Warum gibt es noch Menschen, die die Grünen wählen?
7 Antworten
Viele Bürger in Deutschland und der Schweiz halten die Grünen für eine aufgeklärte Partei.
Ganz besonders, wenn es um ihr Kernthema geht: die Zukunft der Erde. Sie warnen vor dem Klimawandel, sie fordern konsequenten Klimaschutz ein. Die Grünen stehen damit für eine Moderne, die die Grenzen des Planeten respektiert. Sie sind Verfechter der Vernunft. Doch das stimmt allenfalls partiell. In der Tat sehen Grüne sehr klar, dass die Menschheit Gefahr läuft, ihre Lebensgrundlagen zu zerstören. Aber wenn es um die Frage geht, wie man das verhindern kann, dann hat diese Partei einen kaum zu knackenden ideologischen Kern. Sie pocht darauf, dass die Transformation nur mit der Kraft von Wind und Sonne gelingen soll. Und sie lehnt die Kernkraft mit einer Vehemenz ab, die nicht allen klar sein dürfte. Eine Recherche der NZZ hat das gerade noch einmal bestätigt. Auf dem Höhepunkt der Energiekrise haben grüne Behörden in Deutschland eine Studie zur Atomkraft in Auftrag gegeben, deren Ergebnis von vornherein feststand. Bezahlen musste das Gefälligkeitsgutachten der Steuerzahler. Und vorläufige Ergebnisse dieser Studie nutzten Grüne, um bei der Weltklimakonferenz Stimmung gegen die Kernkraft zu machen. Dabei erzeugen Reaktoren Unmengen an klimaschonendem Strom. Aber wenn es gegen die verhassten Meiler geht, ist sogar der Klimaschutz zweitrangig. Offenkundig reicht es der Partei nicht, nur den Atomausstieg in Deutschland durchzuboxen. Alle Welt soll Deutschland auf seinem Pfad zur Klimaneutralität folgen. Und es ist auch klar, warum. Denn es ist ein beschwerlicher Weg. Deutschland gefährdet damit schon jetzt seine Industrie.
Je weniger Länder dabei mitmachen, desto schwerer wird es, selbst daran festzuhalten. Man kann es auch umdrehen: Je mehr Länder neben Windrädern und Solardächern auch Atomkraftwerke nutzen oder bauen, desto klarer tritt das Scheitern der deutschen Energiewende zutage. Hinter solchen Gutachten steht deshalb nicht allein Ideologie. Sondern auch pure Verzweiflung. Ungefragte Mails von einer Behörde Grüne Behörden schrecken nicht einmal davor zurück, Journalisten zu schulmeistern, womöglich sogar einzuschüchtern. Auf dem Höhepunkt der Energiekrise schrieb das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung mehreren Redaktoren ungefragt E-Mails. Sie hatten es gewagt, den Weiterbetrieb der vorhandenen Reaktoren zu fordern oder etwas Positives über Kernenergie zu schreiben. Das betraf zunächst mich selbst. Einmal forderte ich in einem Kommentar, für die verbliebenen Kraftwerke Brennstäbe auf Vorrat anzuschaffen. Die könnte man einsetzen, sollte es eng werden, und falls sich die Situation entspannte, liesse man es eben bleiben. Am nächsten Tag bekam ich eine Nachricht von einer Pressesprecherin des Amtes für die nukleare Entsorgung. Sie wies mich darauf hin, dass mein Vorschlag nur schwer umzusetzen sein dürfte, weil jedes Kraftwerk andere Brennstäbe brauche. Es folgte eine lange Passage über strahlenden Atommüll. Für mehr Informationen könne ich mich gerne melden, gezeichnet, «im Auftrag». Ich hatte die Behörde in meinem Kommentar nicht mit einem Wort erwähnt. Ich wusste nicht einmal, dass es sie gibt. Einige Wochen später schrieb ich wieder einen Kommentar. Überall kündigten Länder an, neue AKW zu bauen oder die Laufzeit ihrer Meiler zu verlängern. Ich fragte mich, ob Deutschland mit dem Atomausstieg eigentlich das Richtige tat. Wieder bekam ich eine Mail der Behörde, dieses Mal von einem Sprecher. Aktivismus statt Behördenarbeit Er verfolge mit grossem Interesse auch meine Berichterstattung zu «atompolitischen Fragen, gestern etwa über eine vermeintliche Renaissance der Atomkraft». Es sei gut, dass über die Kernkraft und deren Abfall eine breite gesellschaftliche Debatte stattfinde – «vor allem dann, wenn sie von Fakten begleitet wird». Im Übrigen würde er mir empfehlen, mich einmal mit den Anrainergemeinden der 16 Zwischenlager für Atommüll zu unterhalten und zu fragen, was man dort von meinen Einschätzungen halte. Gezeichnet, «im Auftrag». Das waren keine freundlichen Hinweise, sondern Belehrungen. Mindestens ein weiterer Journalist, dessen Name mir bekannt ist, erhielt ebenfalls solche Nachrichten. Damit verletzt die Behörde in eklatanter Weise die Grenzen ihres Auftrages. Sie macht keine Behördenarbeit mehr, sie betreibt Aktivismus für die grüne Sache. Kein Wunder. Der damalige Behördenchef war ein langjähriger Vertrauter des ehemaligen grünen Umweltministers Jürgen Trittin. Der brennt schon länger für den Kampf gegen die Atomkraft als die meisten Reaktorkerne. Trittin suchte sich systematisch Verbündete, die ihn bei seinem Feldzug unterstützten. Noch immer besteht darin der Nukleus der grünen Partei. Ihm hat sich alles andere unterzuordnen. Auch das Klima. Das ist nicht Vernunft, sondern Unvernunft.
NZZ
Vermutlich aus ähnlichen Gründen, warum es Menschen gibt, die andere Parteien wählen: Manch einer aus Gewohnheit, manch einer aus Sympathie, manch einer aus inhaltlicher Überzeugung und wiederum mancher aus Gründen der Idenfikation, sprich: man hält sich dadurch für "besser", "schlauer" usw.
Und bei den allermeisten Menschen wird es wohl ein bisschen was von allem sein ;=)
Weil viele weiter Cannabis legal haben möchten :) was gut nachvollziehbar ist :)
Der Rest den die Grünen so treiben, wie das "Heizungsgesetz" sind wirklich "unterirdisch". Damit haben Sie vielen Leuten Angst und schlaflose Nächte bereitet.
Das mache ich doch - mindestens teilweise - aus Überzeugung auch. Ich bin aber in der Schweiz stimm- und wahlberechtigt.
Weil wir in einem Land sind in dem die Menschen verschiedene Meinungen haben. Die einen finden das drängenste Problem ist der Klimawandel die andere finden dei Soziale Frage wichtiger und andere Wirtschaftlivhe Freiheit. Da sitzen nicht umsonst 8 Parteien im Bundestag.