Ortsangaben in Nachnamen = Jüdisch?
Sind alle Nachnamen mit beinhalteten Ortsangaben wie zum Beispiel Wiesenthal, Roth, Öttinger, Böhm oder Hesse jüdisch? (Ich weiß, dass dies auch Nachkommen von Adligen sein können.) Ich komme darauf, weil fast alle Juden mit deutschem Nachnamen, die Nichts mit Gold oder Pfennig im Namen haben, nach Ortschaften benannt sind.
4 Antworten
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Nein, längst nicht alle.
Es ist allerdings so, dass Familiennamen, die aus Ortsname + -er bestehen oft auf jüdische Familien hindeuten. Meines Wissens mussten Juden in Deutschland im frühen 19. Jh. einen Familiennamen annehmen (vorher hatten sie nur Vornamen). Entweder sie wählten einen selbst/(der ihnen gefiel, z.B. Süßkind, Rosenthal, Liebeskind, Siegel), oder man wies ihnen einen zu. Dies waren dann oft solche "Ortsname + -er - Namen", wie Mannheimer, Oppenheimer, Nürnberger. Oettinger KANN jüdisch sein, muss aber nicht.
Auch Shapiro ist ein jüdischer Name, abgeleitet vom Ortsnamen Speyer.
Wiesenthal ist meist ein jüdischer Name, Roth dagegen nur manchmal.
Böhm und Hesse sind KEINE jüdischen Namen.
(Ich hoffe jetzt sehr, dass Du KEIN Antisemit bist.)
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Ganz einfach:
Weil Tausende, die Böhm und Hesse heißen, nie Juden waren und auch keine jüdischen Vorfahren hatten.
Lies hier z.B. mal über Karl Böhm. http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_B%C3%B6hm
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Hä? Muss man jetzt schon hinschreiben, dass man kein Antisemit ist, wenn man eine Frage über jüdische Nachnamen stellt?? :D
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Eigentlich nicht, aber es gibt leider genug Antisemiten von ganz rechts und auch ganz links, die solche Infos sammeln.
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Es gibt jüdische Namen, die sich auf Ortsnamen beziehen, z.B. Krakauer, Erlanger, Hildesheimer, etc. Aber das ist nicht eindeutig: weder sind alle Träger von solchen Namen jüdisch, noch haben alle Juden Namen, die von Orten abgeleitet sind...
Ausserdem kann die Orthographie stark variieren, weil man von einem Land ins andere zog und dort ev. die Orthographie an die ortsüblichen Aussprachemuster anpasste... Mendelsohn kann auch Mendelson oder Mendelzon etc sein... Auerbach wandelt sich in Israel langsam zu Orbach oder Urbach, weil die Leute es ständig falsch lesen, etc, etc...
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aber gerade Namen wie Öttinger deuten eher auf ländlichen Raum in Österreich oder im Süddeutschen Raum hin, nicht auf jüdisch.
Roth ist kein Ort, sondern eine Farbe. Das gibt es jüdisch und nichtjüdisch...
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Wiesenthal ist ein jüdischer Namensklassiker, die anderen nicht. Und das ist auch aus der Regel leicht herleitbar.
Woraus bestehen denn diese Namen? Wirklich aus "Ortsangaben"?
Was ist ein "Ötting"?
Was ein "Böhm"?
Das sind Eigennamen, oder?
Was ist eine Wiese? Was ein Tal?
Das sind doch anonyme, allgemeine landschaftliche Strukturen. Namen, die aus diesen Elementen zusammen gesetzt sind, sind tatsächlich jüdische Klassiker:
- Landschaftsstrukturen wie Berg, Stein, Tal, Bach, Baum usw.
- Farben wie Grün, Rot(h), Gold, Silber
- Städtenamen mit der Endung -er
Da hast Du Namen wie Goldstein, Goldberg, Silberschmidt, Roth, Barenboim (Beerenbaum!), Grünstein, Grünspan uvm.
So einen Städtenamen mit dem -er hat man z.B. in dem Gefängnisdirektor Dortmunder, den Robert Redford gespielt hat.
Diese schnell zusammen gestrickten Namen standen den Juden zur Verfügung, die sich ab Ende des 18. Jahrhunderts in den meisten deutschen Staaten Namen in der deutschen Landessprache zulegen sollten. Vorher hatten sie ein hebräisch-jiddisches Vaternamensystem: Moses Ben-Abraham, Moses Abrahams Sohn.
Eigentlich sollten die Gesetze, die sie dazu aufforderten, sie als normale Landeskinder in die Gesellschaft integrieren. Der allgegenwärtige feinsinnige Rassenhass liess die Beamten aber dahin gehen, sich ein Namenssystem auszudenken, anhand derer man die Juden dann doch wieder relativ gut identifizieren konnte.
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Alt Öttingen ist eine Stadt und Böhmen ist eine ehemals deutsche, heut in tschechischer Hand befindliche Gegend, genau wie z.B.: die im Süden Ostpreußens liegenden Masuren(-> Nachname Masur) Sehr, sehr viele Nachnamen mit "er,e" am Ende beruhen auf Ortsnamen.
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Du hast meinen Beitrag offenbar nicht erfasst. Übe Dich zuerst im Lesen, dann wenn Du begriffen hast, kommentiere (vielleicht).
Im Übrigen stimmt Dein Beitrag nicht ganz. Böhmen ist keineswegs einach eine "ehemals deutsche Gegend". Zu einem Staat mit dem Namen Deutschland hat es niemals gehört.
Besiedelt war es sowohl von deutschen als auch von slawischen Siedlern (Tschechen).
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Nein - das stimmt nicht. Alle deine Aussagen in der Frage stimmen nicht! Es ist wirklich hinten wie vorn Humbug! Du hast dir da was zusammengereimt.
Jüdische Nachnamen entstammen verschiedenen Hintergründen :
Manchmal genau den gleichen wie bei der deutschen Familien - die erwähnten Beispiele sind keineswegs automatisch jüdisch sondern entstammen der normalen Namensgebung zur Zeit, als Nachnamen gebräuchlich wurden! Aus Berufen, physischen MErkmalen, gegraphischer Herkunft - regional unterschiedlich.
Aber!!! Die meisten jüdisch-deutschen Nachnamen entstanden der Zeit der Re-Migration der Juden aus Osteuropa nach Deutschland in der späten Frühen Neuzeit.
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Hier ist aber Jemand auf der Wurstsuppe her geschwommen ..
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hier hat nur jemand etwas Ahnung:
Kein einziger Aussagesatz von Dir stimmt auch nur ansatzweise!
Ich war damals schon drauf und dran, dir die Namensgebung zu erklären, aber dachte mir schon, dass es Perlen vor die Säue wäre.
Kannst du vielleicht erklären, warum Hesse und Böhm nicht jüdisch sind?