Warum gilt man bei der kleinsten Kritik an der Transsexualität gleich als transphob?

9 Antworten

Zu aller erst ist festzuhalten, dass Morddrohungen bzw. Bedrohungen generell das Allerletzte sind! Völlig egal warum, von wem sie ausgehen und gegen wen sie gerichtet sind! Da sind wir uns hoffentlich alle einig.

Trotzdem verstehe ich den Sinn von Kritik und ablehnenden Meinungen an unveränderlichen Tatsachen wie Transsexualität überhaupt nicht. Es gibt nun mal Dinge, an denen jede Kritik, jede Meinung und jede Diskussion absolut nichts ändert und die wir alle hinzunehmen haben, wie sie eben sind. Daher erscheint mir das einfach unnötig, weil es eben selbiges ist, über solche unveränderliche Tatsachen zu diskutieren. Da könnte ich genauso gut eine Diskussion anzetteln darüber, dass der Himmel blau oder das Gras grün ist. Es führt einfach zu nichts - außer eben zu Beschimpfungen, Beleidigungen und Bedrohungen. Da ich auch Trans*-Kritisierende durchaus für intelligent genug halte, dass ihnen das klar ist, kann hinter ihrer "Kritik" und ihren "Meinungen" auch kein Versuch, sachliche Diskussionen anzuregen, stecken. Sondern nur bewusstes Stiften von Provokation und Unfrieden. Über entsprechendes Feedback braucht man sich dann wirklich nicht zu wundern - und schon gar nicht beschweren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Man darf kritisieren. Kritik ist wichtig. Natürlich stellt sich erstmal die Frage, ob die Kritik berechtigt ist.

Auf Kritik folgen Anfeindungen, die bis zu Morddrohungen reichen. In einer Demokratie sollte Meinungsaustausch eigentlich ohne Todesdrohungen und Bücherverbrennungen möglich sein.

Demokratie ist natürlich nur eine Herrschaftsform. Meinungsaustausch hat mit der Demokratie an sich nichts zutun.

Der Punkt ist, dass man nicht jeden mögen kann. Das einzige, was man machen kann, ist aufzuklären, aber niemals zwingen.

Ich bin Moslem. Es gibt viele Islamfeindliche Leute hier. Ich kann die jedoch nicht zwingen den Islam zu mögen. Ich kann höhstens versuchen, wenn ich es kann, die Vorurteile zu vernichten. Wenn die immer noch nicht den Islam mögen, dann ist es ihre Sache.

Das heißt: Transphobie oder Homophobie, was auch immer. Ich habe es früher auch versucht und zwar, die Leute zu zwingen. Aber wir können die Menschen nicht zwingen etwas zu mögen. Ich werde wahrscheinlich auch Transphob bleiben und Homophob, aber das bedeutet nicht, dass ich respektlos zu diesen Menschen werde. Man kann nicht jeden mögen, aber es heißt auch nicht, dass man sich sofort beleidigt oder gewalttätig wird.

Hallo,

J.K. Rowling hat nur noch ein einziges Thema und das ist Transfeindlichkeit. J.K. Rowling ist die Gallionsfigur einer Bewegung die das Leben von trans Menschen verunmöglichen will.

Der Artikel in 'Die Welt' war klar transfeindlich. Der Artikel reproduziert die Hasskampagne der neuen Rechten; die gleiche Sprache, die gleichen Buzzwords; die in den USA in den letzten 12 Monaten 300+ anti-LGBTQ+ Gesetze und Verordnungen einführten. Die meisten richteten sich anfänglich gegen trans* Menschen, dann homosexuelle Menschen, dann fiel das Recht auf Abtreibung und jetzt fordern da Politiker Seggration und Konzentrationslager.

Ziel von Springer ist es Bild zu einer Art Fox News umzubauen - Und die fahren genau die gleiche Hasskampagne wie wir sie dort sehen konnten.

Das sind alles keine kleinen einzelnen Ereignisse. Das ist ein Kulturkampf und trans* Menschen als sehr kleine vulnerable Menschengruppe, über die die Mehrheitsbevölkerung so gut wie nichts weiß, ist für die neue Rechte ein guter Einstieg die Selbstbestimmung und Autonomie von Menschen zu beschneiden; um Menschengruppen aus der Gesellschaft zu drängen. Die Rechten werden allerdings nicht bei trans* Personen aufhören.

Während cis Personen so tun als seinen trans* Menschen ein theoretisches, philosophisches Konzept, über das man ja mal "nachdenken" könnte, oder das ja ein nettes Debattenthema wäre, werden trans* Kinder in deutschen Schulen wie Scheiße behandelt. Teilweise nicht mal mehr wie Menschen. Während cis Personen sich abfucken über inkludierende Sprache, trauen sich trans* Personen nicht mehr auf Toiletten. Während cis Personen Vorschläge zu Gesetzen machen, die verfassungswidrig sind, werden trans* Kinder in den Suizid getrieben und trans* Personen im Gesundheitssystem gequält und traumatisiert.

Aber hey; geht ja nur um deren Existenz, da wird man doch nochmal ne Debatte anfangen dürfen - Weiß auch nicht warum sich eine kleine marginalisierte Menschengruppe da irgendwie angegriffen fühlt. Vielleicht erinnern die sich an ihre Geschwister die in KZs umgebracht wurden...

 


Von Experte marlynator bestätigt

Der Artikel war transfeindlich und inhaltlich weit weg von wissenschaftlichem Konsens. Entsprechend wurde auf den Artikel reagiert.


verreisterNutzer  02.07.2022, 18:05

Ich nenne zwei Beispiele (Artikel und J. K. Rowling). Morddrohungen sind strafbar.

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Adomox  02.07.2022, 18:06
@verreisterNutzer

Morddrohungen befürworte ich nicht. Ändert nichts daran, dass der Artikel transfeindlich war.

4
SeemannsgarnPD  02.07.2022, 18:07
@verreisterNutzer

Morddrohungen sing ganz sicher der Falsche Lösungsansatz.

Aber beide, der Artikel und J.K. Rowling sind Transphob.

4
verreisterNutzer  02.07.2022, 18:09
@Adomox

Nein, das ist keine Scherzfrage. Warum ist sie transfeindlich? Die Begründung würde mich interessieren.

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Adomox  02.07.2022, 18:13
@verreisterNutzer

Für Rowling sind u.a. alle menstruierenden Menschen Frauen, sie begibt sich öffentlichkeitswirksam auf die Seite von offen transfeindlichen Menschen, sie verfasst und verbreitet trans-exklusionäre Beiträge, sie reduziert Geschlecht auf primäre Geschlechtsorgane, etc.

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verreisterNutzer  02.07.2022, 18:17
@Adomox

D. h. jemand der nicht den Ansichten dieser Transaktivisten (so werden sie im Aritkel genannt) folgt, ist transphob? Wenn also jemand beispielsweise das Geschlecht anhand der Geschlechtsorgane definiert, gilt er als transphob?

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Adomox  02.07.2022, 18:18
@verreisterNutzer

Wenn jemand all diese Punkte und noch weitere erfüllt, dann ist die Person transfeindlich, ja. Wer Menschen ihr Geschlecht abspricht, weil sie nicht der persönlichen Definition entsprechen, ist diesen Menschen gegenüber feindlich.

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verreisterNutzer  02.07.2022, 18:21
@Adomox

Damit entfernst du dich von jeder wissenschaftlichen Grundlage, da es verschiedene Definitionen für das Geschlecht gibt. Im Rahmen der Gender Studies wird das anders betrachtet als in der Biologie. Wer gleich von Phobien spricht, ist nicht willens einen wissenschaftlichen und offenen Diskurs zu führen. Und das ist ein Problem, insbesondere für den Stellenwert der Wissenschaft.

Vielen Dank für deine Erklärungen. Jetzt kann ich die Sichtweise besser nachvollziehen.

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Adomox  02.07.2022, 18:23
@verreisterNutzer

Du vorverurteilst mich also, da du aus meinen Kommentaren voreilig Schlüsse ziehst, die ich derart nicht intendiert habe, stellst mich aber als nicht verfügbar für einen offenen Diskurs dar? Joa, kann man so machen, zeugt aber nicht gerade von der eigenen Offenheit für Diskurs.

Im Endeffekt bist du also hier, um deine eigene Meinung zu bestätigen und bestätigt zu bekommen. Danke für den Austausch, das habe ich jetzt verstanden.

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verreisterNutzer  02.07.2022, 18:24
@Adomox

Ich verurteile nicht. Das sind die Schlussfolgerungen, die sich aus deinen Aussagen ergeben.

Im Endeffekt bist du also hier, um deine eigene Meinung zu bestätigen und bestätigt zu bekommen.

Ginge es mir um Bestätigung, hätte ich nicht so intensiv nach der Begründung gefragt. Du darfst jetzt nicht eingeschnappt reagieren, weil du Widerspruch bekommst.

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Adomox  02.07.2022, 18:28
@verreisterNutzer

Das sind, wenn wir ganz nett sein wollen, voreilige Schlussfolgerungen, die aufgrund der doch knappen Beiträge nahezu jeglicher Evidenz entbehren.

Ja, Geschlecht hat mehr als eine Definition. Ja, Rowling weiß das. Macht das ihre Beiträge weniger transfeindlich? Nein. Rowling reduziert Menschen auf ihre primären Geschlechtsorgane, ignoriert also wissentlich, dass Menschen ihr "Geschlecht" eben nicht nur über diese definieren. Ganz plump gesagt: Für Rowling gehören Menschen mit Vagina auf Frauen- und Menschen mit Penis auf Herrentoiletten. Völlig egal, ob diese Körperteile noch im Originalzustand sind oder eben nicht; völlig egal, ob die Menschen hinter diesen Körperteilen sich ihrem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht zugehörig fühlen. Rowling unterstützt durch ihre Reichweite transfeindliche Anstrengungen, pusht transfeindliche Ansichten, marginalisiert trans Menschen.

Du darfst jetzt nicht eingeschnappt reagieren, weil du Widerspruch bekommst.

Ich reagiere "eingeschnappt", weil mir Bullshit unterstellt wird.

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verreisterNutzer  02.07.2022, 18:33
@Adomox

Eine Argumentation anhand des biologischen Geschlechts hat nichts mit Transfeindlichkeit zu tun. Die bewusste Vermischung des biologischen Geschlechts und der Geschlechtsidentitäten wurde in dem offenen Brief auch von zahlreichen Wissenschaftlern, darunter Biologen, kritisiert.

Wer gleich Feindschaften vorwirft, verhindern Diskussionen. Das ist ein Problem. Und das ist kein Einzelfall, wie der verlinkte Artikel zeigt.

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Adomox  02.07.2022, 18:35
@verreisterNutzer

Hier wird nichts "vermischt". Menschen haben in aller Regel beide "Arten" von Geschlecht: sex und gender. Diese sind unabdingbar miteinander verwoben, entsprechend kann man Menschen in den allermeisten Bereichen auch nicht bloß anhand einer Definition (oder eines Teils einer solchen) sinnvoll einteilen.

Wenn du das anders siehst, kannst du mir natürlich sehr gerne erklären, warum es sinnvoll sein soll, dass cis Frauen und trans Männer sich Toiletten teilen.

Wer gleich Feindschaften vorwirft

Ich werfe Feindschaft vor, wo Feindschaft ist. Wer jenseits wissenschaftlichen Konsens und jenseits irgendeiner Evidenz von Propaganda, Frühsexualisierung und Co. schreibt, ist eindeutig feindlich.

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verreisterNutzer  02.07.2022, 18:39
@Adomox

Ich habe einen Punkt genannt, den du anders siehst als die Wissenschaftler, die den Brief unterschrieben haben.

Ich werfe Feindschaft vor, wo Feindschaft ist.

Und das ist höchst problematisch, da wir in der Wissenschaft nicht 100 %ig die Wahrheit kennen. Wenn du deine Ansichten als wissenschaftlichen Konsens betrachtest und Abweichler Feindschaft vorwirfst, ist das ein Problem und unwissenschaftlich. So funktioniert Wissenschaft nicht.

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Adomox  02.07.2022, 18:42
@verreisterNutzer
Ich habe einen Punkt genannt, den du anders siehst als die Wissenschaftler, die den Brief unterschrieben haben.

Richtig. Ich sehe das als Wissenschaftler anders als die besagten 120 Wissenschaftler*innen.

Bitte, erkläre mir wie Wissenschaft funktioniert, darauf habe ich nur gewartet. Dass die Wissenschaft keine absolute Wahrheit kennt, ist mir durchaus bewusst. Der berühmt-berüchtigte wissenschaftliche Konsens ist das, womit wir leben müssen und i.d.R. auch gut leben können.

120 Personen aus der Wissenschaft sind allerdings kein fachübergreifender Konsens; insbesondere dann nicht, wenn der Großteil nicht aus den Fächern und Fachbereichen stammt, um die es hier primär geht.

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verreisterNutzer  02.07.2022, 18:44
@Adomox

Wenn du weißt wie Wissenschaft funktioniert, dann solltest gerade du wissen, dass Feindschaftsvorwürfe problematisch sind.

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Adomox  02.07.2022, 18:47
@verreisterNutzer

Feindschaftsvorwürfe sind dann problematisch, wenn sie ohne Grundlage sind. Wer anderen Menschen ihre Identität abspricht, ist Feind dieser Menschen - das sollte doch wohl offensichtlich sein.

Vermutlich missverstehst du aber einfach den Transfeindlichkeitsbegriff. Dieser ist schlichtweg eine modernere Variante des Transphobie-Begriffs, da letzterer aus verschiedenen Gründen problematisch ist. Heißt: Wer trans Menschen nicht toleriert oder gegen trans Menschen auf subjektiver, nicht evidenz- oder wissenschaftlich-gestützer Basis hetzt, der ist transfeindlich.

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verreisterNutzer  02.07.2022, 18:50
@Adomox

Ich verstehe den Begriff. Ich sehe es aber als problematisch an, wie dieser Begriff verwendet wird, da aus meiner Sicht bei weitem nicht alles, was so bezeichnet wird, auch tatsächlich darunter fällt.

Mehr habe ich zu dem Thema nicht zu sagen. Ich habe deine Sichtweise nun ausdrücklich zur Kenntnis genommen und werde im Nachgang darüber nachdenken.

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marlynator  02.07.2022, 18:51
@verreisterNutzer

Und was soll deine Aussage zeigen? Egal, was andere gemacht haben, sie hat trotzdem viel transfeindliches gesagt. Mal abgesehen davon dass sie transfeindliche Shops unterstützt.

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Mayahuel  02.07.2022, 19:02
@verreisterNutzer
Wenn also jemand beispielsweise das Geschlecht anhand der Geschlechtsorgane definiert, gilt er als transphob?

Sie hält Transfrauen für Männer. Das ist nicht "kleinste Kritik", sondern komplette Ablehnung. Eine Transfrau als Mann zu bezeichnen, wird Misgendering genannt und fällt unter Transphobia:

Misgendering is the act of labelling others with a gender that does not match their gender identity.

https://en.wikipedia.org/wiki/Transphobia#Misgendering

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Bloximox  25.07.2022, 19:59
@Mayahuel

Eine Person die einen Penis hat ist eindeutig ein Mann, das ist Fakt, egal was in dessen Kopf vorgeht! Bis 2018 galt die Sache um die es hier geht als "Geschlechtsidentitätsstörung" was eine psychische Krankheit ist/war! Und es gibt biologisch gesehen beim Menschen 2 Geschlechter, diese können allerdings verschieden ausgeprägt sein!

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Silicium58  02.07.2022, 18:40

Der zitierte Artikel enthält verhältnismäßig viele Links auf Berichterstattung der ÖR. Hab das jetzt mangels Zeit noch nicht überprüft, kenne den Artikel auch erst seit Minuten.

Kannst du bitte kurz ein paar Beispiele nennen, worauf sich deine Antwort konkret bezieht?

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Adomox  02.07.2022, 18:45
@Silicium58

Welchen Artikel meinst du? Das, was im Fragetext verlinkt ist, ist nicht der WELT-Artikel, auf welchen sich meine Antwort bezieht.

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Silicium58  02.07.2022, 18:53
@Adomox

Ich meine den Artikel

"Wie ARD und ZDF Kinder indoktrinieren" vom 1.6.22 in der "Welt".

Ich halte den Artikel zwar mindestens in der Überschrift für fraglich, ebenso die Autorinnen und Autoren, die im Kontext Transmensch auf einer Mission zu sein scheinen, aber inhaltlich habe ich ihn noch nicht überprüft.

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Adomox  02.07.2022, 19:05
@Silicium58

Im Artikel wird u.a. behauptet, dass es nur 2 Geschlechter gäbe (ignoriert wird der Unterschied sex vs. gender); dass im ÖR dargestellte Fakten zur Diskriminierung queerer Menschen nicht der Wahrheit entsprächen; dass Pronomen Indoktrination seien; dass "biologische Fakten" nicht berücksichtigt würden; dass der ÖR eine Frühsexualisierung vorantreibe; dass Beiträge im ÖR nicht (lies: niemals) wissenschaftlich fundiert seien; dass "echte" Expert*innen kein Raum gegeben würde. Daran ändern auch die vielen Links nichts, da diese zwar thematischen zu den Behauptungen passen, diese allerdings nur dann bestätigen, wenn man das gleiche subjektive Weltbild teilt.

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Silicium58  02.07.2022, 19:21
@Adomox

Danke. Ich schreib nachher noch was dazu.

das gleiche subjektive Weltbild

Eins aber jetzt: Ich teile das Weltbild der verantwortlichen Autoren und Autorinnen nicht. Der Artikel enthält zudem viele populistische Wendungen, was seine Seriosität für mich deutlich mindert.

Ich bin aber naturalistisch geprägt, und da Identitätsprobleme nur entstehen können, wenn eine Gattung zu komplexem Bewusstsein samt hoher Abstraktionsfähigkeit fähig ist, halte ich Transmenschlichkeit für ein psychologisches Phänomen, kein evolutionäres.

Was gleichbedeutend mit der Tatsache ist, dass ich auf Biologie basierender Argumentation von Regenbogenseite nicht nachvollziehen kann. Praktisch jede konkrete Nachfrage wird zudem feindlich aufgenommen.

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Silicium58  03.07.2022, 16:47
@Adomox

Hab den Artikel jetzt gelesen. Obwohl ich einigen Ansichten dort zustimme (es gibt zwei biologische Geschlechter), ist er von der Sprache her aufwiegelnd und wertend, so dass man ihn aus meiner Sicht als LBGTQ-feindlich einordnen kann.

Auch die Einordnung des ÖR als verantwortlich für eine "Frühsexualisierung" von Kindern teile ich nicht. Der Artikel ist hier besonders unseriös, da er auch Formate nennt, die sich ausdrücklich nicht an Kinder richten.

Es gibt aus meiner Sicht notwendige und fundierte Kritik an den Erkenntnissen von Transaktivisten, aber der Artikel gehört aus meiner Sicht nicht dazu. Die Verfasser sind kontaminiert.

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YvesTanguy  02.07.2022, 18:51

Welche konkrete Äußerung dieses Artikel war transfreilich?

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Adomox  02.07.2022, 19:08
@YvesTanguy

Siehe z.B. mein zweiter Kommentar zu Silicium58's Nachfrage unter meiner Antwort hier.

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Auch die Autorin J. K. Rowling wurde wegen ihrer Äußerungen angefeindet.

Sie hält Transfrauen für Männer. Das ist nicht "kleinste Kritik", sondern komplette Ablehnung. Eine Transfrau als Mann zu bezeichnen, wird Misgendering genannt und fällt unter Transphobia:

Misgendering is the act of labelling others with a gender that does not match their gender identity.

https://en.wikipedia.org/wiki/Transphobia#Misgendering


verreisterNutzer  02.07.2022, 19:03

Misgendering bezieht sich auf die Geschlechtsidentität, wie dein Zitat zeigt, nicht auf das biologische Geschlecht.

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Mayahuel  02.07.2022, 19:07
@verreisterNutzer
nicht auf das biologische Geschlecht.

Eine Transfrau weiß, dass sie biologisch ein Mann ist. Will aber als Frau angesprochen werden. Wenn Rowling das nicht möchte, ignoriert sie diesen Wunsch.

Wenn zB ein Mensch sich als Christ sieht, aber von jemanden als Atheist bezeichnet wird: wie wird das genannt?

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verreisterNutzer  02.07.2022, 19:14
@Mayahuel

Eine Transfrau ist biologisch ein Mann, weswegen Rowlings Aussage nicht falsch ist.

Nicht jedermann hält das Konzept von Geschlechtsidentitäten für sinnvoll. Daran gibt es durchaus Kritik. Kritiker gleich Feindlichkeiten vorwerfen, ist daher großer Unsinn.

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Mayahuel  02.07.2022, 19:18
@verreisterNutzer
Kritiker gleich Feindlichkeiten vorwerfen, ist daher großer Unsinn.

Interessant, dass du meine Frage nicht beantwortet hast:

Angenommen jemand sagt: Christen/Muslime gibt es nicht. Ich halte das System von Religionen nicht für sinnvoll. Ich spreche jeden als Atheisten an.

Wie nennt man das?

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verreisterNutzer  02.07.2022, 19:22
@Mayahuel

Wie man das nennt? Keine Ahnung. Wie du weißt bin ich Muslim. Und ich würde das auf jeden Fall nicht als Islamfeindlichkeit ansehen.

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Mayahuel  02.07.2022, 19:29
@verreisterNutzer
bin ich Muslim.

das ist ein soziales Konstrukt wie Gender.

Da du mit Biologie begründest: Allah ist nicht wissenschaftlich. Nicht ein Gott lässt sich wissenschaftlich beweisen.

 nicht als Islamfeindlichkeit ansehen.

wenn jemand zu dir sagt: "du bist kein Muslim". Wie reagierst du darauf?

und offizielle Religionsgemeinschaften abschaffen möchte? Privat soll jeder glauben, was er will. Aber nicht vom Staat anerkannt.

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verreisterNutzer  02.07.2022, 19:35
@Mayahuel

Ich bin ein Freund der Meinungsfreiheit und toleriere andere Sichtweisen, selbst wenn ich sie völlig anders sehe oder für unsinnig halte.

Wenn jemand rein wissenschaftlich unterwegs ist und Religionen für ausgedacht hält, weswegen derjenige mich also als Muslim nicht anerkennt, dann toleriere ich das. Es ist keine Feindschaft. Er teilt einfach nicht eine Sichtweise, die ich vertrete.

Bei den Religionsgemeinschaften genauso. Die Abschaffung ist ein politisches Thema, das diskutiert werden kann in einer pluralistischen und offenen Gesellschaft.

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Mayahuel  02.07.2022, 19:42
@verreisterNutzer
mich also als Muslim nicht anerkennt,

Ein Atheist anerkennt bloß die Götter nicht, aber spricht Muslime trotzdem als Muslime an.

Die Abschaffung ist ein politisches Thema,

In welchen politischen Systemen werden Religionsgemeinschaften abgeschafft?

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verreisterNutzer  02.07.2022, 19:49
@Mayahuel
Ob das alle Muslime so sehen?

Nein, es gibt Muslime, die leider sehr aggressiv reagieren (das sehen wir auch bei gutefrage). Das ist ein Problem.

Ich sehe es einfach als problematisch an, Menschen eine Feindschaft vorzuwerfen, weil sie gewisse eigene Wertvorstellungen so nicht teilen.

Wenn ich mich als die Queen von England identifiziere und erwarte, das jeder vor mir niederkniet, es aber niemand macht (und meine Identifikation sogar ablehnt), ist das auch keine Feindschaft. Man ist nicht dazu gezwungen andere Ansichten zu teilen.

Ein Atheist anerkennt bloß die Götter nicht, aber spricht Muslime trotzdem als Muslime an.

Ob das bei allen Atheisten so ist, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass es Sunniten gibt, die sagen, ich sei kein Muslim. Das können sie sagen, da sie ihren Standpunkt ja sogar anhand ihrer Vorstellungen begründen können. Das ist keine Feindschaft.

Die Feindschaft fängt doch erst an, wenn man Menschen wegen einer Identifikation schlechter behandelt, gar angreift.

Wenn J. K. Rowling sich auf das biologische Geschlecht beruft, ist sie nicht transphob. Würde sie eine Person, die sich als trans bezeichnet, aber verbal oder körperlich angreift, wäre es transphob.

In welchen politischen Systemen werden Religionsgemeinschaften abgeschafft?

Ich bezog mich auf die Aussage:

und offizielle Religionsgemeinschaften abschaffen möchte?
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Mayahuel  02.07.2022, 20:01
@verreisterNutzer
aber verbal oder körperlich angreift, wäre es transphob.

zB Wikipedia stuft bereits das Ablehnen der selbstgewählten Identität als transphob ein.

Rowling hätte auch rechtlich ein Problem:

Als erster britischer Deadnaming-Rechtsfall gilt die Anzeige der Anwältin und trans Frau Stephanie Hayden gegen den Drehbuchautor Graham Linehan, nachdem er sie im September 2018 auf Twitter unter anderem mit ihrem männlichen Geburtsnamen bezeichnete.
Hayden sagte, sein Handeln verursache ihr Leiden und sei ein grober Affront gegen ihre Würde als Frau. Linehan erhielt von der Polizei eine Verwarnung wegen verbaler Belästigung und soll Hayden nicht mehr kontaktieren

https://de.wikipedia.org/wiki/Deadnaming#Rechtsf%C3%A4lle

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verreisterNutzer  02.07.2022, 20:09
@Mayahuel
Wikipedia stuft bereits das Ablehnen der selbstgewählten Identität als transphob ein.

Nach der Definition wäre Rowling transphob. Ich sehe diese Definition aber höchst kritisch, da sie die Büchse der Pandora öffnet.

Wenn eine bloße Ablehnung bereits als Feindschaft angesehen wird und jemand auf die Idee kommt, dies auf andere Bereiche, z. B. politische Haltungen, zu übertragen, dann sind in Zukunft keine Diskussionen mehr möglich.

Dein Rechtsfall ist interessant. Das werde ich mir genauer anschauen.

Ich ziehe mich jetzt erstmal von gutefrage zurück. Ich habe hier heute schon zu viel Zeit verbracht.

Vielen Dank für das Gespräch. Es hat Spaß gemacht mit dir zu diskutieren.

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Shadowkamerad16  05.08.2022, 08:11
Sie hält Transfrauen für Männer.

Was auch richtig ist. Von der Definition sind Transfrauen vom Geschlecht her männlich.

Das ist nicht "kleinste Kritik", sondern komplette Ablehnung.

Inwiefern ist das eine Ablehnung, wenn man an objektive Tatsachen erinnert?

Eine Transfrau als Mann zu bezeichnen, wird Misgendering genannt und fällt unter Transphobia:

Misgendering bezieht sich auf die Geschlechtsidentität, wie dein Zitat zeigt, nicht auf das biologische Geschlecht.

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Mayahuel  05.08.2022, 08:19
@Shadowkamerad16
Misgendering bezieht sich auf die Geschlechtsidentität, wie dein Zitat zeigt, nicht auf das biologische Geschlecht.

Dann kann man einen Juden in Deutschland an die objektive Tatsache erinnern, dass seine Vorfahren in Deutschland vergast wurden?

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Shadowkamerad16  05.08.2022, 08:25
@Mayahuel

Warum wechseln Sie jetzt das Thema?

Ja man kann über den 2 WK sprechen, ist das jetzt ein Verbrechen? Der 2 WK wurde am 1939 stattgefunden, was auch eine Tatsache ist.

Dann kann man einen Juden in Deutschland an die objektive Tatsache erinnern, dass seine Vorfahren in Deutschland vergast wurden?

Ja, auch als Jude kann man mit über sowas reden. Es kein Verbrechen, objektiv zu sein.

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Mayahuel  05.08.2022, 08:31
@Shadowkamerad16
 Es kein Verbrechen, objektiv zu sein.

Das freut mich zu hören.

Dann kann ich ja unbesorgt den nächsten Touristen aus Deutschland an die Geschichte ihres Landes erinnern.

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Shadowkamerad16  05.08.2022, 08:35
@Mayahuel
Dann kann ich ja unbesorgt den nächsten Touristen aus Deutschland an die Geschichte ihres Landes erinnern.

Wenn Sie nicht bei einem Thema bleiben können, dann können wir ja die Diskussion gleich beenden. Da Sie offensichtlich gerne schnell das Thema wechseln, wenn es ihnen bei einem bestimmten Thema nicht passt.

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Mayahuel  05.08.2022, 08:39
@Shadowkamerad16
wenn es ihnen bei einem bestimmten Thema nicht passt.

Passt hervorragend.

Man sollte Transpersonen an ihr biologisches Geschlecht erinnern, und deutschen Touristen an ihre Nazigeschichte.

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Shadowkamerad16  05.08.2022, 08:59
@Mayahuel
Passt hervorragend.

Also geben zu, dass Sie Kritik nicht leiden können und Leute diskreditieren, die an Tatsachen erinnern?

Man sollte Transpersonen an ihr biologisches Geschlecht erinnern, und deutschen Touristen an ihre Nazigeschichte.

Das können Sie machen. Nur wen gefällt das, wenn man seine subjektive Ansichten unter die Nase reibt?

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Mayahuel  05.08.2022, 09:02
@Shadowkamerad16
 seine subjektive Ansichten

Der Holocaust ist eine "subjektive Ansicht"?

 unter die Nase reibt?

das Erinnern an historische Tatsachen ist "unter die Nase reiben"?

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Shadowkamerad16  05.08.2022, 09:08
@Mayahuel
Der Holocaust ist eine "subjektive Ansicht"?

Der Holocaust oder die Schoah war der nationalsozialistische Völkermord an 5,6 bis 6,3 Millionen.

Ich verstehe nicht, warum Sie als „subjektive Ansicht“ definieren? Es steht in der Definition.

das Erinnern an historische Tatsachen ist "unter die Nase reiben"?

Erinnern und unter die Nase reiben ist ein Unterschied. Sie haben selbst geschrieben, dass Sie gerne andere Leute ihre Ansichten unter die Nase reiben möchten.

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Shadowkamerad16  05.08.2022, 09:10
@Mayahuel

Und warum schreiben Sie:

Sie hält Transfrauen für Männer. Das ist nicht "kleinste Kritik", sondern komplette Ablehnung. Eine Transfrau als Mann zu bezeichnen, wird Misgendering genannt und fällt unter Transphobia:

Und dann schreiben Sie, dass Transfrauen keine Frauen sind? Ein Widerspruch.

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Mayahuel  05.08.2022, 09:14
@Shadowkamerad16
Ich verstehe nicht, warum Sie als „subjektive Ansicht“ definieren?

du schrubtest:

Nur wen gefällt das, wenn man seine
subjektive Ansichten
unter die Nase reibt?

da muss ich natürlich nachfragen.

 ihre Ansichten

Historische Fakten sind keine Ansicht.

unter die Nase reiben möchten.

Aba geh. Bloß erinnern. So wie man Transpersonen an ihr biologisches Geschlecht erinnern sollte.

Du schrubtest:

Inwiefern ist das eine Ablehnung, wenn man an objektive Tatsachen erinnert?
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Shadowkamerad16  05.08.2022, 09:22
@Mayahuel
da muss ich natürlich nachfragen.

Sie finden es in Ordnung Tatsachen unter die Nase zu reiben und das Thema zu wechseln.

Wenn ein Dicker zu ihnen kommt, müssen Sie ihn sagen, das er dick ist? Natürlich ist das für ihn ja beleidigend.

Historische Fakten sind keine Ansicht.

Das ist richtig. Aber wenn gefällt das, das man die ausnutzt, um zu provozieren.

Eine Frage nebenbei: Sind Sie selber transphob?

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Mayahuel  05.08.2022, 09:28
@Shadowkamerad16
Tatsachen unter die Nase zu reiben

Transpersonen an ihr biologisches Geschlecht zu erinnern, ist kein "unter die Nase reiben"?

um zu provozieren.

Erinnern an biologische und historische Fakten ist eine Provokation?

Aber wenn gefällt das, das man die ausnutzt, um zu provozieren.

Warum ist es dann okay, Transpersonen an ihr biologisches Geschlecht zu erinnern?

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Shadowkamerad16  05.08.2022, 09:42
@Mayahuel

Ich habe auf ihre Ansicht, dass Transfrauen auch Frauen sind, was jedoch von den Definitionen nicht passt, geantwortet. Ich wollte Sie darüber aufklären warum eine Transfrau von der Definition her immer noch männlich vom Geschlecht ist. Und Sie fangen an, das Thema zu wechseln. Siehe:

Dann kann man einen Juden in Deutschland an die objektive Tatsache erinnern, dass seine Vorfahren in Deutschland vergast wurden?

Und dann sprachen Sie über dieses Thema, was aber gegen die Frage von den FS ist.

Ich wollte Sie daran aufmerksam machen, das wir das Thema wechseln könnten, was Sie nicht taten. Siehe:

Warum wechseln Sie jetzt das Thema?

Das ist schon in meinen Augen schon unhöflich, wenn ich mit einer Person wie ihnen, über ein Thema schreibe wovon ich viel weiß und die objektiven Dinge weiß dann auf ein anderes Thema zu wechseln, wovon ich nicht weiß, was Sie da erzählen und was ich darauf antworten soll.

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Mayahuel  05.08.2022, 09:52
@Shadowkamerad16
Sie fangen an, das Thema zu wechseln.

Ich habe einen Vergleich gezogen. Bin aber weiterhin beim Thema geblieben.

was jedoch von den Definitionen nicht passt,

wer bestimmt die Definition?

Wer bestimmt zB die Definition von Mutter? Und sollte man eine Stiefmutter daran erinnern, dass sie keine biologische Mutter ist?

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