Warum gibt es unter den Menschen Einzelgänger?

16 Antworten

Hallo,

das hat sich evolutionär durchgesetzt - Eine rein homogene Population ist recht anfällig für so manche Gefahren des Lebens.

Die Maus, die risikobereiter ist und impulsiver handelt, ist im Zweifelsfall die Maus die vom Vogel gefressen wird und ihre Gene nicht weiter geben kann. Die Maus die erst einmal abgewartet hat und sich zurückhielt wäre in diesem Fall die Maus die ihre Gene noch weiter geben kann.

Das Konzept der Introversion und Extraversion ist recht spannend. Tatsächlich ist es auch nicht so, dass Introvertierte die Gemeinschaft an sich ablehnen würden, oder ihr nichts geben würden. Introvertierte sind für eine Gesellschaft wichtig, mindestens so wichtig wie es die extrovertierten sind. https://de.wikipedia.org/wiki/Introversion_und_Extraversion

Der Wandel in der Wahrnehmung ist tatsächlich auch noch nicht so lange her; vor ca. 100 Jahren kam das moderne Idealbild des extrovertierten Menschen auf. Das rückte die Wahrnehmung von introvertierten natürlich in ein schlechteres Licht. Grade in Nordamerika ist dieses Idealbild sehr weit verbreitet.

Aber tatsächlich waren einige der größten Köpfe in der Geschichte eher introvertierte Einzelgänger.


Athina333  17.04.2020, 04:05

Momentan wird aus verständlichen Gründen der Forschung im medizinischen Bereich ein sehr grosses Interesse entgegengebracht.

Häufiger kann man dabei feststellen, dass Ergebnisse durch einen Sprecher aus diesem Bereich bekannt gegeben werden. Nicht wenige erfolgreiche Forscher tun sich schwer, ihre Ergebnisse der Allgemeinheit vorzustellen, der die Fachsprache eines wissenschaftlichen Gebietes normalerweise ziemlich fremd ist.

Warum denn nicht

ich meine alleine sein kann auch Vorteile haben

ich zb bin auch eher der gemeinschaftliche Typ aber manchmal würde ich mir auch meine ruhe wünschen boß wenn man einen Partner einen tollen Freundeskreis und Familie hat ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit

Außerdem ist es auch falsch zu glauben das solche Menschen ein trauriges Leben hätten manche ja aber sicherlich nicht alle

es gibt verschiedene Gründe solch ein Leben zu führen manche wurden bestimmt von anderen oft verletzt weswegen sich für diesen Weg entschieden andere machen das weil es ihnen gefällt

Oft wird der Mensch als "Gemeinschaftswesen" bezeichnet. Auf die Welt kommen, muss er allerdings allein. Sterben muss er ebenfalls allein.In der Zeit, die dazwischen liegt, ist er zunächst ganz auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen, um überhaupt leben zu können. Menschen müssen sehr viel lernen, etwa sprechen, laufen, sogar das Essen. Über eine sehr lange Zeit, eigentlich sein Leben lang, ist jeder Mensch auf andere angewiesen. Ob ihn dieses Angewiesen-sein ihn zu einem Menschen macht, der sich gern in die Gesellschaft einfügt, ist sicher nur zu beurteilen, wenn man die jeweiligen Lebenssituationen sehr differenziert betrachtet,

Weil Menschen gerne Leute ausgrenzen die anders sind als sie selbst. Ich bin zum Beispiel eher schüchtern, und konnte nicht gut vor der Klasse sprechen. Damit haben mich die anderen fertig gemacht und rumgeschubst. Irgendwann habe ich dann zurückgeschlagen. Ich habe einige der Typen fertig gemacht. Ab da galt ich dann als Psychopath und es wurde behauptet ich eines Tages Amok laufen würde, aber wenigstens war dann endlich Ruhe. Die restliche Schulzeit war ich dann einsam, weil anscheinend alle Angst vor mir hatten.

Ich hatte auch den einen oder anderen Kumpel, die haben mich aber alle irgendwann verraten. Seitdem bin ich komplett allein. Ich vertraue niemandem mehr, nicht mal mehr meiner Familie.

Manchmal ist es schmerzhaft einsam zu sein. Dann besuche ich meine Familie und schon will ich für ein halbes Jahr niemanden mehr sehen.

Hätte man mich nicht gemobbt wäre ich jetzt jemand anderer. Aber dafür ist es zu spät. Der Mensch ist kein Gemeinschaftswesen, alles was er will ist andere unterdrücken um sich besser zu fühlen. keiner macht da eine Ausnahme. Und die, die jetzt sagen sie wären anders, die wollen sich bloß moralisch über andere erheben.


Athina333  24.07.2019, 04:10

Nein, das glaube ich einfach nicht. Entweder bist du früher in eine Gruppe von Gleichaltrigen geraten, die dir nicht gut getan haben, wenn sie durch ihr Fehlverhalten bei dir negative Denk- und Verhaltensmuster prägten. Möglicherweise sind sie aber auch in für dich wichtigen Situationen nicht sensibel genug umgegangen.

anozh  16.04.2020, 14:31
@Athina333

Nein, das glaube ich einfach nicht. Entweder bist du früher in eine Gruppe von Gleichaltrigen geraten, die dir nicht gut getan haben, wenn sie durch ihr Fehlverhalten bei dir negative Denk- und Verhaltensmuster prägten.

Genau so war es bei mir, musste dadurch mit Depression, Suizid- & extreme Rachegedanken in der Dunkelheit 6 Jahre lang leiden, bis letztes Jahr im Alter von 22ig. Deswegen bin ich heute so düster und ernst geworden mit nur 1-2 wirkliche Freunde.

AmysAngel  23.07.2019, 12:52

Wow. Das mit dem Mobbing kenne ich nur allzu gut und dem Verrat :(

Athina333  26.07.2019, 04:28

Zufällig weiß ich von einer Frau, die in ihren etwa 70 Lebensjahren nie viel Gutes in ihrer Umwelt erfahren hat, und wohl auch daher nicht unbedingt Empathie ausstrahlte.

Wie sie dazu gekommen ist, weiß ich auch nicht. Doch kürzlich muss sie sich in eine psychiatrische Therapie begeben haben. Ob das in dem Alter wohl noch eine gewünschte positive Wirkung haben kann?

Ich hoffe sehr , dass dies für sie erreicht werden kann!

Ich war eine lange Zeit eine Einzelgängerin und habe nun auch nur meinen Freund und kaum Freunde (treffe mich äußerst selten mit denen).
Dies liegt zum einen daran, dass ich zu schüchtern bin und ungern unter Menschen bin,
dann va noch daran, dass ich lieber Beschäftigungen habe, die man alleine macht (lesen, rätseln, PC Singleplayerspiele...). Das einzige was ich gerne mit mehreren unternehme sind Tischspiele oder Radfahren/spazieren (ich mag Partys nicht gerne).
Und zum anderen wollten die anderen immer etwas anderes wie ich machen zb lieber feiern als spazieren gehen oder sie wollten zum Shoppen usw. (selbst bei den Tischspielen wollten sie was anderes spielen), wobei ich immer nachgab um eine Diskussion zu vermeiden.
Ich denke anderen Einzelgängern ergeht es ähnlich.


Athina333  23.07.2019, 07:27

Siehst du selbst eine Ursache für das Leben als Einzelgänger?

AmysAngel  23.07.2019, 12:49
@Athina333

Hm. Ich war schon als Kind lieber alleine. Während andere mit anderen Kindern spielten, spielte ich alleine. Ich glaube es lag daran das die anderen keinen Kompromiss was Spiele betrifft eingehen wollten. Also spielte ich lieber das was mir gefällt. Und später wurde ich gemobbt und somit ausgestoßen, da ich nicht mit dem Strom schwimmen wollte. Und wenn ich doch mal Freunde hatte von diesen verraten. Das alles zusammen machte mich eher zur Einzelgängerin.

Ich kenne andere Einzelgänger, die ebenso früher gemobbt wurden. Denke das anderssein. Nicht das tun was alle anderen machen, macht einen zu einem.

Athina333  24.07.2019, 03:36
@AmysAngel

So ganz ist mir das "Anderssein" als Erklärung für ein Einzelgängertum nicht Klar. Ich hatte selbst als Kind bis ich 8Jahre alt war, keine Geschwister. Als ich dann eine kleine Schwester bekam, habe ich mich riesig gefreut. Es war mir von Anfang an klar, dass ich nicht meine Kindheit und Jugend wegen des Altersunterschiedes im üblichen Sinn, wie andere Geschwister, mit ihr teilen konnte. Auch "musste" ich nie auf sie aufpassen, wenn mir dies ungelegen kam. Doch habe ich sie freiwillig sehr gern ausgefahren, lieber, als Schulfreunde das meist mit ihren jüngeren Geschwistern taten. -- Wir wohnten in einer relativ kleinen Ortschaft, in der es nicht sehr viele Gleichaltrige gab. Manches Mal kam es mir, wenn ich gegen Abend zu Hause sein musste- wie andere Kinder auch - sehr still vor, obwohl drei Erwachsene da waren,die sich durchaus sehr um mich kümmerten. Es waren eben keine Kinder da. Das Baby hatte natürlich einen anderen Rythmus als ich. Eine Einzelgängerin bin ich trotzdem nie geworden. Vielleicht lag das auch daran, dass ich z.B. eine Schokolade, nie allein essen dürfte, sondern immer mit allen anwesenden Teilen musste. Dabei ging es für die Erwachsenen nicht um die Süßigkeiten, sondern natürlich ums Prinzip. Ebenso war es auch in anderen Situationen, wenn meine Eltern oder meine Oma mit mir Gesellschaftsspiele aussuchten und spielten, JEDER hatte die gleichen "Rechte und Pflichten", sonst wäre es mir sicher schwerer gefallen, soziale Kontakte im Umgang mit Gleichaltrigen positiv zu pflegen.

AmysAngel  24.07.2019, 04:00
@Athina333

Ich denke es kommt auch auf das Umfeld an in dem man aufwächst. Mir "Anderssein" meinte ich zb nicht mit den Trend zu gehen. Dort wo ich aufwuchs wurde ich schief angesehen als ich nicht Britney Spears, Justin Timberlake, usw kannte geschweige denn hörte. Ich wurde schief angesehen weil ich mich nicht wie alle anderen schminken wollte und keine Bravo kaufte. Ebenso weil ich nicht erwachsen werden wollte wie die anderen Mädchen. Ich hatte nie Dinge die "in" waren und wurde ausgelacht weil ich einen Fahrradhelm hatte (welchen sie übrigens ruinierten). Wenn man nicht mit dem Trend ging, wurde man ausgeschlossen. Dies trug erheblich dazu bei das ich zur Einzelgängerin wurde. Auch weil ich dadurch von Freunden hintergangen wurde. Dadurch vertraue ich kaum Fremden. Vertraue ich doch wieder, wurde ich wieder verarscht.

Heute hat es aber dazu noch andere Gründe. Ich kenne einfach keine in meinem Alter die nicht gerne Shoppen geht oder feiern und dafür gerne zockt UND die in meiner Nähe wohnt (die einzige die das mit mir teilt wohnt 2h Autofahrt weg). Das ist schwer wen zu finden mit gemeinsamen Interessen. Ich hab mal so eine Freundschaft versucht aber es war ätzend immer das zu machen was sie wollte. Lieber mache ich nur das was mir gefällt :)

Athina333  24.07.2019, 04:24
@AmysAngel

Danke für die ausführliche Antwort deinerseits. In einer derart oberflächlichen und demütigenden Umgebung hätte ich es ganz sicher auch nicht ausgehalten! Erzwingen kann man nichts, doch vielleicht ändert sich deine Situation doch noch überraschend, wenn du es gar nicht erwartest. Alles Gute!