Warum haben Juden deutsche Nachnamen?

6 Antworten

Juden haben nicht deutsche Namen, sondern Namen aus allen Gegeneden wo sie gelebt haben angenommen. Bzw. es wurde ihnen von der Gesetzgebung aufgezwungen. Die eigens judische Namensgebung eignet sich schlecht für die europäische gesetzlichen Gepflogenheiten, also mussten sich Juden, die in Europa lebten Nachnamen ausdenken, die dann in offizielle Papiere eingetragen wurden. Diese Namen waren dann in der sprache des jeweiligen Landes oder hebräische Wörter and die jeweilge Sprache angepasst.

Was deutschklingende Nachnamen angeht so ist noch anzumerken, dass Juden Zentraleuropas Jiddisch Sprachen, was faktisch ein Dialekt des Deutschen ist. Und zwar in ganz Zentraleuropa, auch in Polen und Russland z.B.

Hebräisch war immer die Sprache der Schriftgelehrten, der Rabbis. Die breite Masse der Juden sprach Dialekte der jeweiligen Landessprachen wie Ladino oder Jiddisch.

In Russland z.B. kannst Du die breiteste Palette von judischen Namen finden. Ursprünglich kamen die Juden recht spät nach Russland im Laufe der Grenzverschiebungen. Deswegen kamen sie aus jiddischsprachigem Raum in Polen und hatten entsprechend deutsch un polnisch klingende Namen, danach im Laufe der Zeit in Russland wurden russisch klingende Namen gebildet. Wenn Du die "klassischen" judischen Namen dazu nimmt wie Kogan, Kagan, Cohen oder Abwandlungen davon, dann hast Du eine sehr bunte Palette.

Zur Zeit besinnen sich die Juden in Israel wieder auf Hebräisch und tragen wieder vermehrt hebräische Nachnamen.

Das sind keine Deutsche, sondern Jiddische Nachnamen. Jiddisch ist eine Sprache, die sowas wie eine Art Mischung von Hebräisch und Deutsch ist. Früher sprachen Jiddisch eigentlich viele Juden, jetzt wenigere.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Diese "Judennamen" wurden unter Adolf Hitler in der Zeit des NS-Regiemes eingeführt. Juden mussten ihre Nachnamen ändern lassen um anhand des Namens sofort als Jude erkannt werden zu können.


SebRmR  05.11.2015, 00:14

Die Vornamen mussten geändert werden, nicht die Nachnamen.

Die Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen vom 17. August 1938 (RGBl I, 1044) zielte darauf ab, jüdische Deutsche anhand ihrer Vornamen kenntlich zu machen. Sofern sie nicht ohnehin bereits einen jüdischen Vornamen trugen, der „im deutschen Volk als typisch angesehen“ wurde, mussten sie vom Januar 1939 an zusätzlich den Vornamen Israel oder Sara annehmen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Namens%C3%A4nderungsverordnung
[Hervorhebung tlw. von mir]

Andrastor  05.11.2015, 00:58
@SebRmR

Soweit ich weiß bezog sich das auf die Nachnamen, aber ich lasse mich gern eines besseren belehren.