Warum immer *innen?
Vor kurzem haben wir im Unterricht ein Arbeitsblatt bekommen, was einen Text zum Vorlesen hatte, jedenfalls stand auf ihm immer hinter jedem eigentlich Geschlechtsneutralen Begriff ein "*innen".
Beim Vorlesen haben die Vorleser sich erstmal immer versprochen und dann, vermutlich weil es sie genervt hatte (bzw. sie es witzig fanden), das "*innen" extra laut betont.
Nachdem ist mir beim YouTube schauen aufgefallen, dass viele YouTuber (Öffentlich-rechtliche Kanäle ganz besonders) das auch so komisch/cring aussprechen.
Zum ersten Mal richtig aufgefallen ist mir, das übrigens in einer Doku wo mit einer Gruppe Ärzten geredet wurde und die Gruppe aus Männlichen & Weibchen Ärzten als Ärztinnen bezeichnet wurde.
Nach etwas Recherche hab ich herausgefunden das diese "Gender-Sternchen" dazu da sind das Frauen nicht mehr Diskriminiert/Sexuellbenachteilgt werden, ich denke das es ergibt keinen Sinn ergibt und nur umständlich ist, Geschlechtsneutralen Begriffe sind Geschlechtsneutralen Begriffe und da ist nichts Diskriminiert oder Benachteiligend jeder wird durch ein "Mitbürger" angesprochen.
Im Text ist das ja noch die eine Sache, wenn man am Anfang sagt "Sehr Geehrte Mitarbeiter*innen " oder so ähnlich ist das ja okay aber vor jedes Neutrale Wort?
Nun wenn das aber gesprochen wird, wie in den Videos, ist das einfach nur falsches Deutsch.
(So wie "Kina" & "China" )
Wenn versucht wird Männer und Frauen, mit Weiblichen Begriffen gleichzeitig anzusprechen, dann ist das meiner Meinung nach Cringe.
Mich würde es jedenfalls sehr interessieren was es da so für andere Argumente gibt (Pro/Contra) , außerdem wie Finde Ihr das "*innen"?
Würde mich über Antwort*innen freuen.
:-)
28 Stimmen
15 Antworten
Gendergerechte Sprache wird von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Diese Sprache wird aber gerade an Hochschulen und mittlerweile auch in den Medien gehyped. Dadurch entsteht der Eindruck, als sei diese Sprache allgegenwärtig.
Es wird überhaupt mit den Bezeichnungen übertrieben. Auch bei Stellenangeboten finde ich das "div" dermaßen unsinnig, es reicht doch, wenn da angezeigt wird, daß männliche oder auch weibliche Personen eingestellt werden, also jeder den Beruf ausüben kann. Wenn das nicht möglich wäre, weil zu schwer für weibliche Personen, könnte man das extra begründen.
Es ist auf jeden Fall sehr viel höflicher und rücksichtsvoller, Frauen und alle anderen in die Sprache miteinzubeziehen. In einem Fließtext ist es zwar hinderlich, aber es ist gerade in Anreden oder so echt wichtig. Ich mein, bisher wurden Frauen immer aus der Sprache ausgeschlossen. Soweit ich weiß hat es tatsächlich einen positiven Effekt auf die Leute, wenn sie in der Sprache miteinbezogen werden.
Bisher war es ja in der Grammatik so, dass sobald ein Mann in der Gruppe war oder das Geschlecht der gemeinten Personen unbekannt war, die männliche Form verwendet wurde. Ist das nicht super beleidigend, dass man trotz der Mehrzahl in der Sprache keine Bedeutung hat? Und so werden durch das * und durch die Lücke in der Sprache alle mit einbezogen, jeder hat Bedeutung.
Im Deutschen wird um gemischte Personengruppen anzusprechen traditionell das generische Maskulin gebraucht, also nur die maskuline Pluralform. Dass damit beide Geschlechter angesprochen werden, wenn die Bezeichnung nicht weiter explizit auf Männer eingeschränkt wird, war ursprünglich einmal Common Sense. Das hat sich erst in den letzten Jahren verändert. Meiner Erfahrung nach stören sich aber die allermeisten Frauen auch heute nicht daran, in der Gruppe mit der maskulinen Form bezeichnet zu werden, was zeigt, dass es eine persönliche Entscheidung ist, ob man sich von einem Wort bzw. einer Wortform beleidigt fühlt oder nicht. Ich persönlich findet das Gendersternchen und das Binnen-I füchterlich nervig, weil es den Lesefluss stört und man es nicht einmal richtig aussprechen kann. Noch dazu entstehen dadurch falsche Wortformen, z. B. Arzt*innen. Dementsprechend werde ich es auch niemals benutzen. Noch nerviger sind aber eigentlich neutrale Begriffe, die zwecks gendergerechter Sprache umgestaltet werden, z. B. Gast und Gästin. Gast ist ein neutraler Begriff, der Männer und Frauen umfasst. Dass er zufällig maskulin ist, hat nichts mit Gendergerechtigkeit zu tun, sondern mit Grammatik. Diese Umformungen sind meiner Meinung nach ein Versuch, einen Sprachwandel zu erzwingen. Wer sich ein bisschen mit Sprachgeschichte auskennt, der weiß jedoch, dass sowas in freien Gesellschaften nicht funktionieren kann, weil sich eine gesprochene Sprache nicht von einem Tag auf den nächsten ändern lässt und man dem Sprachgebrauch nichts so einfach aufzwingen kann. Das haben einige Wellen des deutschen Sprachpurismus in der Vergangenheit bewiesen.
Zeitverschwendung. Aber man will ja den Schein wahren, dass es die Sprecher interessiert.