Warum gibt man bei E-Autos immer als Ladewert 10%-80% an?

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Unter 10% Sollte man den Akku überhaupt nicht entladen. Idealerweise nicht unter 20%. Daher ist es müßig da nen wert für anzugeben weil warscheinlich die Regelung da schon schluss macht um einer Tiefenendladung vorzubeugen. Daher wird ein akku der als leer angezeigt wird. Warscheinlich noch eine restkapazität haben.

Über 80% dauert der ladevorgang nochmal im einiges länger weil man dann auch nicht mehr den Vollen ladestrom reinpumpen kann. Von 80 auf 100% kannste warscheinlich noch einmal knapp die zeit wie von 20 auf 80% nehmen.

Grundsätzlich kannste bei Lithium akkus welche ja autos derzeit haben. Mit 1-2C ladestrom rechnen. Das können die durchaus ab ohne das die Akkus gros geschädigt werden. Der Akku verträgt auch durchaus mehr. Nur geht es da durchaus ein wenig zu lasten der Lebensdauer. 1C würde ich aber durchaus als schonend bezeichnen.

Mit 1-2C können aber die meisten leute nichts anfangen weil diese angabe absolut unüblich ist ausserhalb von Bereichen die sich wirklich mit Akkutechnik beschäftigen. (Im modellbau bereich findet man das ganze durchaus noch häufiger.)

1C ist die Menge an ladestrom die quasi gleich der akkukapazität ist. Sprich: ein 100Ah akku würdest du dann mit 100A laden. Und nen 200Ah akku mit 200A.

Diese angabe ist aunabhängig von der Ladespannung. Aber natürlich abhängig davon wieviel ladestrom das ladegerät liefern kann.

Zeitechnisch bedeutet das das ein Akku mit 1C in ungefähr einer stunde voll geladen ist. (Je nach akku kann es eben auch länger dauern.) Bei 2C sinds halt ne Halbe stunde. Bei 4C 15 Minuten. Usw. Im letzteren fall müsstest du aber bei nem 100Ah akku ganze 400A reinknallen.

Ein weiterer einfluss könnte die Ladetechnick selbst sein die verbaut ist. Denn die wird ne obergrenze angeben. Wenn du kabel Hast die für 150A ausgelegt sind. Schmelden die dir weg wenn du dan 400A durch knallst. Weil die schlichtweg zu dünn sind. Je höher der ladestrom desto dickere kabel brauchst du im endeffekt.

Da eben 20-80% schneller gehen als die letzten 20% ist man natürlich im Vorteil wenn man sagen kann: 20-80% haste in 30 minuten bei 100A Ladestrom. Anstatt eben 20-100% in 1 Stunde und 20 Minuten oder so.

Ersteres kling einfach besser.

Und ist am ende dann auch noch akkuschonender. Denn Lithium akkus mögen es auch nicht wirklich voll zu sein. Wenn du gleich weiter fährst und den akku wieder leerst ist das weniger n problem. Wenn der dann aber 12h auf 100% rumhockt weil du nicht mehr fährst. Dann altert der akku schlichtweg schneller. Als wenn der akku nur bei 80% oder besser bei 50% rumdümpelt.

Also es ist nicht immer :) es hat sich, einige haben es bereits erklärt, als guter Vergleichswert etabliert der auch, je nach Akkutechnologie, eine Relevanz hat.

Ein weiterer Wert, 30 Minuten, das wirst Du auch immer wieder lesen, ein Prozentfenster, das in 30 Minuten zu schaffen ist. Das findest Du eher bei Autos, die keine gute 10-80% Ladekurve haben. Dann steht da gerne 20-80% in 30 Minuten oder x km in 30 Minuten :)

Einige Dinge davon sind stark von der Akkutechnologie abhängig und hier werden auch künftig noch einige Entwicklungen zu erwarten sein. LFP Akkus soll man bspw. regelmäßig auf 100% laden, damit das System auch sauber den Ladezustand erkennen kann. Da über 80% oft die Ladeleistung stark zurückgeht, ist es natürlich hilfreich, wenn man als Ladender hier noch hohe Ladeleistungen erzielen kann ohne den Akku zu schädigen.

Praktisch zu jedem Auto findet man im Netz auch die komplette Ladekurve, das gibt einem die Möglichkeit zu einem Rückschluss, wie ein Auto in das eigene Ladeverhalten passt.

Ich fahre bspw. ein Elektroauto bei dem ist es praktisch vollkommen egal ob ich bei 0, 10 oder 70% einen Ladevorgang starte, immer bekomme ich die gleiche Ladeleistung. Das hat für mich den Vorteil, dass sich das Auto nach mir richtet und nich nicht auf einen Ladezustand Rücksicht nehmen muss. Für mich war die Ladekurve ein wesentliches Entscheidungskriterium bei der Auswahl des Fahrzeugs.

Eine Lithiumbatterie voll aufzuladen ist für jede Art von Batterie eine hohe Verschleißbelastung und geht auf die Lebensdauer - egal ob die kleine AA-Batterie für die Fernbedienung, E-Fahrrad-Batterie oder eben die E-Auto-Batterie. Der Punkt, ab dem die Ladekurve einknickt, ist der Punkt, ab dem die Belastung ansteigt.

Es gibt Autohersteller, die dafür eine Lösung gefunden haben und wo die Ladeleistung teilweise sogar bis 100% ohne große Einbüßen gewährleistet wird. Das funktioniert mit einem Trick. Hier wird eine größere Batterie verbaut, von der aber ein Pufferbetrag von ca. 20% abgekapselt wird. Wenn der nutzbare Bereich voll geladen ist, werden 100% Ladezustand ausgegeben, obwohl der reale Wert dann eher um 80% liegt. Grundsätzlich wird bei diesem Modell für Vermarktungszwecke nur der nutzbare Bereich angegeben, es wird also in der Verkaufsbroschüre von bspw. 50 Kw Kapazität gesprochen, wenngleich die Batterie 60 Kw Volumen aufweißt.

Bei unterschreiten gewisser Ladewerte kann es zu einem Spannungsabfall kommen und Funktionen des Wagens können ausfallen bishin zu Startschwierigkeiten. Man fährt einen Verbrenner ja auch nicht mit einer Kraftstoffnadel auf rot :).

Wir dürfen den E-Automarkt zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht überschätzen. Es handelt sich noch um eine sehr junge Technologie. Insbesondere die Lade- und Batterietechnik entwickeln sich rasant weiter, sodass selbst Generationenwechsel von Fahrzeugen gravierende Sprünge nach vorn machen. Wenn man die E-Autos von Baujahr 2020 mit heute vergleich, sind die Sprünge unfassbar. Daher lohnt es sich nicht, solche Autos zu kaufen. Der Wertverlust ist einfach zu gravierend aufgrund des technischen Fortschritts. Hier kommt wirklich nur Leasing oder andere Finanzierungsmodelle mit verbrieftem Rückgaberecht in Frage. Dennoch sollte man der Technologie definitiv eine Chance geben. Jemand, der noch nie E-Auto gefahren ist, sollte mal eine Probefahrt machen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird man dadurch angefixt :).

Weil dieser Bereich die größte Effizienz in Abhängigkeit zur kürzesten Ladezeit bietet.

Weil das ein vergleichbares und sinnvolles Ladefenster ist.