkontakt geht und OHNE Unterbrechung sogar in einem durch an den N. Bei Schraubklemmen war das auch möglich. Bei Federzugklemmen geht das heute nicht mehr. Deshalb darf bei Federzugklemmen eig auch keine klassische Nullung mehr angewendet werden. Auch wenn es bei Austausch keine Nachrüst/Änderungspflicht gibt, sollte mal eine defekte Steckdose in so einem Fall getauscht werden müssen...
dann ist der Nullleiter kein Nullleiter.
Eine Phase wird bestimmt zu einem Verbraucher geführt. Wenn der Nullleiter (heute Neutralleiter) im Verteilerkasten nicht angeschlossen ist, also in der Luft hängt, wird vom genannten Verbraucher über die Rückleitung (sicher den blauen Leiter) die zum Verbraucher geführte Phase zurückgeleitet. Wenn du zwischen einer anderen Phase und dem Neutralleiter, der auch auf dem Potential einer Phase liegt, Spannung misst, dann doch Phase1 <-> Phase2 und das sind 400V.
Schließe den Neutralleiter an den im Schaltkasten ankommenden Neutralleiter oder auch Schutzleiter an und du wirst 230V messen.
Hilfe!
Niemals in einer Hauptverteilung die grün-gelb / blaue Brücke entfernen, hier wird die Netzform TNS aus TNC gebildet und definiert.
Ohne N-Leiter zieht dir nun jede Unsymmetrie (hier: vorhandene Last zwischen L1 und N, zufälliger Zustand) den Sternpunkt weg - so dass nun angeschlossene Verbraucher mit bis zu 400V statt nur 230 V beaufschlagt werden können. Das ist ein sehr gefährlicher Fehler, brandgefährlich. Vorhandene Funkentstörfilter von ausgeschalteten Waschmaschinen oder Trocknern würden z.B. sofort "explodieren", ebenso die von ausgeschalteten, aber eingesteckten Bohrmaschinen oder anderen Antrieben.
Fazit: unbedingt die Netzformen noch mal anschauen, wenn es dein Fachgebiet sein sollte. Sonst: niemals so etwas machen, welch Leichtsinn!
Anmerkung:
SO schließt kein Fachmann einen Fi-Schutzschalter an, das ist allergröbster Unfug!
So lange der N in der Verteilung keinerlei Verbindung mit der Erdung VOR dem geplanten FI bekommt, kann entsprechend auch schon eine phasenverschobene Spannung sehr geringer Stromstärke gegenüber L2 und L3 zu solchen Messergebnissen führen.
Von daher muss die Brücke von N zu PE so lange gesetzt bleiben, bis der FI tatsächlich eingebaut wird.
Ein Multimeter hat in der Regel einen sehr hochomigen Innenwiederstand bei Spannungsmessungen im Messbereich von etwa 300 Volt, damit im Gerät höchstens ein paar MA während der Messung durchlaufen.
Was du hier hast ist offenslihtlich ein TN-C Netz. Hier sind Schutz- und Neutralleiter ein und das Selbe.
Wenn du jetzt die Brücke zwischen PE und N entfernst, dann ist der Neutralleiter in der Verteilung nicht mehr mit dem Netz verbunden. Hast du nun auf einer Steckdose (oder mehreren) in deiner Anlage einen Verbraucher, sagen wir an L1, dann geht der Strom von L1 über die Sicherung zur Steckdose, dann durch den Verbraucher, durch den Neutralleiter zurück auf die Sammelschiene. Beim Entfernen der Brücke wird dein N so quasi zu L1 Wenn du jetzt an einer anderen Steckdose sagen wir an L2 oder L3 misst, dann misst du quasi die Spannung zwischen L1 und L2 bzw. L3.
Willst du hier einen FI einbauen, musst du quasi die Brücke zwischen PE und N über den FI ziehen. Das bedeutet, du holst den N für den FI zugangseitig auf der PE schiene ab, führst ihn an den Eingang des FI und der Ausgang des FI geht dann an die N Schiene.
Ich ahne schon: du willst jetzt wissen, warum dann keine Spannung auf die N Schinee kommt, wenn der FI auslöst und den N unterbricht. Nun: Schaltet der FI aus, werden ja auch die Phasen unterbrochen! es ist also spannungsfrei.
lg, Anna
Den kann ich Dir schon sagen. Bei meinen Eltern ist es im Haus genauso und bei mir im Haus auch. Früher gab es die Vorgabe nicht, das TN-C-Netz im HAK zu trennen und ab HAK N und PE getrennt zu legen. Da wurde 4adrig bis in die UV gelegt und erst dort wurde TN-C in TN-S getrennt. PEN kommt auf PE-Schiene an, an da gehen nur noch PE in die einzelnen Stromkreise und die Brücke zur N-Schiene, auf der dann alle N aufgelegt wurden. Heute ist das so nicht mehr Standard. Da wird zur Sicherheit im HAK getrennt und der PE sofort getrennt verlegt. Die Gefahr der alten Verdrahtung ist eben genau die, dass bei PEN-Unterbrechung vor der UV auch die PE alle unter Spannung stehen. Das war auch die kleine Lösung, alte klassische Nullung aufzulösen, da man keine neue Leitung zur UV legen musste, sondern nur die Abgänge ab der UV zu den Endstromkreisen erneuern brauchte... Also Kostenersparnis aus alten Zeiten...