Warum gibt es zurzeit soo viel Konkurrenz im Bereich Mediendesign und Mediengestalter/in?

7 Antworten

Hier bewerben sich alle, vom Akademier, Absolventen von höheren Lehranstalten (Kolleg), Fachschulen,
Gesellen bis hin zum Autodiktaten um Werkverträge, die ein paar EUR die Stunde abwerfen.
Selbst große Unternehmen haben bloß ein oder zwei Angestellte in ihren Kommunikationsabteilungen.
Der Rest der Arbeit wird von Freiberuflern erledigt.
Dazu noch die Bildgeneratoren auf Basis künstlicher Intelligenz.
Wozu noch jemand einstellen?

Nur Zusatzqualifikationen helfen:
Programmierung
oder Kunden-Branchenwissen, damit auch die Inhalte generiert werden können.
Wenigstens kommunikative Fähigkeiten dazu, damit die Firmen nicht
noch jemand abstellen müssen, der dem Mediendesigner die Inhalte vorkaut,
bzw. erstklassiges Deutsch und Orthographie.

Es gab und gibt einfach zu viel Leute die "Irgendwas mit Medien" machen wollen.

Mehr als in der Wirtschaft gebraucht werden, also müssen sich die vielen Leute um die wenigen Jobs kloppen.

Hättest du dich für "Irgendwas mit Technik" entschieden und wärst Techniker oder Ingenieur geworden, könntest du dir den Arbeitsplatz womöglich aussuchen.


Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 14:51

Ich muss auch noch dazusagen, mein Portfolio wurde auch immer wieder gelobbt! Aber ich bekam trotzdem absagen... :( Ich will den Beruf auch schon ausüben, aber bestimmt sind mehr als die Hälfte der Bewerber so Standardbewerber, die mit ihren Insta Accounts ankommen und deswegen eben Mediengestalter werden wollen...

Von Experte notting bestätigt

Es ist halt so ein Trendberuf. Jeder der mal ein Youtube-Video gesehen hat will plötzlich irgendwas mit Medien machen. Jeder der mal nen Influencer gesehen hat will irgendwas mit Medien machen. Jeder der nen Instagram-Account hat und da seinen Sonnenuntergangsbilder postet will irgendwas mit Medien machen.

Natürlich übertrieben bzw. überspitzt gesagt. Gibt halt solche Trends. Die Menschen sind halt durchgehend von (sozialen) Medien umgeben und denken dann, sie wollen sowas auch machen, also irgendwas mit Medien.

Ärgerlich ist das natürlich für Leute die den Beruf wirklich wirklich ausüben wollen und nicht nur wiel es gerade irgendwie angesagt ist.


Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 14:47

Danke für deine Antwort! :)
Ich muss auch noch dazusagen, mein Portfolio wurde auch immer wieder gelobbt! Aber ich bekam trotzdem absagen...

Das ist schon länger so. Immer wenn mir einer erzählt, dass er das werden will, rollen wir mit den Augen. Ist fast so vernünftig wie zu planen: Influenzer zu werden oder eine berühmte Sängerin.

Bedenke, große Teile dieses Berufsfeldes werden bald von KI erledigt. Das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Berufszweig, der schon in wenigen Jahren nicht mehr wieder zu erkennen ist. Schon jetzt gibt es seit vielen Jahren ein Überangebot an Bewerbern und an Arbeitgebern, die möglichst nix dafür bezahlen wollen.

Nicht zu spät umzusatteln oder sich ein 2. Standbein zu suchen.


Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 14:49

Das mit der KI stimmt! Ich selber würde gerne in den 3D Animations/VFX Bereich rein, aber da ist die Konkurrenz noch krasser als beim Mediengestalter. Zwar wird vieles durch die KI ersetzt oder eben beschleunigt, aber ich werde versuchen mich mit der KI auseinanderzusetzen um mir eben ein Vorteil zu schaffen. Schnelleres Arbeiten oder so. :)

Realisti  16.09.2024, 14:52
@Moonshine2202

Ich könnte dir jetzt locker aus dem Stehgreif mind. 12 Berufsanfänger nennen, die es genau wie du planen und formulieren. Teilweise bereits seit Jahren.

Du liegst damit genau im Trend, und damit komplett am Bedarf des Arbeitsmarktes vorbei.

Sowas zu können ist ganz nett. Aber damit wirst du nicht reich werden oder gute Jobs finden.

Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 14:54
@Realisti
Sowas zu können ist ganz nett. Aber damit wirst du nicht reich werden oder gute Jobs finden.

Ich dachte vor allem bei so 3D Animationen, da verdient man doch ziemlich gut. Vor allem wenn man noch in der Filmindustrie arbeitet als 3D Artist oder so.

Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 14:56
@Realisti

Naja, hier in Deutschland eher wenig. Weil wir eben die Digitalisierung verpennt haben. Es gibt sogar bis jetzt immer noch keinen richtigen Ausbildungsberuf für so 3D Artists oder Animation eben. Aber es soll angeblich nächsten Jahr ein neuer Ausbildungsberuf kommen. Mediengestalter für Immersive Medien. Dazu wird auch dieses 3D und VFX gehören. :)

Realisti  16.09.2024, 14:59
@Moonshine2202

Na dann, viel Glück.
Deutschland wird durch diesen Studiengang plötzlich über Nacht eine Nation für immersive Medien und holt die verpennten Jahre wie schnell auf? Gestatte mir, dass ich so meine Zweifel hege.

Habe auf jeden Fall einen Plan B.

Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 14:59
@Realisti

Naja, so schnell passiert das jetzt auch nicht mehr. :) Aber es ist zu mindestens ein Anfang! :)

Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 15:01
@Realisti

Ich hätte aber noch eine Frage, wäre es schlimm, wenn man mit 23 Jahren immer noch keine Ausbildung hat? :(

Realisti  16.09.2024, 15:17
@Moonshine2202

Damit stehst du nicht alleine. Meine Tochter war immer die Jüngste in ihrem Jahrgang. Sie ist heute 21 Jahre alt und mitten im Studium. Sie hat sehr viele Freunde die bereits mehrere Versuche abgebrochen haben. Die befinden sich alle in einer Art Findungsphase. Alle haben Abitur oder Fachabitur und kommen aus guten Verhältnissen.

Wabern aber nur so haltlos rum und probieren und probieren, ohne realistischen Plan. Sie träumen viel und planen viel, aber so richtig passiert nichts. Der Lockdown und die Coronazeit hat sie um Jahre zurückgeworfen. Gott bin ich froh, dass meine Kinder schon früh wußten, was sie wollen und können.

Ich habe ihnen allerdings nie erzählt, dass sie alles im Leben erreichen und werden können. Bin halt keine Helikoptermutter und sage stets was ich denke. Ein Lob ist ein echtes Lob und muss man sich verdienen. Die jetzt in der ewigen Findungsphase gelandet sind, sind oft Menschen, denen man ständig gesagt hat wie toll sie sind und dass sie immer alles super machen, egal ob es so war oder nicht.

Jetzt in der realen Arbeitswelt angekommen, fallen sie aus allen Wolken. Mit Frust oder Kritik können sie gar nicht umgehen, weil sie das gar nicht kennen. Die scheitern bereits daran ein Telefonat zu führen oder ohne Schreibfehler eine Email zu verfassen. Meine Tochter erklärte neulich einem Kommilitonen, wo auf dem Umschlag für seine Facharbeit Adresse und Absender hinkommen. Sie können in 3 Sprachen eine Gedichtsanalyse abliefern aber keine Bewerbung schreiben.

Wer plant muss sich im Vorfeld mit Menschen austauschen. Mit realen Menschen! Gedankengänge müssen auf den Prüfstand, damit sie Substanz bekommen. So wie du das jetzt gemacht hast. Es reicht nicht alles mit sich alleine auszumachen oder nur darüber zu lesen.

Es darf auch gerne 1 oder 2 Jahre länger dauern. Ich habe auch nichts dagegen, wenn sich ein junger Mensch mal verrennt. Wie nannte es mein Sohn? "Ein Recht auf eigene Fehler." Dabei lernt man am meisten. Und solange man es nicht ausprobiert hat, hofft man noch und es blockiert einen. Versuche es und finde heraus, ob es für dich passt. Danach ist es aus dem Kopf und er ist frei für Neues. Solange man seine Grenzen nicht kennt, bleibt dieses: "Was wäre gewesen...."

Also versuchen und weitermachen, bis es passt.

Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 15:24
@Realisti

Danke für deinen netten und langen Kommentar! :)

Ich bin jetzt 22, aber ich habe mir: Fotografie, Videoschnitt, 3D Animation und VisualFX (VFX) komplett selber beigebracht. Habe auch schon ein Portfolio mit einigen Arbeiten drinnen. Die sind eventuell nicht soo gut, aber wenigstens etwas als gar nix ;).

Mit 3D habe ich mit 16 Jahren angefangen. Also bin schon so seit 6 Jahren in diesem Feld aktiv unterwegs. :) Ich könnte gefühlt schon eine Prüfung in diesem Bereich absolvieren. (Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster :) ). Aber da ich mal im 3D/VFX Bereich für Filme arbeiten will, ist es extrem schwer da rein zu kommen. :/

Realisti  16.09.2024, 15:28
@Moonshine2202

Wie gesagt, habe noch einen Plan B, aber versuch es. Anders bekommst du es nie aus dem Kopf.

Das ist leider in den meisten Bereichen so. Auch ich bin wieder auf Jobsuche, im kaufmännischen Bereich. Meist 100 Bewerber, in meinem Alter fast unmöglich, bin auch am Verzweifeln. Fachkräftemangel gibt es nur in ganz wenigen Bereichen, z.B. in der Pflege oder im Handwerk.


Moonshine2202 
Beitragsersteller
 16.09.2024, 14:59

Ist es schlimm, wenn man mit 23 Jahren immer noch keine Ausbildung hat? :/

ronalda  16.09.2024, 15:23
@Moonshine2202

Wenn du keine Ausbildung hast, solltest du eine Ausbildung machen, und eben überlegen, in welchem anderen Bereich du diese machen könntest.