Warum gibt es keine einzige Schule mit verschiedenen Abstufungen?

7 Antworten

Zum einen gibt es Gesamtschulen - Bildung ist eben Ländersache - zum anderen stimmt es nicht dass ein Grundschullehrer über die Zukunft entscheidet.

Man kann sein Abitur auch jederzeit nachholen, es gibt, je nach Bundesland, Fachoberschulen, Berufsoberschulen, Abendgymnasien, und noch vieles mehr.

Wenn man z.B. "nur" mittlere Reife macht, kann man direkt danach 3 Jahre auf eine Fachoberschule gehen und hat sein Abitur genauso schnell wie wenn man gleich aufs Gymnasium gegangen wäre. Mit Hauptschulabschluss dauerts etwas länger, z.B. über den Weg einer Berufsausbildung, aber auch da geht es natürlich.

Diese alte Jammerei von blabla, Zukunft schon in der 4 Klasse entscheiden, blabla, ist halt Unfug. Man kann sich jederzeit danach weiterbilden.


YoMama883  02.08.2023, 11:13

Ich kenne eine Grundschule (und das gibt es an anderen bestimmt auch), da gibt es für alle neu eingeschulten Kinder einen Tag an dem einzeln und in Gruppen verschiedene Spiele gespielt und spielerische Aufgaben erledigt werden.

Das Ganze dient aber nicht zur Bespaßung, sondern die Kinder werden ganz genau beobachtet und ihr Entwicklungsstand bewertet. Das dient vor allem den Lehrern als Anhaltspunkt worauf man besonders achten und fördern muss. Leider gibt es dabei auch immer wieder einen nicht unerheblichen Anteil an Kindern die erhebliche Defizite aufweisen.

Häufig korreliert das mit Kindern die aus Kitas mit offenem Konzept kommen. Nicht weil die offenen Konzepte den Kindern schaden, sondern weil dort Defizite wie Konzentrationsschwierigkeiten ausgelebt werden können und selten auf korrigierende Erfahrungen treffen.

Solche gefestigten Defizite sind dann nicht mal eben innerhalb von ein paar Monaten wegtrainiert. Die Schüler brauchen oft mehrere Jahre um das nachzuholen. Und zu diesem Zeitpunkt haben sich dann schon soviele Lücken im Stoff kumuliert und das negative Selbstbild gefestigt, dass sie auch auf lange Sicht leistungsschwache Schüler bleiben.

Der Lehrer stellt dann nur noch die Tatsache fest...

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Wieso soll es unfair sein? Wer in 4 Jahren nicht beweisen konnte, dass er im Schulsystem Erfolge erzielen kann, der wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den nächsten 6-8 nicht tun. Die absolut wenigsten Minderleister in der Grundschule werden in der späteren Schulzeit plötzlich zu Überfliegern.


TK1138  02.08.2023, 09:44

Das stimmt schon. und wenn doch, gibt es Wege auch später einen höheren bildungsabschluss zu erlangen.

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Das ist doch voll unfair wenn deine Grundschullehrer über deine Zukunft entscheiden

Tun Sie aber nicht. In den meisten Bundesländern sprechen sie nur eine Empfehlung aus. In manchen Bundesländern ist die verbindlich. Aber sagen wir so, bevor diese Empfehlung ausgesprochen wurde, haben die Lehrer mehrere Jahre lang jedes Schulkind kennengelernt und individuelle Stärken und Schwächen gesehen, um eine fundierte Einschätzung zu liefern.

Aber auch danach liegt es nur in deiner Hand. Du kannst z.B. von einer Realschule auf ein Gymnasium wechseln, wenn deine schulischen Leistungen das erlauben. Du kannst dein Abitur nachholen oder unter bestimmten Voraussetzungen auch ohne Abitur studieren. Davon ab entscheidt die schulische Laufbahn nicht über dein ganze Zukunf, das tust du ganz alleine. Ich habe einige Menschen im Bekanntenkreis, die ohne Abitur und Studium alleine durch Fleiß und eigene Weiterentwicklung die Karriereleiter weit hochgestiegen sind. Genauso wie einige aus meinem Abiturjahrgang nichts daraus gemacht haben und heute zum Mindestlohn arbeiten, wenn überhaupt.

Das ist doch voll unfair wenn deine Grundschullehrer über deine Zukunft entscheiden.

Ich wüsste nicht, dass meine Grundschullehrer über meine Zukunft entschieden haben. Sie haben lediglich ihre Einschätzung als Empfehlung mitgeteilt. Was man daraus macht, liegt dann doch immer noch bei den Erziehungsberechtigten.


zalto  02.08.2023, 09:26

Das kommt auf das Bundesland an. In manchen ist die Empfehlung bindend.

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TK1138  02.08.2023, 09:43
@zalto

Das stimmt zwar, bedeutet aber nicht, dass man nicht zu einem späteren Zeitpunkt die Schule wechseln oder anschließend einen höheren Bildungsabschluss erlangen kann.

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