Warum hört man nichtsmehr von Scientology?

3 Antworten

Weil Scientology fast tot ist. 

Erst gestern gelesen: Ein paar Ex-Scientologen hatten sich kürzlich den Spaß gemacht, auf der PAC-Base zwischen 8:30 Uhr bis 9:00 Uhr, also eine halbe Stunde vor Kurs- und Auditing-Beginn, die Anzahl der ankommenden Scientologen zu zählen, welche keine Sea-Org-Uniform trugen. Die PAC-Base besteht unter anderem aus 3 Scientology-Service-Organisationen, die einst zu den größten der Welt zählten: LA Org (Scientology-Kirche Los Angeles), ASHO (American Saint Hill Organization) und AOLA (Advanced Organization of Los Angeles). Gesamtanzahl der Leute ohne Sea-Org-Uniform: 5! Drei davon gingen in die LA-Org, welche nicht mit Sea-Org-Mitarbeitern bemannt ist. Das heißt, selbst diese 3 Leute könnten Mitarbeiter, d.h. nicht zahlende Scientologen sein. 

Das Scientology-Schiff Freewinds war angeblich schon seit einem Jahr nicht mehr auf dem Meer – keine Kunden und somit kein Geld für Treibstoff. Die Mitarbeiter-Moral ist auf einem historischen Tiefpunkt. 

Nach jahrelangem Versteck-Spielen wagte es Sekten-Chef David Miscavige kürzlich mal wieder, zu einer Internationalen Veranstaltung in Flag (Clearwater) zu sprechen. (Laut seinen Anwälten war er vor geraumer Zeit erkrankt und konnte nicht einmal zu Gerichtsterminen erscheinen, nachdem ihm eine Klageschrift überreicht worden war.) Gewöhnlich wird zu solchen Anlässen die Ruth-Eckard-Halle mit 2180 Sitzplätzen gemietet. Diesmal reichte augenscheinlich das Flag-Auditorium, das wohl um die 700 Sitzplätze haben dürfte, bestenfalls 1000. Wenn man genug Mitarbeiter da reinpfercht, fällt es nicht allzu sehr auf, dass auch dieser Ort fast leer wäre, wenn man ihn ausschließlich mit zahlenden Kunden füllen wollte. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt des Scientology-Hypes wurde 1993 ein ganzes Stadion mit über 10.000 Scientologen in Los Angeles gefüllt. 

Wie sehr Scientology im Vergleich dazu in Deutschland geschrumpft ist, kann ich nicht genau sagen, geschrumpft ist sie aber über die Jahre auf jeden Fall. Ich kann nicht erkennen, dass sich dieser Trend umkehren wird. 

Das Eingemachte, das heißt „Top-Secret“ Insider-Daten, wurden schon kurz nach der Flucht-Welle von der Int Base in Kalifornien um das Jahr 2008 herum von Ex-Int-Base-Mitarbeitern bekannt gemacht. Den Höhepunkt der Info-Welle über die Zustände innerhalb der Scientology wurde um das Jahr 2013 erreicht – mit der berühmt berüchtigten E-Mail von der Ex-Cheffin der Flag Service Org, Debbie Cook, sowie ihren späteren Aussagen vor Gericht. Etwa zeitgleich erschienen auch Bücher von Amy Scobee, Jenna Miscavige und Leah Remini sowie die Blogs von Mike Rinder und Marty Rathburn, welche in Sachen Scientology keine Fragen mehr offen ließen. 

Von daher gibt es über Scientology nichts Neues mehr zu berichten.  


DetlefRuchatz  30.05.2022, 00:43

Kleine Korrektur. Wie ich gerade herausfand, ist auch LA Org seit 2014 eine Sea-Org -Organisation. Wie auch immer – es ändert nichts am Gesamtbild.

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Weil eben in der medialen Welt jedes Thema eben irgendwann mal an Reiz verliert und somit "ausgelutscht" ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Piet77890 
Beitragsersteller
 27.05.2022, 01:17

Sehe ich genauso, aber wie kommt es das solche Themen erst so publik werden. Doch nicht nur durch bekannte Schauspieler, manchmal wünschte ich echte Berichterstattung durch echten Journalismus. Heute scheint ohneWerbung nichts mehr zu laufen

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Weil Tom Cruise momentan nicht auf Promo Tour für einen seiner Filme ist.