Fließt durch den Neutralleiter Strom?

10 Antworten

Neutralleiter ist keine Erdung aber ist mit dieser Verbunden .

Der Neutralleiter ist mit dem Sternpunkt des Transformators verbunden.

Bei Wechselspannung liegt sogar 325V an 230V ist ja der effektiv Wert der Spitzenwert ist höher also an der Phase.

Ja im Neutralleiter fließt nur Strom wenn ein Verbraucher dranhängt

Aber es gibt verschiedene Netzformen z.B. TN-C-S

https://de.wikipedia.org/wiki/TN-System

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 - (Physik, Elektronik, Strom)

Mit was ist der Neutralleiter verbunden? Wenn kein Strom drauf ist, kann man also einen der 2 Steckdosenlöcher gefahrlos anfassen? ( rein theoretisch )

Neutralleiter ist geerdet. (Irgendwo im Haus gibt es eine Potentialausgleichsschiene, mit der auch Wasserleitungen, Heizungsrohre etc. verbunden sind.

Bei Wechselspannung liegt doch vermutlich +230 und dann -230 auf der Phase.

Die Wechselspannung pendelt zwischen 230 V mal Wurzel 2 und -230 V mal Wurzel 2

Ist also der Neutralleiter nur unter Strom wenn ein Verbraucher angesteckt ist?

Auch dann ist er praktisch spannungslos (geringe Spannung durch Leitungswiderstand bedingt)

Wieso kann man die Stecker dann umdrehen und die Geräte funktionieren immer noch ?

Für ohmsche Lasten ist die Stromrichtung egal, bei elektronischen Geräten wird z.B. durch Gleichrichtung dafür gesorgt , dass es klappt.

Neutralleiter ist keine Erdnung, ist das richtig ?

Hab ich oben schon beschrieben.

Wenn Strom auf ihm fließt, wo geht der hin? Also ist der Spannungsunterschied höher als Erdung? oder ist Neutralleiter und Schutzleiter beide 0.

Auch der Schutzleiter ist geerdet. Fließt über ihn Strom ab merkt das der FI Schalter.

frei nach der Ü-Ei werbung:

Spannung Strom und Widerstand, das sind ja gleich drei dinge auf einmal!

Spaß bei seite. du verwechselst hier ein paar dinge bzw. wirfst sie in einen topf. die spannung ist der druck, der den strom gegen den widestand durch die leitungen drückt.

die wohl weit verbreiteste Netzform in Deuschtland ist das TN-C Netz. hier ist der sogenannte Mittelpunktleiter mit der Erdung des Hauses, dem Potenzialausgleich verbunden. im haus teilt sich das dann zwsischen neutral- und schutzleiter auf. ganz früher mal in den Steckdosen. später dann im Sicherungskasten, mittlerweile im Hausanschlusskasten. aber egal wie, der Neutralleiter ist mit der erdung verbunden, hat somit also keine spannung gegnüber der erde. fasst du ihn an, kann dawegen kein strom durch deinen körper fließen.

so viel zur theorie. in der praxis kann es aber sein, dass durch den eigenenen widerstand die spannung gegen erde ein wenig angehoben wird. das ist aber in der regel so wenig, dass man damit keinen merklichen stromschlag kriegen kann.

es gibt übrigens in deutschland auch noch andere netzformen wie TT, hier ist der Mittelpunktleiter nur im Trafohaus geerdet. daher kann der daran angeschlossene neutralleiter auch erhebliche spannungen gegen erde führen.

außerdem, wenn auch in deutschland fast ausgestorben, gibt es noch das 230 volt drehstromnetz. hier werden die verbraucher zwischen zwei phasen angeschlossen! dem entsprechend hast du zwischen jeder phase und der erde dann etas über 130 volt!

lg, Anna


Blume8576  25.04.2020, 19:48

Es kommt inzwischen wieder öfter vor das kleine Durchlauferhitzer zwischen 2 Phasen angeschlossen werden.

Peppie85  25.04.2020, 20:39
@Blume8576

die großen haben in der regel auch nur phasen und keinen neutralleiteranschluss.

lg, Anna

Es gibt unterschiedliche Stromsysteme - davon hängt die Eigenschaft und Funktiosnweise ab. Hier steht ein wenig dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/TN-System

In Deutschland ist das Netz grundsätzlich geerdet, das heißt, Neutralleiter ist zumindest Nahe 0V, die Erde wird als 0V definiert.

Ja, meist kannst du eines der 2 Steckdosenlöcher gefahrlos anfassen... sollte man aber trotzdem nicht tun. Es könnte zu einem Fehlerfall kommen und trotzdem deutliche Spannung drauf sein.

Geräte Arbeiten nur mit einer Spannungsdifferenz. Einmal hast du also: 230V-0V, bzw. -230V-0V, wenn du den Stecker umdrehst: 0V-230V bzw. 0V- (-230V). Du siehst, das macht keinen großen Unterschied.

Idealerweise gleichen sich die Ströme der verschiedenen Phasen im Neutralleiter aus. Wenn alle 3 Phasen gleichmäßig belastet sind, fließt der Strom nur über die Phasen. Wenn nicht ausgeglichen, dann über Neutralleiter oder Erde zum nächsten Trafo.

Bei meinen Eltern im Haus ist z.B. Neutralleiter, glaube ich, ca. 1-2V mehr als Erdpotential. Das sorgt dafür, dass der Fehlerstromschutzschalter raus fliegt, wenn man Neutralleiter mit Erde verbindet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Elektrotechnik und Informationstechnik, Hobbybastler

ProfDrDrStrom  25.04.2020, 17:54
Wenn alle 3 Phasen gleichmäßig belastet sind, fließt der Strom nur über die Phasen. Wenn nicht ausgeglichen, dann über Neutralleiter oder Erde zum nächsten Trafo.

So war einmal die Theorie. Bei ohmschen Lasten auch heute noch gültig. Aber da wir immer mehr Mischlasten haben, bekommen wir auch immer mehr Oberwellen in die Netze und die verhalten sich komplett anders als uns das lieb ist.

I.d.R. kann der normalsterbliche Elektriker diesen Anteil des Stroms auch nicht messtechnisch erfassen.

Auch Überspannungsableiter die an den Schutzleiter geklemmt werden sorgen zunehmend für Probleme, Stichwort: Isolationsmessung.