Warum hat Gott nicht Krieg und Folter verboten?


16.06.2024, 11:11

Die Frage richtet sich an Christen.

4 Antworten

Jesus ist sehr wohl gegen Krieg und Folter vorgegangen - aber eben nicht so, wie man es erwarten würde.

Er forderte alle Menschen auf, einander zu lieben. Ausdrücklich schloss er dabei auch Feinde mit ein - wer seine Feinde liebt, kann nicht Krieg gegen sie führen.

Er forderte zudem seine Jünger auf, selber keine Gewalt auszuüben - jedoch sollten sie duldsam Grausamkeit von anderen hinnehmen, sofern sie das tun, um ihrem Glauben treu zu bleiben.

Jesus hat also, anstatt einfach weitere Verbote auszusprechen, stattdessen Gebote hinterlassen, welche Verbote überflüssig machen.


Mayahuel  16.06.2024, 11:22
Er forderte alle Menschen auf, einander zu lieben.

Biblische Nächstenliebe erlaubt Sklaverei. Im Alten und Neuen Testament.

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Mayahuel  16.06.2024, 11:25
@LastDayofEden

Sklaverei ist ein Verbrechen an die Menschheit. Die Bibel verurteilt Sklaverei nicht.

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LastDayofEden  16.06.2024, 11:41
@Mayahuel

Es ging um Folter. Ein Sklave wird nicht zwangsläufig gefoltert. Du kannst eine eigene Frage einstellen zum Thema Chrsitentum und Sklaverei, aber hier ist das nicht das Thema.

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Silicium58  16.06.2024, 12:03
@Mayahuel
Die Bibel verurteilt Sklaverei nicht

Keine Religion macht das, oder?

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Mayahuel  16.06.2024, 12:06
@Silicium58
Keine Religion macht das, oder?

Koran und Bibel erlauben Sklaverei.

Was es sonst noch für Positionen im Polytheismus gibt, weiß nicht.

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Silicium58  16.06.2024, 12:13
@Mayahuel

Der Hinduismus stört sich ebenfalls nicht daran, und die lamaistischen Buddhisten haben darin auch kein Problem gesehen.

Polytheisten glauben meiner Erfahrung nach sowieso, was sie gerade wollen.

Vielleicht gibt es eine Affinität zwischen Religion und Sklaverei. So gibt es auch eine Verwendung für die, welche als "ungläubig" gelten.

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LastDayofEden  16.06.2024, 12:25
@Silicium58

Ich weiss gar nicht, ob Sklaverei überhaupt irgendetwas mit Religion zu tun hat. Sklaverei war in sehr vielen antiken Kulturen üblich - die Religionen haben das wohl mehr oder minder eher stimmschweigend als gegen hingenommen.

Das Christentum hat zumindest explizit Sklaven den Freien vor Gott gleichgestellt - eine der vielen anarchistischen Züge des Christentums, welche wohl beteiligt waren daran, dass es so beliebt war und sich rasch ausbreitete: https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/GAL.3

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Nofear20  16.06.2024, 12:49
@LastDayofEden
Es ging um Folter. Ein Sklave wird nicht zwangsläufig gefoltert.

Aber ein Sklave kann entlassen werden, wenn der Sklavenhalter ihn durch Schläge beschädigt hat. Was auf den ersten Blick sozial wirkt, ist Pragmatismus. Ein beschädigter Sklave kann wohl nicht mehr die volle Arbeitsleistung bringen.

(2. Mose 21,26): "Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin ins Auge schlägt und zerstört es, der soll sie freilassen um des Auges willen."

Wenn ein Sklave durch Mißhandlung stirbt, dann kommt der Sklavenhalter ungeschoren davon, wenn der Sklave nicht direkt stirbt sondern erst 1-2 Tage später.

(2. Mose 21,20-21): "Wer seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, der soll dafür bestraft werden. Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht dafür bestraft werden; denn es ist sein Geld."

Auch das Neue Testament ändert nichts Prinzipielles an der Sklaverei.

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Silicium58  16.06.2024, 12:54
@LastDayofEden

Ich bin kein gläubiger Mensch. Wie ich das Christentum verstehe, ist es eine aufgeklärte Religion, mit der Sklaverei schwierig zu rechtfertigen ist. Dennoch gab es genügend christliche Sklavenhalter, aber Religion und Heuchelei gehen m.M.n. sowieso Hand in Hand.

Frühe Religionen (wie ich sie sehe) haben ihre Anhänger auch schon über andere Menschen gestellt. Damit ist eine Grundbedingung für Sklaverei bereits erfüllt.

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LastDayofEden  16.06.2024, 13:07
@Silicium58

Ich glaube nicht, dass der Mensch eine Rechtfertigung braucht, um sich über andere zu stellen und sie zu versklaven. Denn woher kamen denn die Religionen? Die fielen ja nicht vom Himmel, auch wenn das in den Schriften so steht. Die wurden von Menschen gemacht.

Und darin haben sie das festgesetzt, was sie (bereits schon) glaubten.

Wenn Atheisten behaupten, Religionen hätten aus Menschen etwas anderes gemacht, als was Menschen sowieso schon sind, dann gehen sie ja davon aus, dass Informationen von ausserhalb der Menschheit zu den Menschen gelangt sind - also unsichtbare Kräfte gewirkt haben.

Und das umgekehrt ist ja genau das, was sie als Prämisse ablehnen.

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Silicium58  16.06.2024, 13:16
@LastDayofEden
Ich glaube nicht, dass der Mensch eine Rechtfertigung braucht, um sich über andere zu stellen und sie zu versklaven

Stimmt, das hätten die frühesten Menschen allein mit Keulen durchsetzen können.

Aber Religion verhindert, die Praktiken zu hinterfragen.

Denn woher kamen denn die Religionen?

Aus meiner Sicht ist Religion evolutionärer Natur. Jede sozial in größeren Verbänden lebende intelligente Spezies wird sie entwickeln, wenn sie merkt, dass ihr Leittier nicht unfehlbar ist, und sein Tod endgültig.

Wenn Atheisten behaupten, Religionen hätten aus Menschen etwas anderes gemacht, als was Menschen sowieso schon sind [...]

Ich habe das noch nie einen Atheisten sagen hören. Ich halte es für nicht richtig.

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LastDayofEden  16.06.2024, 13:31
@Silicium58
Aber Religion verhindert, die Praktiken zu hinterfragen.

Anscheinend ist genau das Gegenteil der Fall: In der Bibel kann man nachlesen, dass die Leute auf der Basis des Christentums anfingen, Sklaven als gleichwertig zu behandeln, da dies so in der Bibel steht.

Daraufhin hat Paulus sich dagegen verwahrt, weil er schliesslich der Boss war und schauen musste, dass seine Schäfchen artig blieben. Das begründete er wiederum mit einer (gottgewollten) Sozialordnung.

Daraus ersieht man: Menschen haben ihre eigenen Religionen zu allen Zeiten nach ihrem eigenen Gutdünken ausgelegt. Es gibt keine feststehenden Regeln.

Gerade kürzlich habe ich gelesen, dass im AT die Todesstrafe eindeutig und unmissverständlich für diverse Vergehen gefordert wird. Trotzdem geht die Geschichtsschreibung davon aus, dass diese Todesstrafen schon zu Zeit von Jesus nicht mehr praktiziert wurden - obwohl es eindeutig und ohne Interpretationsspielraum in der Bibel steht.

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Silicium58  16.06.2024, 14:06
@LastDayofEden
Anscheinend ist genau das Gegenteil der Fall: In der Bibel kann man nachlesen, dass die Leute auf der Basis des Christentums anfingen, Sklaven als gleichwertig zu behandeln

Ich bezog mich damit auf die frühesten Religionen, die meinem Verständnis nach mit der Entwicklung komplexerer Sprache einhergingen. Damit werden sie älter sein als 50.000 Jahre, wahrscheinlich deutlich älter.

Über das soziale Geflecht damals ist heute nichts bekannt, aber deren Welt wird robuster gewesen sein als die der römischen Welt vor 2000 Jahren, und ärmer an Ethikern und Predigern.

Die ältesten in Fragmenten überlieferten Religionen zeigen einschüchternde Naturgötter, die mit ihren Bestien drohen. Auch und vor allem den Besiegten..den zukünftigen Sklaven. Religionen haben Strukturen geschaffen, welche die Kultführer dann relativ frei gestalten konnten.

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LastDayofEden  16.06.2024, 14:12
@Silicium58
Ich bezog mich damit auf die frühesten Religionen, die meinem Verständnis nach mit der Entwicklung komplexerer Sprache einhergingen. Damit werden sie älter sein als 50.000 Jahre, wahrscheinlich deutlich älter.

Ach so, das konnte ich nicht wissen. Damals gab es allerdings noch keine Religionen. Diese entstanden erst mit der Sesshaftigkeit. Und wann genau die Sprache und komplexere Sprache entstand, weiss man auch nicht. Schriftliche Zeugnisse gibt es auch erst seit der Sesshaftigkeit.

Über das soziale Geflecht damals ist heute nichts bekannt, aber deren Welt wird robuster gewesen sein als die der römischen Welt vor 2000 Jahren, und ärmer an Ethikern und Predigern.

Das ist reine Spekulation.

Die ältesten in Fragmenten überlieferten Religionen zeigen einschüchternde Naturgötter, die mit ihren Bestien drohen. Auch und vor allem den Besiegten..den zukünftigen Sklaven. Religionen haben Strukturen geschaffen, welche die Kultführer dann relativ frei gestalten konnten.

Fragemente aus Altägypten zeigen enthauptete Besiegte. Diese wurden vom Pharao enthauptet, nicht von einem Gott. Sklaverei war nach heutigem Stand in Ägypten unbekannt. Und ich glaube auch nicht, dass es ältere Überlieferungen von Religionen gibt als das Alte Ägypten.

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Silicium58  16.06.2024, 15:03
@LastDayofEden
Das ist reine Spekulation

Klar, denn wir wissen über diese Zeit nichts. Es ist ebenso spekulativ, wenn du entschieden sagst, es habe damals noch keine Religion gegeben. Ein Zusammenhang zwischen Sesshaftigkeit und spirituellem Kult ist ebenfalls nur eine Hypothese.

Fragemente aus Altägypten zeigen enthauptete Besiegte. Diese wurden vom Pharao enthauptet, nicht von einem Gott

Der Pharao war Gott und Mensch (die Christen übernahmen das), und die Darstellung wird auch die tiergesichtigen Gottheiten zeigen, die ihren Ursprung im prädynastischen Ägypten hatten.

Soweit ich es weiß, gibt es aus dieser Zeit nur wenige Fragmente, welche auf die Vorläufer einer Stammesgöttin hinweisen sollen, die viel später im Alten Reich als Sechmet bekannt war. Sie soll sehr reizbar gewesen sein, was ich auch für naheliegend halte - in einer Umgebung, in der kaum jemand Dreißig wird und der Tod allgegenwärtig ist.

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wird das nicht im alten Testament verboten...

JHWH war im AT ein Kriegsgott. In der ältesten biblischen Literatur besitzt er Eigenschaften, die normalerweise Wetter- und Kriegsgöttern zugeschrieben werden. Er befruchtet das Land und führt Armeen gegen die Feinde Israels.

Die frühen Israeliten waren polytheistisch und verehrten Jahwe neben einer Vielzahl kanaanitischer Götter und Göttinnen, darunter El, Aschera und Baal.

In der Bibel wird in Ri 10,16 beschrieben, dass die in Israel lebenden Stämme im Krieg einzig JHWH, den Gott des Alten Testaments, als Kriegsgott huldigen, nach dem Krieg aber zur Verehrung der Ortsgötter zurückkehren. In den politischen Krisenzeiten des zunehmenden assyrischen Drucks im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. habe sich daraus der Monotheismus der Hebräer entwickelt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Monotheismus

Die Frage richtet sich an Christen.

Ups, übersehen ...

Warum wurde Krieg und Folter niemals von Gott verboten?

Deutlicher als Jesus es mit seinem wichtigsten Gebot ausdrückte, kann man es wohl nicht sagen:

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Da ist es unmissverständlich klar, dass Krieg und Folter sicher nicht im Sinne Gottes sind.

Das wünscht sich Gott, gemäss Galater 5, von den Menschen.

Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe, Freude und Frieden; Geduld, Freundlichkeit und Güte; Treue, 23 Nachsicht und Selbstbeherrschung. Ist das bei euch so? Dann kann kein Gesetz mehr etwas von euch fordern![

(((JESUS CHRISTUS SELBST))) wurde GEKREUZIGT! Obwohl er nur den Menschen geholfen hat und wunder getan hat. Da sieht man das der mensch das bösartigste geschöpf auf erden ist.

Jesus meinte das sein reich nicht von dieser welt ist. (Johannes 18,36)

Diese welt ist eine gefallene welt und gott hat gesagt das diese gefallene welt bald gerichtet wird.

Also bringt es nichts diese welt zu verbessern, weil es unmöglich ist weil satan diese welt beherrscht. Wir können nur so viele menschen wie möglich zu jesus führen.

Amen ,Jesus, gott selbst war auf der erde und hat alle sünden der menschen vergeben, alle die ihn im glauben aufnahmen. Gepriesen sei der herr jesus christus in ewigkeit , amen.