Warum hat Hund, 7 Monate, Angst nach draußen zu gehen?
Hallo allerseits,
wir haben vor 4 Wochen einen Hund aus dem Tierheim geholt. Er ist schon unser 5. Hund, aber bei ihm stossen wir an Grenzen. Er kommt aus Rumänien, Basset/Labrador- Mix. Er ist total lieb, verspielt und hat überhaupt keine Probleme mit unserer 2 -jährigen Hündin. Sie spielen sogar ständig miteinander. Sobald aber Gassi gehen angesagt ist, geht er zwar bis an die Türe, lässt sich anleinen, geht auch nach draussen vor die Tür. Aber dann bleibt er wie angewurzelt sitzen. Keine Chance, ihn von der Stelle zu bekommen. Wir haben es mit Leckerchen versucht, aber aus Angst nimmt er keine. Da wir einen Garten haben, der vor der Haustür ist, geht er also höchstens bis dort, verrichtet sein Geschäft und zieht wieder rein. Unser Hündin versteht sein Verhalten nicht und zwickt ihm deshalb immer in die Ohren. Ins Auto steigt er sofort ein. Da hat er null Angst. Sobald er aber raus soll und es geht zeitgleich jemand am Haus vorbei, hat er Panik, fängt an zu bellen. Wir haben den Eindruck, dass er nach draußen möchte, hat aber Angst. Was können wir da machen??
5 Meter Leine hat er, aber wenn er Angst hat und rennt, zieht er uns den Boden unter den Füssen weg. Wer hat da Tipps, damit das irgendwann mal klappt?
4 Antworten
Der Hund ist unsicher weil er das Gassigehen vermutlich gar nicht kennt. Er wird wahrscheinlich in Rumänien in einem Shelter gelebt haben und kennt aus seiner Zeit im Tierheim nur die unmittelbare Umgebung des Tierheims und ist dort vielleicht sogar gut mitgelaufen.
Behandel ihn wie einen Welpen: Geh vorerst nur mit ihm in den Garten und warte ab, ob der Hund sicherer wird wenn er länger bei euch lebt. Hunde aus dem Auslandstierschutz brauchen vor allem Zeit und Geduld.
Besteht das Problem auch wenn ihr mit dem Hund in ein unbekanntes Gebiet fahrt oder nur wenn ihr direkt von Zuhause losgeht?
Das ist ein ziemlich typisches Verhalten für Welpen die nicht gut sozialisiert sind und ein Hund aus dem Auslandstierschutz kann nicht gut sozialisert sein.
Ich würde mit dem Hund wegfahren wenn das deine Zeit zulässt und den Hund sonst in den Garten lassen.
Unsicheren Hunden helfen kleine Aufgabe, die sie bewältigen können um sicherer zu werden. Das können Gegenstände zum drauf- oder drüberspringen sein oder ein unbekannter Untergrund oder z.B. Leckerchen, die unter einem Handtuch versteckt sind. Der Hund muss dabei eine Lösung finden an die Leckerchen zu kommen. Du hilfst dem Hund natürlich falls er lieber gar nichts macht als etwas falsches.
Der Hund wird schlechte Erfahrungen gemacht haben oder aber er hat keinerlei Sozialisierung erhalten und deshalb hat er panische Angst.
Einerlei, was die Ursache ist, braucht ihr professionelle. Holt euch einen gewaltfrei arbeitenden Hundetrainer ins Haus.
So ein Verhalten kenne ich von meiner Hündin, die 4 Jahre nicht nach draussen gekommen ist.
Mit viel Liebe und Geduld ging's.
Mittlerweile ist sie nicht mehr zu bremsen, wenn ich das Halsband in die Hand nehme.
Läuft mittlerweile sogar ohne leine
Und wenn ihr mit dem Auto vors Haus kommt? Dann steigt er angstfrei einem. Dann fahrt ihr etwas weg, Gassi. Geht das? Dann immer so, aber immer weniger weit vom Haus halten und Gassi beginnen. Bis ihr quasi nur noch 5 m weit fahrt und er merkt - ich kann problemlos von zuhause aus loslaufen?!
Wenn das unbekannte Gebiet ein Wald ist, wo kaum Menschen sind, dann läuft er. Sobald er aber bei uns draussen ist, setzt er sich hin und will nicht laufen. Garten ja, aber weiter nicht...