Warum halten gläubige Leute so verbissen an ihrem Glauben fest und bedrohen Andersgläubige und gewissenhafte Gotteskritiker mit Vernichtung oder Hölle?

11 Antworten

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Sie lassen ihre eigenen Zweifel nicht zu. Eigentlich steht die Angst vor den eigenen Zweifeln dahinter. Ein Kritiker oder Andersgläubiger verstärkt diese Zweifel noch. Ist also eine natürliche Abwehrreaktion.

Je fanatischer sich jemand gebärdet, um so unsicherer ist er in seinem Glauben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 11.08.2024, 06:43

Volltreffer! Den vermeintlichen "Christen" ins Stammbuch geschrieben. Die sollen sich lieber erst mal selbst auf einen gemeinsamen Nenner einigen, bevor sie Andere zur Hölle schicken.

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Warum halten gläubige Leute so verbissen an ihrem Glauben fest und bedrohen Andersgläubige und gewissenhafte Gotteskritiker mit Vernichtung oder Hölle?

Da du eine diesbezügliche Antwort von mir kommentiert hast, wo es um die Allerlösung ging, wirst du wohl auch gerechterweise lesen können, wie Vertreter dieser Glaubensrichtig "verbissen" ihre Ansicht vertreten, obwohl die zum Beweis eingesetzten Texte nicht aus der Bibel stammen.

Ich halte nicht verbissen an meinem Glauben fest, ich glaube der Offenbarung und vertraue den Verheißungen Christi, die zwar eine frohe Botschaft sind, dennoch aber nicht ohne Ernst. Da man nicht zwei Herren dienen kann, muss man zu diesem Glauben in Christus stehen und nicht zum Zeitgeist.

Solche Leute quälen Andersgläubige und gewissenhafte Gotteskritiker, indem sie denen sagen, ihr Tod stünde kurz bevor und sie müssten sich deshalb noch schnell vor ihrem Tod zu dem speziellen Glauben der jeweils anmahnenden Gläubigen bekehren, weil sie sonst vernichtet oder ewig in der Hölle gequält würde

Ich habe das nie getan, wohl aber Glauibensgeschwister darauf hingewiesen, dass man nach dem Tod vor Gott steht und man sich deshalb gut vorbereiten sollte. Dabei habe ich geholfen - und alle sind angstlos und im Frieden gestorben - aber es waren Christen und somit ein Werk der Nächstenliebe.

Das ist besonders respektlos gegenüber gutmütigen Menschen, die vielleicht schon lebenslang misshandelt wurden.

Hast du diesbezügliche Erfahrungen gemacht? Ich kenne solche Menschen bisher nicht und würde deshalb auch nicht wagen, Ihnen einen Beistand anzubieten, den sie gar nicht wollen. Ich bin kein ZJ und kein Evangelikale, ich bin katholisch und will, dass alle Menschen in den Himmel kommen und Christus als Wahrheit erkennen. Es ist ein Angebot der Liebe Gottes und soll keine Zwangsbeglückung sein. Wer nicht glaubt und nicht glauben will, muss respektiert werden.

Und als Gipfel des grausamen Hohns wird das auch noch als Liebe und Gerechtigkeit Gottes deklariert.

Dazu müsste man die Situation genau kennen und was genau gesagt worden ist, um beurteilen zu können, ob es wirklich so gesagt worden ist. Ansonsten:

Gott ist Liebe und Barmherzigkeit, aber er ist ebenso die Gerechtigkeit. Und die kann genau die Herzen der Menschen bis in die tiefsten Abgründe beurteilen mit allen Verwundungen usw. Wir können das nicht. Dennoch ist es christliche Glaubensaussage auf Grund der Heilsaussagen Jesu Christi, dass es ein ewiges Leben mit und ohne Gott gibt und dass dies von der Entscheidung des Menschen abhängt, weil Gott Freiheit gegeben und Freiheit respektiert. Nicht Gott verurteilt, sondern der Mensch verurteilt sich selber.

Christus warnt zigmal vor der Hölle und ist genau deshalb für uns gestorben, um uns davor zu erretten und uns den Weg zum Himmel zu zeigen. Wer nun gerettet wird und wer nicht und wer gut oder schlecht gelebt hat, können wir als Menschen nicht beurteilen. Aber wir dürfen in Sorge um das Heil des Menschen darauf hinweisen, wenn das Gespräch mit irgendwelchen Menschen sich zu diesem Thema ergibt, aber man wird bestimmt nicht in Krankenhäuser und Pflegeheime gehen, um Leuten vor der Hölle Angst zu machen.

Ich empfinde das als Verbrechen und verstehe nicht, weshalb der Gesetzgeber so was duldet.

Bisher musste der Gesetzgeber das dulden, denn wir waren ein christliches Land. Und die Möglichkeit einer ewigen Verdammnis ist biblisch bezeugt und auch logisch, weil Gott keine Zwangsbeglückung will. Wenn eine gottlose Regierung eines Tages meint, das Christentum wegen solcher Aussagen verfolgen zu müssen (was verbal weithin schon geschieht), kann sie dennoch an der christlichen Lehre nichts ändern. Und wenn du mit Menschen zu tun hast, die dir Angst machen, bist du wohl frei genug, ihnen die Tür zu weisen.


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 10:53

Danke für Deine Offenheit!

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Es gibt immer Menschen, die zu sehr extremisieren und anderen Menschen etwas aufzwingen wollen. Die Menschen glauben eben und wollen ihre Mitmenschen davon überzeugen.

Die Realität ist jedoch, dass alle Menschen ihre eigene Meinung haben und ein Glaube muss (bzw. sollte) aus dem Herzen kommen. Man sollte sich aus freien Stücken dazu entscheiden, alles andere ist nicht ehrlich und somit auch nicht nachhaltig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Christlich

Das ist hier alles jetzt pauschalisiert. Um beurteilen zu können, wer was wann unter welchen Umständen bzgl.Hölle gesagt hat oder gar mit gedroht hat, muss im Einzelnen geprüft werden. Auch muss geprüft werden, ob deren Äußerungen dazu theologisch überhaupt richtig sind.


Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 11:09

Tatsächlich sollten objektive(!) Wissenschaftler die Bibel genauer erforschen.

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Du stellst zwei unterschiedliche Fragen, die unabhängig voneinander zu beantworten sind.

Gläubige halten an ihrem Glauben fest, weil sie davon überzeugt sind, dass das "für sie selbst" richtig ist. Dagegen ist m.E. nichts einzuwenden, solange wir in unserem Grundgesetz Religions- oder Glaubensfreiheit haben. Oder siehst du das anders? Ich denke nicht, denn wie ich Deiner Frage entnehme, hast Du für Dich ja auch eine Position zum Glauben an Gott, vermutlich bestehst Du darauf, diese auch frei wählen zu können. Oder?

GOTT ist gerecht - die Bibel "behauptet", er - GOTT - kann den Menschen innerlich überprüfen und sehen, was für ein Mensch "jeder/jede einzelne" tatsächlich ist.
Nun hat er - wenn man das glaubt - Erde und biologisches Leben für die Ewigkeit in Glück und Frieden erschaffen, und diesen Frieden will er zu einem Zeitpunkt seiner Wahl tatsächlich auf der Erde sehen/durchsetzen.
Frage: Wäre es ratsam, an diesem Punkt Menschen zu dulden, die das Hauptziel Gottes ablehnen und bekämpfen? Die Unfrieden wollen, Gewalt, Macht über andere und egoistisch/Asozial nur eigene Ziele verfolgen - auf Kosten anderer? Wohl kaum.
Da hast Du eine Antwort auf die Frage, was genau Gottes Gerechtigkeit ist.

Nun zum zweiten Teil Deiner Frage: Kann Deine freie Wahl, zu glauben oder nicht zu glauben, Nachteile für Dich bedeuten?
Ja, natürlich - eine mögliche Entwicklung beschrieb ich gerade. Auf einer friedlichen Welt mit einer entsprechenden Moral und Ethik haben all die KEINE Zukunft, die sich dieser Ordnung willentlich und aktiv widersetzen und diese Ordnung stören wollen. Das ist doch logisch, oder nicht?

Allerdings können Menschen nicht beurteilen und/oder entscheiden, wer sich tatsächlich willentlich und aktiv gegen Gottes "Willen" bzw. seine Pläne stellt. Insofern ist Deine Kritik durchaus berechtigt - mit welchem Recht und aufgrund welcher Tatsachen droht Dir ein Mensch mit Tod oder Hölle wegen Deines Unglaubens - und das tun ja Gläubige, so habe ich Dich verstanden.

Fazit aus meiner Sicht:a) Gläubige dürfen Ihren Glauben verteidigen und aus Überzeugung daran festhalten.b) Gläubige haben weder das Urteilsvermögen, das Recht noch die Pflicht, Dir den Tod oder die Hölle "zu wünschen", nur weil Du es ablehnst, an Gott zu glauben.

In diesem Sinne wünsche ich Dir das, was man im Bibelbuch Sprüche zu lesen ist:

(Sprüche 14, NW) 30 Ein gelassenes Herz erhält den Körper am Leben, doch Eifersucht zerfrisst die Glieder.

Illl

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Familienvater, 46 Jahre Ehe (ein Partner), aktiver Christ.

Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 11:42

Gut. Du glaubst nicht an eine ewige Folterhölle. Sind diejenigen, die eine ewige Folterhölle akzeptieren, dann sehr grausame, herzlose Menschen? Sind es vielleicht gar keine echten Christen?

Aber die Bibel ist, auch ohne ewige Folterhölle, leider ein Buch, welches die wiederholte Vernichtung jeweils fast der gesamten Menschheit bezeugt.

Um das Grausame als Grausamkeit zu verstehen, müssen wir uns empathisch in die Verdammten (und auch in gequälte Tiere, was Christen oft ignorieren!) hineinversetzen. Und wir sollten auch noch das tägliche Leid in der Welt mit beurteilen.

Dann erkennen wir, dass, sogar ohne Folterhöllenglauben, der biblisch beschriebene Gott auch nicht sehr weit weniger böse ist, als ihn Folterhöllen- Akzeptierende sehen.

Ich versetze mich, auch als empathischer Mensch, in die Situation der von Gott Verdammten und auch in die Schicksale leidender Tiere, was leider die wenigsten Christen tun, obwohl sie gutmütig sein wollen.

Wir sind uns einig, dass Gott alles im Voraus weiß. Das bedeutet allerdings, logischerweise, dass Gott auch alle Qualen und Tode seiner Geschöpfe im Voraus weiß und sie trotzdem, wie nach Drehbuch, also unnötigerweise, so geschehen lässt.

Nachfolgend geht es weiter:

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Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 12:00
@Nobodyrotz

2. Teil

Trotz seines Vorauswissens erschuf Jehova Satan und seine Dämonen. Das hätte er nicht gemusst. Es ist entweder widersinnig oder böse, vielleicht beides.

Jehova erschuf, laut Bibel, alles. Wie wir alle wissen, sind aber sowohl die Sternenwelt als auch die Erde sich ständig am verwandeln. Sterne und ihre Planeten und Monde explodieren und neue Himmelskörper bilden sich. Das Universum dehnt sich immer weiter aus, Schwarze Löcher verschlingen alle Materie. Die Erde verändert seit Jahrmilliarden ständig ihr Gesicht. Erdbeben, Seebeben, Vulkanausbrüche, Kontinentalplatten- Verschiebungen, Himmelskörper- Einschläge etc. gibt es nicht erst seit dem Sündenfall.

Gleich geht es weiter:

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Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 12:14
@Nobodyrotz

3. Teil

Das Leben der Saurier und anderer Urtiere wird erforscht. Es war auch vor Eden keine Quallosigkeit bei den Tieren, wie uralte archäologische Funde beweisen.

Scheinbar hat es auch schon lange vor Eden Menschen gegeben, wie auch uralte Höhlenzeichnungen und Funde bezeugen.

Die Bibel gibt darüber keine Auskunft. Auch wurden schon Schriften lange vor dem Alten Testament der Bibel von diversen Völkern geschrieben, von denen eventuell Bibelschreiber was abgeschrieben haben, in der Weise, wie heute ja auch einige Studenten bei Doktorarbeiten von anderen Werken abschreiben.

Weiter:

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Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 12:32
@Nobodyrotz

4. Teil

Obwohl Gott alles im Voraus weiß, ließ und lässt er den sogenannten "Sündenfall" und dessen vermeintliche (keineswegs kausale) Folgen, wie nach Drehbuch, geschehen.

Er pflanzte den "Baum der Erkenntnis von Gut und Böse" in den Garten Eden und verbot Adam, von diesem Baum Früchte zu essen und drohte mit der Todesstrafe bei Missachtung dieses Verbotes. Gott sagte scheinbar nicht dabei, aus welchem logischen Grund der Baum gepflanzt wurde, weshalb das Verbot ausgesprochen wurde, weshalb eine so drakonische Strafe vollstreckt werden sollte und weshalb Adams noch gar nicht vorhandene Nachkommenschaften ebenfalls, in unverdienter Sippenhaft, mit Qualen und mit dem Tode bestraft oder jedenfalls beeinträchtigt werden sollten. Allein das ist für einen allmächtigen, liebenden, gerechten und weisen Schöpfergott von allen und allem schon eine sehr unlogische und objektiv böse Vorgehensweise.

Weiter:

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Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 12:50
@Nobodyrotz

5. Teil

Der "Sündenfall":

Wir wissen nicht, in wieweit Eva überhaupt genauestens aufgeklärt war. Selbst Adam sind (laut meines 4. Teils hier) nicht alle Hintergründe mitgeteilt worden. Auch eine Widersprüchlichkeit ist, dass Adam und Eva vollkommen waren. Wenn dies so gewesen wäre, hätten sie gar nicht gesündigt, allein schon deshalb, weil sie, als Vollkommene, nicht lebensmüde gewesen wären. Das trifft auch auf Satan und seine Dämonen zu. Hätte Gott sie genügend und wirklich eindeutig und glaubhaft aufgeklärt, hätten sie, allein schon motiviert durch gesunden Selbsterhaltungstrieb, niemals gesündigt. Christen denken scheinbar nicht so logisch, um diese Ungereimtheiten selbst zu erkennen. Außerdem stellen sich zwingend die logischen Fragen, weshalb Gott, der alles im Voraus weiß, überhaupt Gehorsamsprüfungen braucht und auch, was Liebe mit Gehorsamsprüfungen zu tun hat.

Weiter:

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Nobodyrotz 
Beitragsersteller
 10.08.2024, 13:06
@Nobodyrotz

6. Teil

In welcher Weise haben sich Adam und Eva so sehr schuldig gemacht, dass nicht nur sie, sondern auch ihre Nachkommenschaften, mit Qualen und Tode bestraft wurden bzw. werden?

Eine Schlange überredete Eva, von der verbotenen Frucht zu essen und versprach, dass sie danach erleuchtet würde und sie keine Strafe erhielte. Wer würde da nicht auch zugreifen? Ich erkenne da nichts Bösartiges. Und weshalb wurde Eva nicht misstrauisch, weil eine Schlange sie so ansprach? Es wirkt unlogisch. Und auch für Adam gelten vergleichbare Überlegungen. Es ist alles weder logisch noch gerecht.

Wenn Du willst, und ich mir nicht vergeblich diese Anstrengungen machen würde, könnte ich Dich, die gesamte(!) Bibel betreffend, auch noch auf sehr, sehr, sehr viele andere Ungereimtheiten hinweisen.

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