Warum hat Deutschland ein Dreigliedriges Schulsystem?

13 Antworten

Das deutsche Schulsystem wurde auch schon häufig von außen und innen kritisiert, dass es soweit ich mich erinnere zu den unfairsten Europas gehört. Es ist u.U. einfach überholt. Ein "deutsches" Schulsystem gibt es ja gar nicht. Und soweit ich weiß gibt es ja auch bereits Bundesländer die das dreigliedrige Schulsystem abgeschafft haben bzw. es wollen. Aber auch im Schulsystem gilt nunmal, egal ob dreigliederig oder nicht. Wer kein Geld hat der wird auch nicht aufs Gymnasium gehen und nicht studieren. Das ganze stellt sich für mich als eine Art teufelskreislauf dar. Die Kinder reicher Eltern werden mit stark erhöhter Wahrscheinlichkeit auch wieder studieren. Und andersrum.

australian

Hier noch ein ganz interessanter Artikel dazu.

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bertelsmann-studie-deutschlands-schulsystem-ist-unfair/6315526.html


Anonymous4ever  22.04.2012, 22:45

Wer kein Geld hat, geht nicht auf das Gymnasium? So war es früher. Heute gehen auch ärmere auf das Gymnasium.

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australian  22.04.2012, 22:53
@Anonymous4ever

Mag sein, dass es früher noch schlimmer war, aber scheinbar hast du im detail keinen Einblick. Was soll denn eine Familie sagen die kaum über die Runden kommt ? ... Ja Sohn mach Abi geh studieren wir füttern dich schon noch 6 Jahre durch. Eben nicht. Da heißt es - in vielen Fällen - mach eine Ausbildung damit du selber was verdienst, weil wir es so finanziell kaum schaffen.

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Idney  22.04.2012, 23:06
@australian

Für solche Fälle gibt es BAföG. Wer nicht einsieht, dass man mit einer besseren Bildung auch bessere Chancen hat Geld zu verdienen, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Zudem es nicht die Entscheidung der Eltern ist, ob ihre Kinder studieren gehen, oder nicht.

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Kapaun  22.04.2012, 23:12
@australian

Tatsächlich ist das Problem ein völlig anderes: Deutschland war in den 50er und 60er Jahren ein sozial extrem durchlässiges Land. Viel, viel durchlässiger als etwa Frankreich oder Großbritannien. Nach dem Krieg wurde buchstäblich das Unterste nach oben gekehrt. Das führte dazu, dass die Aufsteigerbiographie in den 70er und 80er Jahren beinahe der Normalfall war. Und es führte dazu, dass praktisch jeder, der auch nur ein bisschen was auf dem Kasten hatte, über die soziale Schicht seiner Eltern hinauswuchs.

Mit der logischen Folge, dass in der gegenwärtigen sozialen Realität bei "denen da unten" nur noch ein vergleichsweise geringes Aufsteigerpotenzial da ist. Es fehlt nicht an der Möglichkeit, es fehlt an der Kompetenz.

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australian  22.04.2012, 23:12
@Idney

Bafög für Gymnasiasten hab ich noch nie gehört & da geht es ja schon los.... Es ist aber die Entscheidung der Eltern auf welche Schule das Kind geht und die legt den Grundstein.

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Idney  22.04.2012, 23:20
@Kapaun

Ja es gibt BAföG für Gymnasiasten und auch zahlreiche Möglichkeiten Abitur bzw. Fachhochschulreife zu machen, auch wenn man zunächst auf die Hauptschule gekommen ist.

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australian  22.04.2012, 23:48
@Idney

Na dann gibts da eben auch. Aber Fakt ist einfach, dass es so ist wie ich es gesagt habe ;)

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Weil das sehr viel einfacher und kostengünstiger ist, als wenn man (wie etwa die Finnen), ein eingliedriges System mit dem dann notwendigen Ausmaß an Binnendifferenzierung ausstatten wollte (die hierzulande ja gern übersehen wird, wenn man über integrierte Gesamtschulen spricht). Dementsprechend ist es auch kein Zufall, dass die Ergebnisse der Gesamtschulen, die wir in Deutschland haben, alles in allem ziemlich lausig sind. Übrigens, Schüler mit Immigrationshintergrund haben es auch in einer Gesamtschule schwerer, das gehört nun mal zum Immigrationshintergrund dazu und ist mit Deutschen anderswo in der Welt nicht anders.

Hier steht ja mancher Unsinn und manche Lüge als Antwort.

Unser Schulsystem hat Geschichte. Da wird sich immer wieder drauf berufen. Mittlerweile lacht uns das Ausland deswegen nicht mal mehr aus. Es schüttelt auch nicht mehr einfach den Kopf über eine Bevölkerung der ihre eigenen Kinder dermaßen wo vorbei gehen.

Du kannst das beobachte wie das Ausland reagiert mittlerweile:

Da kommt eine neue nicht mit aller demagogischen Gewalt zu unterdrückende Studie an die Öffentlichkeit und der Export sackt ein. Irgendwelche Titelträger werden aktiv und der Export geht wieder hoch.

So sieht es mittlerweile aus mit diesem Land.

Ansonsten wurde in der Vergangenheit von allen in Regierungsverantwortung Stehenden hier im Westen seit 1949 sehr viel unternommen um eine tatsächliche Änderung zu verhindern. Da waren sicherlich gute Ansätze dabei. Zu große Kompromisse waren es in der Regel welche den guten Versuch zu einem schlechten Projekt werden ließen.

Aus dem Osten hätten wir aber doch? Wo denkst Du hin? Da waren doch prinzipiell die Bösen. Die waren doch so böse dass sie die erste friedliche Revolution der Menschheitsgeschichte zuwege brachten seit aufgezeichnet wird auf Papier. Stein oder sonstigem nicht so schnell verrottbarem Material. Ist doch Beweis genug.

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Viel lernen funktioniert eh nicht mit Frontalunterricht. Deswegen wird er auch beibehalten. Stelle Dir nur mal vor, in unserem Land würden so viele Menschen verantwortungsbewusst handeln wollen wie in Ländern des Nahen Ostens oder früher in der DDR? Und womöglich hätte zumindest die Hälfte oder auch nur ein Bruchteil von ihnen gelernt komplex zu denken. Es wäre ja zu befürchten, unser Land würde eine neue friedliche Revolution erleben! Um des sogenannten Herrgotts Willen! Alleine schon, dass 58 Jahre CDU-Diktatur in Baden-Württemberg abgeschafft wurden. Stelle Dir mal vor wo das hinführen könnte. Es ist doch gar nicht auszuhalten.

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Ich war in meiner Kindheit viel an der frischen Luft. Ich kann mich wirklich nicht erinnern in den Ferien noch groß für Schule... . Nee. Aber über Onkel Hebel habe ich in den Ferien das erste Mal gehört im Spiel. Und nicht nur über diesen Onkel. Gibt ja noch so einige mehr davon die sich wunderbar und viel besser im Spiel verstehen lassen. Es hätte mir auch nicht geschadet zu den unterschiedlichen sogenannten Dialekten die eine oder andere Sprache dazulernen zu dürfen. Tatsächlich dachte unser Vater daran da doch Polen in den 1950-igern als sogenannte Heimatvertriebene in Scharen bei uns einfielen. Aber die lehnten jeden Kontakt zumindest bei uns vor Ort mit der einheimischen Bevölkerung ab. Sie wurden von unseren Steuergeldern entschädigt. So sehr, dass alleine die Entschädigung für den Landkreis Aachen größer ausfiel als Polen ist. Das wollte aber der gemeine Deutsche nicht wissen. Er wollte auch nicht dass seine Kinder Polnisch lernten. Ihn interessierte auch nicht, dass so viele von denen von den Ämtern bevorzugt gefördert wurden, dass so viele von denen tatsächlich Rente bezogen ohne hier groß gearbeitet zu haben. - Ich hätte spielend Polnisch lernen können so ganz nebenbei und ohne große Mühe.

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Nein. Wir haben nicht nur ein dreigliedriges Schulsystem. In manchen Bundesländern überlassen wir die Zukunft unserer Kinder gerne und selbstverständlich per geltendem Recht Menschen die zum Schaden unserer Kinder nachweislich falsch urteilen. Und damit der Gesellschaft sinnlose Kosten aufbürden. Schließlich können wir in aller Öffentlichkeit wieder bekennen, dass kein Preis zu hoch ist den Arbeitsplatz zu erhalten. Ja. Keiner.

Nein. Es betrifft nicht nur Menschen mit Immigrationshintergrund. Schon die Alten Römer berichten, dass wer sich der Befriedigung von Gier anpasst hier wird ausgeschlossen und bekämpft. History im ZDF erklärt ohne großen Aufschrei, dies sei bis heute so. So seien nun mal die Kimbern. Bei den Alten Römern hießen sie noch Germanen. Aber das Wort ist wohl geschichtlich belastet. Es reicht, selbständig denken zu können, womöglich auch noch Fragen zu stellen, auf Fakten hinzuweisen und so fort.


Celldweller  23.04.2012, 00:10

Selten so einen Haufen Quatsch gelesen.

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dawala  23.04.2012, 03:17
@Celldweller

Stimmt. Ausgeschlossen wird hier, wer sich nicht der Befriedigung von Gier anschließt. Ansonsten würde es Seiten füllen dazu Links zu den Fakten einzustellen.

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bountyeis  23.04.2012, 15:45
@dawala

Die Kimbern sind ein germanischer Stamm. Die Germanen haben sich selbst nie so genannt.

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Kapaun  22.04.2012, 23:48

Selten so einen Haufen Quatsch gelesen.

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Die Schulnoten sind wichtig, nicht die Herkunft. Ausländer, die gute Noten schreiben, kommen auf das Gymnasium. Deutsche, die schlechte Noten schreiben, kommen auf die Hauptschule. Und man kann nur studieren, wenn man das Abitur hat. Dafür muss man auf das Gymnasium. Stell dir vor was wäre, wenn jeder Hauptschüler Medizin studieren dürfte. Die heutigen Hauptschüler sind heutzutage fast alle Assis (Erfahrungsbericht...).


Mafmafmafi 
Beitragsersteller
 22.04.2012, 22:48

Aber wie sollen Hauptschüler denn aus dieser Schiene herauskommen, wenn sie einmal in die "assi-Schiene" geraten? Es sollte gar nicht erst so weit kommen, dass Menschen mit einer Benachteiligung für die sie nichts können (sei es Behinderung, Armut oder, wie hier das Beispiel mit den Immigranten, Herkunft) abgeschoben werden und als assig, dumm usw. gelten. Außerdem kann ich von mir selbst sagen, dass Schüler/innen in der Grundschule von den Lehrern ganz anders Wahrgenommen werden als die "normalen" Deutschen Schüler/innen, nur weil sie Eltern haben, die beispielweise einen Türkischen, Russischen, Polnischen... Akzent haben.

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Cinrella  22.04.2012, 22:54
@Mafmafmafi

Jeder Ausländer hat die gleiche Chance wie ein Deutscher. Und beinahe jede Volksgruppe bis auf die Türken schaffen dies auch problemlos. Und ich will die Türken nicht beleidigen, aber es ist statistisch erwießen, dass nur Türken in der Ausländergruppe so "schlecht" sind. Und viele Ausländer wollen auch gar nicht mehr als die Hauptschule, muss man mal ehrlich sein.... Ich kenne aber auch genug andere Ausländer die aufs Gymnasium gehen. Auch statistisch erweißen, Asiaten können sich hier am besten integrieren und haben den gleichen Gymnasiatensschnitt wie Deutsche... Und Hauptschule heißt nicht gleich dumm.... Man kann auch noch Erzieher werden usw. Und als Arzt hast du bei weitem nicht gleich ausgesorgt... Schraub mal dine Vorurteile runter und betrachte es realistisch

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Idney  22.04.2012, 22:59
@Mafmafmafi

Was du über Medizin sagst macht schon mal keinen Sinn. Ein NC ergibt sich aus der Beliebtheit eines Studienfaches. Eine Uni hat nunmal nur begrenzte Kapazitäten und wenn es zu viele Bewerber gibt, werden eben nur die besten genommen. Das ist nur logisch.

Einer persönlichen Erfahrung nach lernen Einserschüler übrigens deutlich weniger als mittelmäßige, da sie es zumeist schlich nicht nötig haben. Schließlich ist das Niveau an deutschen Gymnasien nun wirklich nicht mehr hoch. Was stimmt nun? Wie so oft liegt die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen.

Auch deine Behauptung, man würde das ganze Leben verbaut bekommen, wenn man eine Hauptschulempfehlung bekommt ist recht abstrus, wenn man bedenkt wie viele Möglichkeiten es in Deutschland gibt über Umwege Abitur zu bekommen und zu Studieren.

Das die Hauptschule ein schlechtes Image hat udn das ein Problem ist, will ich gar nicht bestreiten. Das liegt jedoch daran, dass sie in den letzten Jahren nur noch als Abstellgleis für hoffnungslose Fälle missbraucht wurde, nachdem die meisten Eltern ihre Sprösslinge auf Gedeih und Verderb auf eine Schulform zwingen wollten, für die sie schlicht nicht geeignet waren.

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aptem  22.04.2012, 22:47

Das ist schlichtweg nicht wahr. Du erzählst von der Idealvorstellung. Die Realität sieht anders aus.

Und du hast den wunden Punkt des Systems unbewusst erwischt. Medizin. Warum in aller Welt muss man so ein NC haben um Medizin zu studieren? Bio, Chemie, kann ich nachvollzihen, aber der Rest. Zudem sind "Einserschüler" oft die unfähigsten Leute. Ich stelle sowas nur ungern ein. Die können paucken, mehr nicht. Und bei deutschem System gehen viel in die Medizin, nicht weil sie interessiert sind, sondern weil sie den NC haben und dann "ausgesorgt" haben. Absurd ist das.

Und Deine Vorurteile zur Haupschue sind Quatsch. Es gibt Leute, die in bestimmten Fächern eben schlecht sind. Heisst nicht, dass sie dumm sind oder in anderen Fächern keine Genies sein können. Es gibt Leute, die einfach faul sind in dem Alter. Ihnen wird aber automatisch die Chance für die Zukunft genommen. Ausserdem MACHT das System faul. Viele sind demotiviert, WEIL sie in der Haupt- oder Realschule gelandet sind.

Die Ausländer werden oft von Lehrern, schlechten (anfänglichen) Sprachkenntnissen und Vorurteilen in die niedrigeren Stufen abgedrängt und demotiviert. Das ist Realität.

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australian  22.04.2012, 22:51
@aptem

Was so sicher nicht stimmt ist, dass einem wenn man auf die Realschule aber auch die Hauptschule geht sofort alle Chancen genommen werden. Es gibt, wenn man sich nur anstrengt vielfältige Wege auch ohne gymnasialen Abi zu studieren oder gut Job zu bekommen ..

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Anonymous4ever  22.04.2012, 22:52
@aptem

Ich habe keine Vorurteile gegenüber Hauptschülern. Ich gehe aber auf eine Schule, wo Grund-, Haupt-, Realschüler und Gymnasiasten unter einem Dach sind. Da lernt man schnell, dass man sich von den heutigen Hauptschülen eher fernhalten sollte. Da Howard einem oft das Bein gestellt, man wird beleidigt und geschlagen. Und lass' mal einen Hauptschüler Medizin oder Jura studieren... Die meisten schaffen es vermutlich nicht über das erste Semester hinaus.

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Das dreigliedrige Schulsystem war früher praktisch und ist heute überholt.

Früher war es zwischen Beruf und Schule noch wie folgt geregelt:

  • Berufswunsch Handwerker - Besuch der Hauptschule
  • Berufswunsch Kaufmann oder Beamter - Besuch der Realschule
  • Berufswunsch gehobener Dienst, Wissenschaftler (geisteswissenschaftliche Berufe) - Besuch des Gymnasiums

Das ist aber wie gesagt ebenso überholt, wie die irrige Auffassung, dass Akademiker klüger wären oder wissenschaftlich arbeiten.

Manche Bundesländer haben aus diesem Grund das dreigliedrige Schulsystem bereits abgeschaft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen