Warum heißt es SOGENANNTES Dehnungs-h?
Warum "sogenanntes" Dehnungs-h?
Also das ist eine Zusatzaufgabe und ich überlege und habe auch schon gesucht, aber ich finde dazu nichts...welchen Sinn hat es, dass man speziell oftmals vom "sogenannten" Dehnungs-h spricht? Also warum das "sogenanntes" davor?
4 Antworten
Die Hervorhebung von 'sogenannt' (abgekürzt oft 'sog') hat die Funktion, einen Begriff besonders hervorzuheben. 'Sogenannt' ist das Signal, dass es innerhalb des Satzes metasprachlich um ein Wort geht, das zum Thema gemacht wird.
Diese metasprachliche Verwendung von Sprache gehört deutlich gekennzeichnet, wofür ansonsten Anführungszeichen oder Kursivschrift zur Hervorhebung reichen müssen. (Metasprache ist 'Sprache über Sprache').
Leute, die im schreibenden Gewerbe tätig sind (Autoren, Journalisten) kennen diese Regeln gut. Hier vermisse ich oft das Wissen darüber.
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Mit der Bezeichnung "sogenanntes 'Dehnungs-h' wird nicht allein der Buchstabe 'h' angesprochen, sondern seine Signalfunktion gleich mit: hier ist die Dehnung eines voranstehenden Vokals (Selbstlaut) gemeint, der dadurch 'lang' ausgesprochen wird.
Als Beispiel - nicht für 'h', aber für 'e' - fällt mir gerade der Name Lueg ein (Ernst Dieter Lueg, ex-Leiter des Bonner WDR-Fernseh-Studios): dieser Name wird nicht Lüg, sondern mit langem 'u', also Luug ausgesprochen (diese mögliche Doppeldeutigkeit wurde gern für Assoziationen genutzt, *scherzhaft gemeint).
Wenn ich es richtig sehe, liegt im Falle von 'sogenanntes 'Dehnungs-'h' sogar doppelte metasprachliche Verwendung vor: sowohl 'sogenannt' als auch Dehnungs-h sind Hervorhebungen.
Ich hoffe, das bringt dich weiter :-)
Auch wenn es viel zu formulieren gab: gern geschehen!
('Danke' lässt sich übrigens auch anklicken :-)) - wieder ein metasprachliches Beispiel *lach)
Ich vermute mal, dass es von einigen "sogenanntes" genannt wird, weil sie meinen, dass das Dehnungs-h überflüssig ist. Sie gehen davon aus, dass diese Worte auch ohne das h lang ausgesprochen werden müssten.
Mir drängt sich der Verdacht auf, dass es auch solche Leute waren, die bei der Rechtschreibreform dem schönen deutschen Wort 'rauh' das 'h' am Ende geklaut haben. So dass ein rauer Wind jetzt ähnlich klingt wie ein blauer Himmel.
Nach meinem Empfinden gibt es mehr als zwei Vokallängen und gedehnte Vokale sind länger als einfach lange. Ich mache einen Unterschied in der Aussprache von Wal oder Wahl und viele andere auch.
Interessant: ich nehme das auch so wahr: war - wahr; Ruth - ruht.
Unterschiedlich gelängt!
Von mir aus könnte man "sogenanntes" weglassen.
Geht es dir darum?
Es ist eine Aufgabe, mir persönlich ist es relativ egal. Aber es hat angeblich einen genaueren Sinn und das "sogenannte" davor auch eine Bedeutung.
Vielleicht weil es kein sprachwissenschaftlicher Begriff ist.
Vielleicht weil sie meinen, dass der Vokal nicht gedehnt ausgesprochen werden sollte, sondern nur so lang wie ohne das 'h'. Ich teile diese Meinung nicht.
Dialekte sind ja meist regionale Besonderheiten. Ob die Dehnung mit h beim Sprechen berücksichtigt wird, ist eher quer durch alle Landschaften vom einzelnen Sprecher abhängig. Wie ja auch sonst das Sprachtempo recht unterschiedlich ist.
Was mir aber gerade bei Dialekten einfällt: Der Wiener Schmäh wäre als Schmä nicht mal halb so schön.
Weil es so genannt wird. Ganz clever, kein Beispielwort zu liefern.
Gut. Und nun lass mal das H weg. "Denen kann es nicht schaden." Es ist ein anderes Wort, klingt aber genauso.
Nein. Keineswegs. Aber ich habe es bewusst als Gegenbeispiel gewählt, eben WEIL es gleich klingt. Lies dir mal die Definition von "Dehnungs-H" durch.
Was hat der Klang mit der Definition zu tun? Es hängt vom Sprechverhalten ab. Manche dehnen Worte mit Dehnungs-h und dann gibt es welche, denen ist es zu anstrengend, Unterschiede zu machen.
Also hast du die Definition NICHT gelesen. Na meinetwegen. Ich guck jetzt Oceans 11.
Danke! Hat echt geholfen :)